#Findet Robbie
Oft sind die Bücher richtig gut, an die man gar keine großen Erwartungen hatte und so ist es auch in diesem Fall.
Schon das Titelbild sprach mich nicht wirklich an und doch passte es ganz wunderbar zum ...
Oft sind die Bücher richtig gut, an die man gar keine großen Erwartungen hatte und so ist es auch in diesem Fall.
Schon das Titelbild sprach mich nicht wirklich an und doch passte es ganz wunderbar zum Inhalt. Der Krimi spielt in einer eng besiedelten Wohngegend einer nicht genannten Stadt, wo sich Hochhaus an Hochhaus reiht und man seine Nachbarn nicht unbedingt kennt. Und auch die Schneeflocke am Fenster ist offenbar noch vom letzten Winter übriggeblieben, die Handlung spielt bei hohen Temperaturen im Sommer. Dieser Schneeflocke wird noch eine ganz besondere Rolle und Aufmerksamkeit zuteil.
Eines Morgens geht in einer Spedition ein seltsamer Anruf ein und trifft zufälligerweise auf eine junge Frau, die schon einmal in der Telefonseelsorge gearbeitet hat. Am anderen Ende der Leitung ist ein kleiner Junge, sein Alter ist schwer zu schätzen, aber er hat Probleme, sich zu artikulieren und spricht nur einzelne Worte. Er fragt nach seiner Mamilina, die er vermisst. Birte tut das einzig richtige, sie nimmt den Anruf in Teilen auf und verständigt die Polizei. Es muss davon ausgegangen werden, dass dieser Junge hilflos allein zuhause gelassen wurde, man weiß nicht, ob er etwas zu essen oder zu trinken bekommt und der Hinweis des Jungen auf einen „Räuber“ alarmiert sowohl Birte in der Spedition als auch die herbeigerufenen Beamten.
Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, und je nach Handlungsverlauf kommt einmal die Polizei, dann wieder Robbie, seine Mutter und der väterliche Freund, der Taxifahrer Anton zu Wort.
Relativ schnell können die erst nur losen Fäden zusammengeführt werden, der Junge erhält einen Namen und seine Mutter wacht im Krankenhaus aus dem Koma auf. Nur kann sie sich an nichts erinnern. Und so bleibt der Aufenthaltsort des Jungen weiterhin unbekannt.
Außerdem erzählt auch Dante seine Geschichte. Er ist ein Kleinkrimineller, der endlich von seinen Kumpels akzeptiert werden will und sich mit ein paar dunklen Gestalten aus der Drogenszene der Stadt angefreundet hat. Für sie soll er Kurierdienste übernehmen und heute schlägt seine große Stunde. Ihm ist ein tiefgefrorenes Paket übergeben worden, welches er am nächsten Abend an einer bestimmten Adresse wieder abgeben soll. Die Zeit dazwischen nutzt er allerdings auf fatale Weise.
Es beginnt eine beispiellose Suche nach der Adresse, wo der kleine Junge sich aufhält. Und hier muss man der Autorin wirklich ein großes Lob aussprechen. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr wirklichkeitsnah und sie beschreibt sie als engagierte Polizisten, als sehr motivierte Freunde, sie beschreibt Menschen, die sich spontan zu einer Hilfsaktion zusammentun, die über die sozialen Medien Aufrufe starten, die die Straßen ablaufen und versuchen, Robbie zu finden.
In einem ganz spannenden Finale läuft schließlich alles zusammen und kommt zu einem glücklicherweise guten Ende.
Das Buch ruft nach einer Fortsetzung, man will doch wissen, ob und wie es am Hasenberg weitergeht. Und bestimmt gibt es auch noch andere Fälle, die gelöst werden müssen und bei denen man vielleicht auch die Assistenz eines Taxifahrers brauchen kann.