Cover-Bild Räuberleiter
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ulrike Helmer Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.09.2023
  • ISBN: 9783897419117
Barbara Imgrund

Räuberleiter

Eine Stadt sucht ein Kind
Ein kleiner Junge verschwindet vor aller Augen. Niemand weiß, wo er ist. Niemand weiß, wer er ist. Die ganze Stadt könnte wegschauen, wie immer. Doch diesmal tut sie es nicht …
Freitagmorgen, in einer Spedition klingelt das Telefon. Am anderen Ende der Leitung: ein Kind namens Robbie. Irgendwo im Hasenberg, einem Brennpunktviertel, hält er sich allein und hilflos in einer Wohnung auf. Das Gespräch reißt ab, Rückruf unmöglich, Adresse unbekannt. Kriminalhauptkommissarin Floralie Buchta, berüchtigt für ihre hemdsärmeligen Ermittlungsmethoden, nimmt die Sache ernst und fahndet fieberhaft nach dem Jungen. Doch neben der Polizei und der halben Stadt machen sich auch Menschen mit ganz anderen, kriminellen Absichten auf den Weg – und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt an diesem irrsinnig heißen Sommertag.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2023

#Findet Robbie

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Oft sind die Bücher richtig gut, an die man gar keine großen Erwartungen hatte und so ist es auch in diesem Fall.

Schon das Titelbild sprach mich nicht wirklich an und doch passte es ganz wunderbar zum ...

Oft sind die Bücher richtig gut, an die man gar keine großen Erwartungen hatte und so ist es auch in diesem Fall.

Schon das Titelbild sprach mich nicht wirklich an und doch passte es ganz wunderbar zum Inhalt. Der Krimi spielt in einer eng besiedelten Wohngegend einer nicht genannten Stadt, wo sich Hochhaus an Hochhaus reiht und man seine Nachbarn nicht unbedingt kennt. Und auch die Schneeflocke am Fenster ist offenbar noch vom letzten Winter übriggeblieben, die Handlung spielt bei hohen Temperaturen im Sommer. Dieser Schneeflocke wird noch eine ganz besondere Rolle und Aufmerksamkeit zuteil.

Eines Morgens geht in einer Spedition ein seltsamer Anruf ein und trifft zufälligerweise auf eine junge Frau, die schon einmal in der Telefonseelsorge gearbeitet hat. Am anderen Ende der Leitung ist ein kleiner Junge, sein Alter ist schwer zu schätzen, aber er hat Probleme, sich zu artikulieren und spricht nur einzelne Worte. Er fragt nach seiner Mamilina, die er vermisst. Birte tut das einzig richtige, sie nimmt den Anruf in Teilen auf und verständigt die Polizei. Es muss davon ausgegangen werden, dass dieser Junge hilflos allein zuhause gelassen wurde, man weiß nicht, ob er etwas zu essen oder zu trinken bekommt und der Hinweis des Jungen auf einen „Räuber“ alarmiert sowohl Birte in der Spedition als auch die herbeigerufenen Beamten.

Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, und je nach Handlungsverlauf kommt einmal die Polizei, dann wieder Robbie, seine Mutter und der väterliche Freund, der Taxifahrer Anton zu Wort.

Relativ schnell können die erst nur losen Fäden zusammengeführt werden, der Junge erhält einen Namen und seine Mutter wacht im Krankenhaus aus dem Koma auf. Nur kann sie sich an nichts erinnern. Und so bleibt der Aufenthaltsort des Jungen weiterhin unbekannt.

Außerdem erzählt auch Dante seine Geschichte. Er ist ein Kleinkrimineller, der endlich von seinen Kumpels akzeptiert werden will und sich mit ein paar dunklen Gestalten aus der Drogenszene der Stadt angefreundet hat. Für sie soll er Kurierdienste übernehmen und heute schlägt seine große Stunde. Ihm ist ein tiefgefrorenes Paket übergeben worden, welches er am nächsten Abend an einer bestimmten Adresse wieder abgeben soll. Die Zeit dazwischen nutzt er allerdings auf fatale Weise.

Es beginnt eine beispiellose Suche nach der Adresse, wo der kleine Junge sich aufhält. Und hier muss man der Autorin wirklich ein großes Lob aussprechen. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr wirklichkeitsnah und sie beschreibt sie als engagierte Polizisten, als sehr motivierte Freunde, sie beschreibt Menschen, die sich spontan zu einer Hilfsaktion zusammentun, die über die sozialen Medien Aufrufe starten, die die Straßen ablaufen und versuchen, Robbie zu finden.

In einem ganz spannenden Finale läuft schließlich alles zusammen und kommt zu einem glücklicherweise guten Ende.

Das Buch ruft nach einer Fortsetzung, man will doch wissen, ob und wie es am Hasenberg weitergeht. Und bestimmt gibt es auch noch andere Fälle, die gelöst werden müssen und bei denen man vielleicht auch die Assistenz eines Taxifahrers brauchen kann.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Emotional

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Eine sehr emotional aufgebaute Geschichte um die dramatische Suche nach einem Kleinkind, das sich quasi selbst als vermisst gemeldet hat. Sehr viele Personen in dieser Suche sind selbst - um es vorsichtig ...

Eine sehr emotional aufgebaute Geschichte um die dramatische Suche nach einem Kleinkind, das sich quasi selbst als vermisst gemeldet hat. Sehr viele Personen in dieser Suche sind selbst - um es vorsichtig auszudrücken - sehr mitgenommene, quasi beschädigte Menschen. Die Zeit läuft und die Suche zu Hochtouren auf. Mehrere Fahndungsfehler und Unterlassungen führen dazu, das man mehr oder minder ins Nichts läuft, bis endlich eine kleine Spur auftaucht und auch die Mutter sich aus ihren Erinnerungslücken befreien kann. Kein Krimi. Eine Sozialstudie mehr, in der aufgezeigt wird, wie in extremen Situationen sich eher gleichgültige Mitmenschen zu einer Einheit zusammenschweißen lassen, um eben diesen kleinen Jungen zu finden. Eher beiläufig ein kleiner Gangster, Looser eigentlich, der sich zu Höherem berufen fühlt, und ein ernstzunehmender Gangster, der aber auch nur eine Nebenrolle hin zum dramatischen Höhepunkt erhält. Insgesamt flüssig, lesefreundlich und spannend erzählt. Abzüge gibt es wegen der nicht glaubwürdigen schweren Ermittlungsfehler, der zu sehr im Vordergrund stehenden immerwährenden Schuldgefühle fast aller, die aber mit diesem Fall nichts zu tun haben und der übergroßen Emotionalität.

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