Cover-Bild Zweistromland
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kanon Verlag Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Politik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 02.08.2023
  • ISBN: 9783985680863
Beliban zu Stolberg

Zweistromland

Roman
Als der Tigris in die Nordsee floss
Die Rechtsberaterin Dilan ist Tochter kurdischer Aleviten, die Verfolgung und Gewalt ausgesetzt waren. Doch darüber schweigen sie. Erst als ihre Mutter stirbt und sie selbst ein Kind erwartet, arbeitet Dilan gegen das unerträgliche Schweigen an: Sie reist nach Diyarbakir im Osten der Türkei. Die alte Stadt am Tigris ist die heimliche Metropole der Kurden. Hier haben ihre Eltern einst gelebt, geliebt und gekämpft.
Ein poetischer und brennend aktueller Roman über politischen Mut, qualvolles Vergessen und die gefährliche Reise einer jungen Frau.
»Beliban zu Stolberg erzählt eindrücklich von der Suche nach einer verschütteten Vergangenheit und dem Schmerz der Gegenwart. Ein Roman, der einen immer tiefer und tiefer hineinzieht in den Strom.« Ronya Othmann

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2023

Erinnern und Vergessen

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Beliban zu Stolberg beschreibt in ihrem Debütroman "Zweistromland" die Geschichte einer kurdischen Familie, die nach Verfolgung und Gewalt in ihrem eigenen Land nach Deutschland emigrieren. Traumata, Geheimnisse ...

Beliban zu Stolberg beschreibt in ihrem Debütroman "Zweistromland" die Geschichte einer kurdischen Familie, die nach Verfolgung und Gewalt in ihrem eigenen Land nach Deutschland emigrieren. Traumata, Geheimnisse und Verdrängung bestimmen das Aufwachsen der Tochter Dilan, die als junge Frau, selbst schwanger, nach dem Tod ihrer Mutter in das Land ihrer Eltern reist und dort Antworten und Erinnerungen sucht und findet.

Die Autorin schreibt in unaufgeregtem Ton und dichter, teilweise poetischer Sprache über das Erinnern und Vergessen, Schuld und Scham und letztendlich über den beginnenden Prozess einer Heilung. Spannend und intensiv geschrieben.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Mit poetischer Sprache auf der Suche nach Antworten

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Zweistromland von Beliban zu Stolberg ist einer dieser schmalen, literarischen Romane, die durch poetische Sprache und viel Introspektion das Thema von transgenerationalem Trauma, Schweigen und dem inneren ...

Zweistromland von Beliban zu Stolberg ist einer dieser schmalen, literarischen Romane, die durch poetische Sprache und viel Introspektion das Thema von transgenerationalem Trauma, Schweigen und dem inneren Drang nach Antworten bearbeiten.

Dilan ist als Tochter kurdischer Aleviten in Norddeutschland aufgewachsen und arbeitet jetzt als Juristin in Istanbul. Sie lebt mit ihrem schwedischen Mann in einem alevitisch geprägtem Viertel in der Stadt, doch nach dem Tod ihrer Mutter und mit dem Beginn ihrer Schwangerschaft kommen ihr immer wieder kleine Erinnerungsschnipsel hoch und sie kann nicht mehr anders, als auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte zu gehen - nach Amed, die heimliche Hauptstadt der Kurd*innen, in der zur Zeit der Erzählung ein Städtekrieg herrscht.

Was mich ein klein wenig gestört hat, war der große Zeitsprung zwischendurch - ich mochte es zwar sehr, wie man Dilans Familie und Freunde kennengelernt hat, in einem Sommer im Jahr 1999, aber ich fand es etwas langatmig und dieser Part hat mich insgesamt etwas rausgerissen.

Insgesamt habe ich mich Dilan durch ihre unaufdringliche, fast schon passive, sehr ruhige Art nah gefühlt und fand es total bereichernd, mit ihr auf diese so wichtige Reise zu gehen. Durch ganz dichte Beschreibungen konnte ich mir die verschiedenen Stationen dieser Reise bildlich vorstellen. Und am Ende zu sehen, wie Dilan die Spirale des Schweigens langsam und schmerzhaft aufbricht - nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihr ungeborenes Kind - war unglaublich wertvoll.

Vielen Dank an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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