Cover-Bild Mütter, die gehen
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 14.03.2024
  • ISBN: 9783351042196
Begoña Gómez Urzaiz

Mütter, die gehen

Christiane Quandt (Übersetzer)

Der Überraschungs-Erfolg: »Das Buch, von dem Sie nicht wussten, dass sie es unbedingt brauchen. Ich habe es verschlungen.« Jia Tolentino

Was für eine Mutter verlässt ihr Kind? Dieser Frage geht Begoña Gómez Urzaiz in ihrem Buch nach und bringt dabei ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen als Mutter ein. Mit großer Ehrlichkeit ergründet sie die widersprüchlichen Emotionen, die uns an Kinder binden. Anhand der Lebensgeschichten von Frauen wie Maria Montessori, Joni Mitchell, Doris Lessing, Ingrid Bergman, aber auch Figuren der Popkultur bei Elena Ferrante oder den Filmrollen von Meryl Streep, fragt sie, was es bedeutet, Frau und Mutter zu sein und dabei eigene Wege zu gehen. Sie fragt, warum die Entscheidung, die eigenen Kinder zu verlassen, als ultimativer Tabubruch gesehen wird, und was das über unsere Erwartungen an Mütter erzählt. Ein Buch, das das Narrativ der »schlechten Mutter« auseinandernimmt und einen erhellenden, frischen Blick auf Mutterschaft heute wirft.

Für Leser:innen von Mareice Kaiser, »Das Unwohlsein der modernen Mutter« und Annika Rösler, »Mythos Mutterinstinkt«

»Begoña Gómez Urzaiz zeigt uns das, was jenseits unserer schnellen Urteilslust über Mütter, die gehen, liegt. Nämlich das Leben. In all seiner Fülle und Verschiedenheit, mit allem Wunder und allem Schmerz. Ich bin dankbar, dass es dieses Buch gibt.« Maria-Christina Piwowarski

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2024

Mutterschaft und Schuldgefühle

0

Die Geschichte ist voll von Vätern, die gehen und ihre Kinder zurücklassen. Doch was ist mit Müttern, die gehen? Welche Gründe können dahinterstecken, dass eine Mutter ihr Kind verlässt, und welche gesellschaftlichen ...

Die Geschichte ist voll von Vätern, die gehen und ihre Kinder zurücklassen. Doch was ist mit Müttern, die gehen? Welche Gründe können dahinterstecken, dass eine Mutter ihr Kind verlässt, und welche gesellschaftlichen Reaktionen ruft dies hervor? Anhand historischer Frauen wie Maria Montessori, Doris Lessing oder Ingrid Bergman zeigt Begoña Gómez Urzaiz unterschiedliche Lebenswege und Beweggründe für das Zurücklassen von Kindern nach. In Theater und Film liefern Ibsens „Nora“ sowie zahlreiche Filmrollen etwa von Meryl Streep ein interessantes Bild. Den Abschluss bildet ein Kapitel, in dem Frauen zu Wort kommen, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat und Familien zurücklassen mussten, um im Ausland für den Familienunterhalt zu sorgen. Ihre Recherchen bettet die Autorin in allgemeine Überlegungen zur Rolle der Frau und Mutterschaft ein. Auch die allgegenwärtige Schuld, mit der Mütter bereits ab der Schwangerschaft und über die gesamte Mutterschaft hinweg konfrontiert werden, wird thematisiert.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, und Begoña Gómez Urzaiz wertet nicht, sondern beobachtet, ergänzt durch eigene Gedanken, Erfahrungen und Wahrnehmungen als Mutter. Ein sehr interessantes, differenziertes und zum Nachdenken anregendes Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2024

Ein ehrlicher Blick auf das Mutter sein

0

„Was für eine Mutter verlässt ihr Kind? Bestimmt nur eine der allerschlimmsten Sorte.“ S. 11
 
Ein Satz, der mich gleich auf der ersten Seite dieses Buchs anspringt und mich erst einmal innehalten lässt. ...

„Was für eine Mutter verlässt ihr Kind? Bestimmt nur eine der allerschlimmsten Sorte.“ S. 11
 
Ein Satz, der mich gleich auf der ersten Seite dieses Buchs anspringt und mich erst einmal innehalten lässt. Zu einfach ist es jetzt zu nicken und mit völliger Inbrunst zuzustimmen. Denn eine „gute Mutter“ würde niemals ihr Kind verlassen. Oder?
 
Diese Gedanken kann auch Begona Gomez Urzaiz nicht völlig von sich weisen und hat deshalb eine Akte angelegt über „Mütter, die gehen“. Dabei schreibt sie über reale und fiktionale Frauen, die ihre Kinder verlassen haben und versucht das Warum zu ergründen.
Es geht ihr dabei nicht um eine gesellschaftlich internalisierte Schuldzuweisung, die dieser Akt zwangsläufig, dank unserer Sozialisation, hervorruft. Sondern ganz im Gegenteil, sie hält sich selbst und uns Lesenden den Spiegel vor und veranschaulicht, wie schnell wir in exakt diese Falle tappen.
Ist es tatsächlich moralisch weniger verwerflich, wenn ein Vater keinen Kontakt zu seinen Kindern will, als wenn eine Mutter ihre Kinder bei ihrem (Ex-) Mann lässt?
 
Nicht alle, der beschriebenen Mütter, waren mir sympathisch. Doch bei einigen habe ich mit großem Interesse und Mitgefühl gelesen, was sie zu diesem Schritt bewegt hat.
In vielen geschilderten Situationen lässt die Autorin auch ihre eigene Sicht darauf einfließen und erzählt, wie sie ihren Alltag als Mutter diesbezüglich wahrnimmt. Diese Einblicke und ihr moderner, angenehmer Ton, machen das Buch zu einer leicht zu lesenden Lektüre, auch wenn das Thema es stellenweise nicht ist.
Denn auch ein Kind nicht zu verlassen, beziehungsweise in einer Familie zu leben, heißt nicht, dass Mütter sich nicht schuldig fühlen.
 
„Mutter sein bedeutet letztlich, eine Sammlung verschiedener Versionen von Schuld anzuhäufen, die sich ohne Rücksicht auf Widersprüche überlagern.“ S.18
 
Diesen ungeschönten und ehrlichen Blick auf das Mutter sein finde ich mehr als gelungen und notwendig in unserer heutigen Zeit.
 
Am Ende lässt Begona Gomez Urzaiz in kurzen Absätzen reale Mütter zu Wort kommen, die ihre Kinder aus Geldnot verlassen haben. Diese Geschichten gingen mir sehr nahe und veranschaulichen den Fakt, dass nur die wenigsten Mütter ihre Kinder freiwillig verlassen.
 
Es ist ein lesenswertes Buch, das einigen Stoff zum Nachdenken bietet und an klassischen Rollenerwartungen rüttelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere