Cover-Bild Lebensgeister
(14)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 28.09.2016
  • ISBN: 9783257300420
Banana Yoshimoto

Lebensgeister

Thomas Eggenberg (Übersetzer)

Nach einem schweren Unfall und dem Tod ihres Geliebten ist Sayoko nicht mehr sie selbst. Sie hat Geheimnisse der unsichtbaren Welt erfahren. In der Tempelstadt Kyoto lernt sie das Leben so zu akzeptieren, wie es ist: voller Ungewissheiten und Rätsel, dem Tod immer nahe, ob man jung ist oder alt. Aber sie begreift auch, wie einmalig das Diesseits ist.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührender Weg zurück ins Leben

0

Das Buch beginnt schon dramatisch. Sayoko ist mit ihrem Freund Yoichi, einem Künstler unterwegs. Die beiden haben einen Autounfall, bei dem Sayoko lebensgefährlich verletzt wird und Yoichi sogar stirbt. ...

Das Buch beginnt schon dramatisch. Sayoko ist mit ihrem Freund Yoichi, einem Künstler unterwegs. Die beiden haben einen Autounfall, bei dem Sayoko lebensgefährlich verletzt wird und Yoichi sogar stirbt. Nach dem Unfall ist die junge Frau nicht mehr sie selbst, denn sie hatte eine ganz besondere Nahtoderfahrung gemacht, die sie grundlegend verändert.
Als ich las, dass Geister eine Rolle spielen, war ich zunächst voller Zweifel, denn ich stecke sowas in die Kategorie „Hokuspokus“, doch zum Glück war ich offen genug die wahre Geschichte dahinter zu erkennen. Im Fokus stehen nämlich die Bewältigung des schweren Schicksalsschlags und die Liebe. Wie kann man wieder auf die Beine kommen, wenn der geliebte Partner verstorben ist? Wie und wo findet man das Glück(wieder) und vergeht nicht in der Trauer?

Der Schreibstil der Autorin ist sehr berührend, an sich leicht zu lesen, aber trotzdem nicht mal eben schnell weggelesen, denn es wird reichlich harte Kost, wenn auch in ansprechender, einfühlsamer und sanfter Art, verarbeitet. Die Protagonistin ist trotz ihrer Erscheinungen in keiner Weise seltsam, sondern wächst dem Leser schnell ans Herz. Auch die anderen Charaktere sind schön dargestellt.

Bisher hatte ich noch kein Buch der Autorin gelesen, obwohl sie mir immer wieder mal ans Herz gelegt wurde. Das werde ich nachholen, denn trotz anfänglicher Zweifel, konnte mich das Buch schnell fesseln und letztlich überzeugen, da es auch gänzlich ohne Kitsch auskommt. Selbst die ungewöhnlichen Namen und unbekannten Orte, Speisen und ähnliches stellten, auch dank der Anmerkungen der Übersetzer kein Problem dar.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Kurz und poetisch

0

In klarer einfacher Sprache und dennoch sehr poetisch erzählt Banana Yoshimoto die Geschichte von Sayoko, die ihren Geliebten Yoichi bei einem Autounfall verliert und seitdem nicht mehr zu sich selbst ...

In klarer einfacher Sprache und dennoch sehr poetisch erzählt Banana Yoshimoto die Geschichte von Sayoko, die ihren Geliebten Yoichi bei einem Autounfall verliert und seitdem nicht mehr zu sich selbst findet. Das Buch erzählt eindrucksvoll von dem Prozess der Trauer, den sie durchläuft, ihrem Weg zurück ins Leben sowie Ihre Gedanken über Leben und Tod.

Aufgrund der Leseprobe habe ich eher eine Geschichte über Sayoko und die Geister erwartet, da wurde ich jedoch enttäuscht. Um ehrlich zu sein gibt das Buch nicht allzuviel Handlung wider, es geht eigentlich eher um Sayokos weg zurück ins Leben und dies zu akzeptieren so wie es ist.

Was ich sehr schön fand war die Bekanntschaft von Ataru.

Für mich ein Buch, dass man lesen kann aber nicht unbedingt muss.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Ein Leben zwischen den Lebenden und den Toten

0

Bisher habe ich die Schriftstellerin Banana Yoshimoto nicht gekannt und auch sonst bin ich mit der japanischen Literatur eher weniger vertraut. Was mich schon etwas stutzig gemacht hat, waren die wenigen ...

Bisher habe ich die Schriftstellerin Banana Yoshimoto nicht gekannt und auch sonst bin ich mit der japanischen Literatur eher weniger vertraut. Was mich schon etwas stutzig gemacht hat, waren die wenigen Seiten des Buches, ich dachte mir, wie kann man so ein schwieriges Thema in bloss klapp 160 Seiten analysieren. Und ich behielt meiner Meinung nach auch nach dem Lesen des Buches recht.
Die Hauptprotagonistin Sayoko erleidet mit ihrem Freund einen schweren Unfall und entkommt den Tod nur knapp. Ihr Freund dagegen stirbt. Sayoko braucht viel Zeit zum genesen und überhaupt ist sie nicht mehr die Gleiche nach diesem Ereignis. Sie kann mit den Toten kommunizieren, aber dies empfindet sie nicht als sonderlich störend oder unheimlich. Viel mehr befasst sie sich mit ihren Emotionen und wie dünn die Linie zwischen Leben und Tod ist. Und sie möchte einen Neuanfang wagen denn sie findet dass sie nach dem Unfall stagniert. Die Geisterwelt jedoch begleitet sie.
Was ich in dem Buch sehr schön fand, waren die tiefgehende Sätze, die die Autorin im Buch oft benutze. Man könnte sie direkt auf ein Blatt Papier aufschreiben um in Ruhe darüber nachzudenken oder sogar sich mit Freunden darüber zu unterhalten.
Ein Roman, der sicherlich zum Nachdenken anregt, mit viel Gefühl geschrieben aber nun mal nicht für jederman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gefühlvoller Roman über Trauer und Trauerarbeit

0

Wie für Bücher aus dem Diogenes-Verlag typisch, befindet sich auch auf dem Cover des vorliegenden die Illustration eines bekannten Künstlers - hier des Japaners Mizutani, passend also zur Herkunft der ...

Wie für Bücher aus dem Diogenes-Verlag typisch, befindet sich auch auf dem Cover des vorliegenden die Illustration eines bekannten Künstlers - hier des Japaners Mizutani, passend also zur Herkunft der Autorin und zur grünen Tempelstadt Kyoto, in der ein wichtiger Teil der Geschichte angesiedelt ist. Die Geschichte selbst ist sehr gefühlvoll und handelt im Wesentlichen von der tiefen Trauer der Protagonistin und deren Verarbeitung nach dem Unfalltod ihres geliebten Freundes, bei dem sie selbst schwer verletzt wurde und eine Wesensveränderung erfahren hat. Ich persönlich habe es als etwas befremdlich empfunden, dass die Protagonistin plötzlich Geister von Verstorbenen sehen kann (ihres verstorbenen Großvaters, ihres toten Hundes, einer fremden Frau). Diese Übersinnlichkeit liegt mir nicht. Der Schreibstil stimmt ein wenig melancholisch. Wunderschön fand ich hingegen die Eindrücke, die von der Stadt Kyoto vermittelt werden.
Liebhaber japanischer bzw. asiatischer Literatur werden dieses Buch wohl eher mögen.