Cover-Bild Der Schatten des Golem
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24,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Knesebeck
  • Themenbereich: Belletristik - Märchen, Mythen, Fabeln und Legenden
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 184
  • Ersterscheinung: 30.06.2017
  • ISBN: 9783957280466
Benjamin Lacombe, Éliette Abécassis

Der Schatten des Golem

Anja Kootz (Übersetzer)

In den dunklen Zeiten der Judenverfolgung des 18. Jahrhunderts erschafft der gelehrte Prager Rabbi Löw ein Wesen, das die Juden der Stadt verteidigen soll. Das Mädchen Zelmira kann aus ihrem Versteck die seltsame Zeremonie beobachten, bei der eine Kreatur erschaffen wird, die ihrem Schöpfer gehorcht – der Golem. Doch unter Zelmiras Einfluss beginnt der Golem sein Verhalten zu ändern und scheint unkontrollierbar zu werden … Die fantasievoll-düsteren Illustrationen von Benjamin Lacombe hauchen der zeitlosen Parabel jüdischer Tradition auf einzigartige Weise Leben ein und begeistern sowohl Jugendliche als auch Erwachsene.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2022

traumhaft

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Meinung
Der Schatten des Golem wird aus der Sicht der kleinen Hauptprotagonistin Zelmira erzählt. Sie ist ein mutiges, aufgewecktes und liebes Mädchen. Bisher kannte ich die Geschichte noch nicht, aber ...


Meinung
Der Schatten des Golem wird aus der Sicht der kleinen Hauptprotagonistin Zelmira erzählt. Sie ist ein mutiges, aufgewecktes und liebes Mädchen. Bisher kannte ich die Geschichte noch nicht, aber habe mich bereits vom ersten Augenblick an in den Zeilen verloren. Wer die Titel des Autors und seine Zeichnungen kennt, weiß wie aussagekräftig diese sind - so war es auch hier. Es spielte sich wie ein Film zwischen den Buchseiten ab und je mehr Seiten verstrichen, desto mehr habe ich mir auch einen Begleiter dieser Art gewünscht.

Die Story umfasst alles, was ich mir in einem Werk erhoffe - Emotionen, Authenthizität, Magie und vor allem Ausdruck und Tiefe. Es ist kein 400-Seiten-Roman, der hier auf einen einprasselt, sondern vielmehr eine Handlung, welche kurzweilig erzählt wird, aber dennoch keinerlei Einbüßen in Sachen Stil und Co aufweist.

Die Charaktere sind allesamt authenthisch und tiefgründig dargestellt. Die Moral der Geschichte machte auf mich ebenso Eindruck, wie das restliche Werk - aber die müsst ihr selbst ergründen.

Fazit
Der Schatten des Golem ist eine einzigartige Erzählung mit wundervollen Grafiken des Illustrators Benjamin Lacombe. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Die aus meiner Sicht schönste Golem-Ausgabe

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Zur Zeit lese ich die Bibliothekarin von Auschwitz von Antonio Iturbe. Dort erzählt die Hauptprotagonistin Dita einem Freund die Geschichte des Rabbi Löw und seines Golems, den er zum Schutz der jüdischen ...

Zur Zeit lese ich die Bibliothekarin von Auschwitz von Antonio Iturbe. Dort erzählt die Hauptprotagonistin Dita einem Freund die Geschichte des Rabbi Löw und seines Golems, den er zum Schutz der jüdischen Bevölkerung Prags zum Leben erschaffen hat. Da war mir klar, dass ich die Geschichte unbedingt noch einmal lesen wollte. Bereits letztes Jahr hatte ich mich an Geschichte vom Rabbi Löw und seinem Golem versucht, jene aus der Feder von Gustav Meyrink, bin aber mit Meyrinks Version nicht warm geworden, was dessen Schreibstil geschuldet war. Ich hatte aber noch die Benjamin-Lacombe-Ausgabe der Golem-Geschichte auf dem SUB liegen, die mir kurz vor Beginn des Lockdowns, also Ende November in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung in die Hände gefallen ist. Natürlich musste die mit, bin ich doch seit dem Erscheinen von Undine ein großer Fan von Lacombes Büchern.

Lacombes Variante wird aus der Sicht der kleinen Zelmira erzählt, ein Mädchen aus einer armen Alchemistenfamilie, die ihren Vater zu einem seiner Ausflüge in das Amüsierviertel von Prag begleitet, wo dieser in einer Spielhölle das ohnehin schon knapp bemessene Vermögen auf den Kopf stellt. Während der Vater nun also versucht, mit der Zockerei Reichtum zu erlangen, spielt Zelmira vor der Taverne. Durch Gesang wird sie bei ihrem Spiel unterbrochen und folgt den Stimmen bis ins jüdische Viertel zur Synagoge. Dort belauscht sie mehrere Orthodoxe beim Gebet und folgt ihnen anschließend auf den jüdischen Friedhof, wo sie beobachtet, wie der Rabbi Löw durch Gebete die Geister verstorbener Kinder heraufbeschwören, nämlich die, die Opfer eines Progroms im jüdischen Viertel geworden sind. Erschrocken rennt sie nach Hause, kann sich aber nicht der Faszination entziehen, die der Rabbi auf sie auswirkt und kehrt schon bald ins jüdische Viertel zurück, wo sie Zeuge eines weiteren Progroms und schließlich der Erschaffung des Golems Joseph wird, der die Juden vor ihren Feinden schützen soll.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, sie magisch, mystisch und nahm sowohl für Zelmira als auch für die jüdische Gemeinde Prags ein gutes Ende. Ich musste beim Lesen nur oftmals daran denken, vor allem im Zusammenhang mit dem Buch "Die Bibliothekarin von Auschwitz", dass die Juden während der Naziherrschaft auch dringend einen Rabbi Löw hätten gebrauchen können, der ihnen einen Golem erschafft. Hätten sie ihn nur gehabt.

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Veröffentlicht am 07.09.2018

Ein wunderbares Graphic Novel

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★★★★★ (5 von 5 Sterne)

„Ich heiße Zelmira“, sagte ich zu ihm.
Er antwortete nicht.
„Und du, du heißt Joseph, nicht wahr?“
Er dreht sich zu mir und sah , mich an, ohne etwas zu sagen. Sein Gesicht war ...

★★★★★ (5 von 5 Sterne)

„Ich heiße Zelmira“, sagte ich zu ihm.
Er antwortete nicht.
„Und du, du heißt Joseph, nicht wahr?“
Er dreht sich zu mir und sah , mich an, ohne etwas zu sagen. Sein Gesicht war ausdruckslos.


Inhalt:

Das kleine Mädchen Zelmira ist mit ihrem Vater unterwegs. Als dieser in die Taverne ging, spielt Zelmira vor der Tür. Doch als sie Rabbi Löw und ein paar Männer die Taverne verlassen, schleicht Zelmira hinterher. Sie macht eine unglaubliche Entdeckung, denn Rabbi Löw erweckt eine große Gestalt zum Leben. Doch wozu braucht Rabbi Löw solch einen großen Golem ?
Der Golem wurde geschaffen, um die jüdische Gemeinde zu beschützen. Doch eines Tages läuft alles aus dem Ruder und der Golem fängt an auf eigene Faust zu handeln.
Ist der Golem nun Freund oder Feind ? Kann Rabbi Löw seine Gemeinde wirklich beschützen ?



Meinung:

Ich bin vor einer Weile auf die Werke von Benjamin Lacombe aufmerksam geworden. Seine Zeichnungen haben mich sehr fasziniert und die Neugier, eine Geschichte von ihm zu lesen, war sehr groß. Als ich dieses Graphic Novel sah, war ich schon verliebt, bevor ich es gelesen hatte. Und mein Gefühl hat sich nicht getäuscht.


Titel & Cover:

Ich liebe dieses Cover. Die kleine blonde Zelmira ist wunderschön gezeichnet und der Titel in Gold, macht das Cover zu etwas ganz besonderem.



Die Geschichte:

Die Geschichte ist wirklich toll geschrieben. Magie, Emotionen und Gefühle zu den passenden Bildern.



Die Charaktere:

Sie haben etwas eigenartige Namen, woran man sich aber schnell gewöhnt. Zelmira und den Golem habe ich besonders in mein Herz geschlossen.



Grafiken und Text:

Benjamin Lacombe, zeichnet seine Bilder mit einem gewissen Stil. Sie haben Wiedererkennungswert, weshalb sie wirklich besonders sind. Auch in dieser Geschichte verweilte ich gern länger auf den Seiten mit den Bildern, da mich auch die Details sehr beieindruckten.
Der Schreibstil ist sehr gut und leicht zu lesen. Zum Ende des Buches werden nochmal einige Wörter oder Personen beschrieben, wodurch man wirklich alles gut versteht.


Fazit:

Ein wirklich schönes Graphic Novel, mit einer spannenden Geschichte und wunderschönen Bildern.
Wer Graphic Novels liebt, sollte an diesem besonderen Buch nicht vorbei gehen. Ich kann es wirklich empfehlen, denn man kann es nur lieben.