Ein starker und fesselnder Roman über eine Partnerschaft, die eskaliert.
Julia ist Künstlerin und zeichnet Bäume. Jo ist ebenfalls Künstler und zeichnet Frauen – tote Frauen. Beide verbindet seit der ersten Begegnung eine große, gegenseitige Anziehung. Doch was als innige und ...
Julia ist Künstlerin und zeichnet Bäume. Jo ist ebenfalls Künstler und zeichnet Frauen – tote Frauen. Beide verbindet seit der ersten Begegnung eine große, gegenseitige Anziehung. Doch was als innige und aufregende Liebesbeziehung beginnt, gipfelt schon bald in eine emotionale Abhängigkeit. Während Julia von Jo und seinen Bildern zugleich abgestoßen und fasziniert ist, scheint Jo vor allem eines zu wollen: Julia malen.
Meine persönliche Lesermeinung: 👇
Ich habe etwas Zeit gebraucht, um mich mit dem Schreibstil von Barbara Rieger anzufreunden. Doch aus seltsam wurde schon nach den ersten Seiten interessant. Aus interessant wurde besonders. Und aus besonders wurde außergewöhnlich. Außergewöhnlich gut. Ich war total in der Geschichte gefangen und konnte so sehr mit Julia mitfühlen. Gleichzeitig wollte ich sie schütteln, damit sie endlich aufwacht. An actionreicher Handlung wird in diesem Roman gespart. Jo und Julia sind hier vollkommen genug. Seite um Seite treiben die beiden ihre Beziehung voran und gemeinsam mit ihnen schlittert der Leser ins Verderben.
Obwohl mir keiner der Charaktere besonders sympathisch war, konnte ich der durchdringenden Atmosphäre dieser Geschichte nicht entfliehen. Vom Ende darf ich nicht zu viel verraten. Es würde euch den Lesespaß verderben. Nur so viel: Ich liebe und hasse es gleichermaßen.
Kurz: Ein starker und fesselnder Roman über eine Partnerschaft, die eskaliert. Und über psychische und physische Gewalt, die sich in einer aufkeimenden Liebe zu verstecken weiß. Eine Geschichte, so eindringlich und vereinnahmend erzählt, dass sie den Leser aufgewühlt und verstört zurücklässt.