Cover-Bild Zweistromland
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23,00
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  • Verlag: Kanon Verlag Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Politik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 02.08.2023
  • ISBN: 9783985680856
Beliban zu Stolberg

Zweistromland

Roman
Als der Tigris in die Nordsee floss

Die Rechtsberaterin Dilan ist Tochter kurdischer Aleviten, die Verfolgung und Gewalt ausgesetzt waren. Doch darüber schweigen sie. Erst als ihre Mutter stirbt und sie selbst ein Kind erwartet, arbeitet Dilan gegen das unerträgliche Schweigen an: Sie reist nach Diyarbakır im Osten der Türkei. Die alte Stadt am Tigris ist die heimliche Metropole der Kurden. Hier haben ihre Eltern einst gelebt, geliebt und gekämpft.

Ein poetischer und brennend aktueller Roman über politischen Mut, qualvolles Vergessen und die gefährliche Reise einer jungen Frau.

»Beliban zu Stolberg erzählt eindrücklich von der Suche nach einer verschütteten Vergangenheit und dem Schmerz der Gegenwart. Ein Roman, der einen immer tiefer und tiefer hineinzieht in den Strom.« Ronya Othmann

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2024

Schweigen in Worte gefasst

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Istanbul, 2016 - von hier aus begibt sich Dilan auf die Suche nach der Geschichte ihrer Eltern, der Geschichte hinter dem jahrelangen Schweigen ihrer Eltern. Sie reist nach Osten in die kurdischen Gebiete ...

Istanbul, 2016 - von hier aus begibt sich Dilan auf die Suche nach der Geschichte ihrer Eltern, der Geschichte hinter dem jahrelangen Schweigen ihrer Eltern. Sie reist nach Osten in die kurdischen Gebiete der Türkei aus denen ihre Eltern nach Deutschland geflohen sind. Was ist passiert? Warum mussten sie fliehen?

Mit ihrer bildgewaltigen und dennoch ruhigen Sprache hat Beliban zu Stolberg mich von der ersten Seite an in die Geschichte entführt. Durch Rückblenden in Dilans Jugend verwebt sie kunstvoll Vergangenheit und Gegenwart und zeigt wie tief verankert das Schweigen in Dilans Familie ist. Ein Schweigen, das zwischen den Zeilen auf jeder Seite dieses Buches spürbar ist.

Es ist ein Roman von unglaublicher sprachlicher Schönheit, der viel sagt und dennoch viel ungesagt lässt. Ein Roman der gelungen über die Geschichte der Kurdern erzählt, der berührt und in Teilen erschüttert. Ein Roman der dennoch so viele Fragen offen lässt, dazu anregt sich intensiver mit dem Schicksal der Kurden auseinanderzusetzen.

Für mich ist es ein wahnsinnig gelungener Debütroman und eines meiner absoluten Lieblingsbücher im Jahr 2023.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Eine Identitätssuche zwischen Deutschland und Diyarbakir, zwischen Trauma und Neuanfang…

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Wie leben beschwiegene Traumata in Familien fort, nehmen die Zwischenräume menschlicher Beziehungen ein und prägen so auch nachfolgende Generationen? Wie sehr beeinflusst was die Eltern waren und sind, ...

Wie leben beschwiegene Traumata in Familien fort, nehmen die Zwischenräume menschlicher Beziehungen ein und prägen so auch nachfolgende Generationen? Wie sehr beeinflusst was die Eltern waren und sind, die Identität ihrer Kinder? Wie findet man zu sich selbst durch Traumata und Schweigen der Kindheit?

In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Gesichte um Dilan, Kind kurdischer Eltern, geboren und aufgewachsen in Norddeutschland. Kurdisch, die Muttersprache ihrer Eltern, umgibt seit jeher ein Geheimnis, ihr selbst hat man es nie beigebracht. Doch Sprache ist Weltzugang. Welche Geschichte und Vergangenheit wird mit der Sprache und durch sie verborgen? Und was hat das alles mit Dilan zu tun?

Dilans Geschichte wird in drei Teilen, als Erwachsene und werdende Mutter in der Türkei, als Kind und Jugendliche in Norddeutschland und wieder als Erwachsene auf Spurensuche in Diyarbakir, erzählt. Die Handlung setzt sich dabei bruchstückhaft zusammen, erschließt sich im Hintergrund allmählich und steht damit auch sinnbildlich für Dilans Geschichte und Identität selbst.

Besonders begeistert hat mich wie die Autorin Worte für die Zwischentöne menschlicher Beziehungen und des Sich-Verhaltens und in Beziehung- Setzens zur Umwelt findet. Das Bedürfnis nach Ruhe und Mit-Sich-Selbst sein, sich über eine Konversation zu freuen, weil man den Moment des Alleinseins danach so genießt.

Das politische Thema im Hintergrund ist das Schicksal Kurdistans und seines Volkes, der die Erzählung ein Gesicht gibt und so auch einlädt mehr darüber zu erfahren.

Zweistromland ist eine leise Erzählung mit präzisen Beschreibungen der Zwischenmenschlichkeit und Identitätsfindung auf dem Weg in die Vergangenheit um sich selbst besser zu verstehen und für einen Neuanfang zu finden.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Ein Roman über die verschüttete Vergangenheit und dem Schmerz der Gegenwart.

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Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Der Titel ist gut gewählt und hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Das Bild der jungen Frau, die sich abwendet finde ich passend für die Geschichte. ...

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Der Titel ist gut gewählt und hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Das Bild der jungen Frau, die sich abwendet finde ich passend für die Geschichte. Die Haptik des Hardcover Buches finde ich sehr ansprechend.

In diesem eindrucksvollen Roman geht es um die Rechtsberaterin Dilan. Sie ist die Tochter kurdischer Aleviten, die von Verfolgung und Gewalt betroffen waren. Doch ihre Eltern schweigen und Dilan lebt mit der Unwissenheit. Ihre Mutter stirbt und sie selbst erwartet ein Kind. Dilan möchte endlich mehr über ihre Vergangenheit und die Vergangenheit ihre Eltern erfahren und so reißt sie nach Diyarbakir, im Osten der Türkei. Dort leben viele Kurden und auch ihre Eltern haben dort gelebt, geliebt und gekämpft. Dilan fährt immer mehr über ihre Eltern und über sich selbst. Dieser Roman spricht sehr viele Themen an, unter anderem politischen Mut, qualvolles Vergessen und eine gefährliche Reise einer jungen Frau.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich fand ihn sehr poetisch und emotional. Dilan wird sehr charakterstark und interessant beschrieben. Die verschiedenen Zeitebenen haben mir gut gefallen. Der Roman war bis zur letzten Seite spannend und ich empfehle ihn auf jeden Fall weiter, der Interesse an politischen Themen hat.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Beeindruckendes Debüt

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MEINE MEINUNG
In ihrem äußerst beeindruckenden Romandebüt „Zweistromland“ erzählt die Drehbuch- und Debütautorin Beliban zu Stolberg eine bewegende, sehr nachdenklich stimmende Familiengeschichte und die ...

MEINE MEINUNG
In ihrem äußerst beeindruckenden Romandebüt „Zweistromland“ erzählt die Drehbuch- und Debütautorin Beliban zu Stolberg eine bewegende, sehr nachdenklich stimmende Familiengeschichte und die berührende Suche einer jungen Frau nach ihren familiären Wurzeln und ihrer Identität.
Mit ihrem wundervoll poetischen, sehr atmosphärischen Schreibstil zieht uns die Autorin in ihre tiefgründige Geschichte hinein, die uns von der autokratischen Türkei im Jahr 2016, über die deutsche Nordseeküste in den 1990er Jahren bis an den sagenumwobenen Tigris in der Südost-Türkei führt.
Im Mittelpunkt des fesselnden Romans steht die deutsch-türkische Protagonistin und Ich-Erzählerin Dilan, Tochter von nach dem Militärputsch aus der Türkei geflohenen kurdischen Aleviten, die in Deutschland aufwuchs und inzwischen in Istanbul als Anwältin für Wirtschaftsrecht arbeitet. Ausgelöst durch die Beerdigung ihrer Mutter und einer rätselhaften Begegnung beschließt sie, den vielen Leerstellen in ihren Erinnerungen nachzuspüren und die sorgsam gehüteten, dunklen Geheimnisse ihrer Eltern aufzudecken. Trotz ihrer Schwangerschaft begibt sie sich spontan auf eine gefahrenvolle Reise in den Südosten der Türkei, um in der Bürgerkriegsregion und kurdischen Hochburg Diyarbakır an den Ufern des Tigris gelegen mehr Informationen über das Leben ihrer Eltern und ihre Vergangenheit in deren ehemaliger Heimat in den 1970er Jahren zu finden.
Gekonnt thematisiert die Autorin neben dem türkisch-kurdischen-Konflikt, den Krieg der Türkei gegen die kurdische Minderheit im eigenen Land und politischer Verfolgung, die fatalen Folgen unbewältigter Traumata und deren transgenerationaler Weitergabe. In sehr atmosphärischen und ergreifenden Episoden lässt uns die Autorin in das Leben der Protagonistin im Jahr 2016 eintauchen, die sich auf eine schmerzliche Reise in ihre eigenen verdrängten Erinnerungen begibt und den Ursachen für die allumfassende Sprachlosigkeit in ihrer Familie auf den Grund geht, um endlich für ihr ungeborenes Kind die unheilvolle Spirale zu durchbrechen.
Äußerst anschaulich und nuancenreich setzt die Autorin die vielen Widersprüchlichkeiten in Dilans Leben in Szene. Gebannt folgt man der eindringlichen Erzählstimme im Rückblick ins Jahr 1999 und hat Anteil an den bruchstückhaften, sehr schmerzvollen Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend in Norddeutschland. So erlebt man die familiären Gradwanderungen zwischen Sprachlosigkeit, Schweigen, Tabus und unausgesprochenen Erwartungshaltungen, die schließlich verinnerlicht und von ihr auch im späteren Leben übernommen werden. Äußerst fesselnd und emotional aufreibend ist es mitzuerleben, wie sich die verschiedenen Puzzlestückchen und Dilans vage Erinnerungsfetzen zu einem bedrückenden Gesamtbild zusammensetzen. Im letzten Teil gelingt es Dilan schließlich die schmerzliche Wahrheit aufzudecken, das so lange verschwiegene, beklemmende Familienschicksal zu enthüllen und endlich eine Art Frieden zu finden. Auch wenn nicht alles bis ins letzte Detail auserzählt wird und man einiges zwischen den Zeilen lesen muss, so findet der Roman dennoch einen sehr stimmigen Abschluss.
FAZIT
Ein sprachlich beeindruckendes Debüt mit einer tiefgründigen, berührenden Geschichte die Suche einer jungen Frau nach ihren familiären Wurzeln und ihrer Identität!

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Die Heimat der Eltern besuchen

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Die Autorin Beliban zu Stolberg zeigt uns in ihrem Roman Zweistromland, die Sorgen der Kurden. Sie hat ein kurdischen Vater, da hat sie eine Ahnung, wovon sie schreibt.

Der Roma zeigt die Verschwiegenheit ...



Die Autorin Beliban zu Stolberg zeigt uns in ihrem Roman Zweistromland, die Sorgen der Kurden. Sie hat ein kurdischen Vater, da hat sie eine Ahnung, wovon sie schreibt.

Der Roma zeigt die Verschwiegenheit und Geheimnistuerei einer kurdischen Familie in Nordeutschland.
Die Protagonistin ist die Rechtsberaterin Dilan. Sie ist in den dreißigern und arbeitet in Istanbul.
Gerade ist sie in Norddeutschland zur Beerdigung der Mutter gewesen.
Die Autorin versteht es gut, die Erinnerungen Dinahs zu weben.
Wenn sie die Mutter nach früheren Erlebnissen fragte, wurde diese böse. Dinah erfuhr nichts aus der Vergangenheit der Eltern.

Zwischendurch wird sie schwanger und wird schwangt, und es gibt Probleme.

Dann lässt sie Dinah plötzlich in eine kurdische Stadt reisen, um mehr zu erfahren. Das war ziemlich mutig, denn als Kurdin in der Türkei ist gefährlich.

Das ganze ist überaus spannend.