interessantes Gedankenspiel
In "Fuck the Möhrchen" begleitet man als Leser Mia durch ihr erstes Lebensjahr, beginnend bei ihrer Geburt über die ersten Begegnungen und Erlebnisse danach bis hin zur PEKiP-Gruppe. Mia liebt ihre Eltern ...
In "Fuck the Möhrchen" begleitet man als Leser Mia durch ihr erstes Lebensjahr, beginnend bei ihrer Geburt über die ersten Begegnungen und Erlebnisse danach bis hin zur PEKiP-Gruppe. Mia liebt ihre Eltern - auch wenn die auch nicht immer ganz einfach sind - und ihren Teddy. Dieser hat schon ihre Mutter und ihre Großmutter ins Leben begleitet und ist entsprechend ziemlich abgeklärt. Doch Mia hat nicht nur Teddy - mit Sören-Wotan hat sie auch gleich den ersten Jungen, in den sie sich ein bisschen verguckt.
Ich fand die Grundidee sehr interessant und muss sagen, dass man aus dieser Thematik vermutlich auch gut etwas hätte machen können. Allerdings war das Buch vom Stil her oft irgendwo zwischen ziemlich platt und übers Ziel hinaus. Natürlich sind die Geschmäcker bei Komödien unterschiedlich, aber hier kommt dazu, dass es mit der handfesten Ehekrise von Mias Eltern dann auch an ein Thema ging, bei dem nicht jede Form von Humor so 100% passt - zumal das Thema an sich auf einmal quasi fallen gelassen wurde. Auf einmal war alles wieder relativ gut und ich fragte mich, ob ich etwas verpasst hätte.
Natürlich ist es spannend, was ein Baby sich wohl für Gedanken macht (gerade bei Krabbelgruppen und ähnlichem), aber hier ging es dann leider oft in eine sehr erwachsene Richtung, was z.B. Mias Gefühle für Sören-Wotan und damit einhergehen ihr Verhältnis zu ihrem Körper angeht. Dass diese Themen hier eine Rolle spielt, finde ich an sich nicht dramatisch, aber muss das wirklich aus der Richtung der Hauptfigur kommen? Immerhin ist der Clou an diesem Buch, dass die Hauptfigur ein Baby ist, dem könnte man vielleicht noch ein bisschen was von seiner Unschuld lassen.
Im Endeffekt waren es nur ein paar Stellen, die mir ziemlich negativ aufgefallen sind, aber diese Stellen sind mir tatsächlich sehr in Erinnerung geblieben. Dabei gab es auch durchaus amüsante Passagen bis Kapitel.
Fazit: Schade, der Klappentext klang so vielversprechend, aber die Umsetzung war leider nicht meins.