So viel Potential, aber zu wenig Raum
MK4 - Jagd auf einen Toten ist der zweite Teil der MK4 Reihe.
Die Geschichte spielt rund um eine Mordkommission in Berlin und ihre zum Teil sehr eigenen Teammitglieder und deren Beziehungen zueinander. ...
MK4 - Jagd auf einen Toten ist der zweite Teil der MK4 Reihe.
Die Geschichte spielt rund um eine Mordkommission in Berlin und ihre zum Teil sehr eigenen Teammitglieder und deren Beziehungen zueinander. Es werden zwei Leichen mit aufgeschlitzten Bäuchen aufgefunden und die Spur führt zu einem Kult aus organisiertem Verbrechen in Dänemark. Der hauptverdächtige Auftragskiller lebt aber selbst gar nicht mehr und bringt damit die Mordkommission in eine schwierige Situation, denn der Fall scheint zunächst unlösbar.
Was sehr vielversprechend klingt, ist meiner Meinung nach in der Umsetzung leider nicht in vollem Maße gelungen.
Leider wird an vielen Stellen an ,,Platz gespart" und wichtige Stellen werden nicht ausformuliert, sondern nur angerissen. Das führt dazu, dass man der Geschichte nur abgehakt folgen kann - vor allem, da wir es hier mit einigen skandinavischen Namen zu tun haben, die sich nicht so sehr voneinander unterscheiden wie man wohl denken würde.
An anderen Stellen wird dieser gewonnene Platz für einen knappen Handlungsstrang genutzt, der aber in der Theorie und mit mehr Ausformulierungen ausgezeichnet funktioniert und der Geschichte besondere Tiefe verleiht hätte.
Der Spannungsboden ist recht konstant und verdeutlicht, dass sehr viel Arbeit und Gedanken in diesem Werk stecken und die verschiedenen Schauplätze funktionieren wunderbar.
Persönlich hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichte schon gegen Mitte des Buches festgefahren hat und der Täter recht offensichtlich war. Jedoch ist das Geschmackssache, ob man das mag oder nicht!
Die Charaktere empfand ich als leicht ,,schwammig". Persönlich konnte ich mich leider nicht mit ihnen identifizieren, aber ich schätze den Versuch sehr wert, einen Einblick in die Leben der Ermittler zu geben.
Was hier alles jetzt super negativ klingt, soll so aber gar nicht gemeint sein. Mein Fazit ist, dass Ben Bauhaus ein super Autor ist, der weiß was er macht, der aber seinen Fähigkeiten mehr Platz auf dem Papier geben sollte.
Mit so vielen Ideen läuft es nun mal auf einen dicken Wälzer hinaus und das finde ich auch gar nicht schlimm!
Der Autor hat so einen angenehmen Schreibstil, also hätte ich gerne noch 200 Seiten weitergelesen - hauptsache die Story wird nicht weiter so verkleinert und geballt, denn dadurch wird es verwirrend und nicht greifbar, zumindest für mich.
Also falls ihr auf der Suche nach einem nervenaufreibenden Krimi seid, der euch nachts wachhält, seid ihr hier vermutlich nicht an der richtigen Stelle.
Sucht ihr aber einen gemütlichen Krimi für zwischendurch könnte MK4 etwas für euch sein!