Das längste, unnütze Buch
Wo fange ich an?
Zuerst einmal möchte ich mich auf den Schreibstil beziehen: Zu Beginn des Werkes schafft es Myers zunächst, die Natur durch seine Beschreibungen zum Leben zu erwecken und somit eine melancholisch-bedeutungsschwere ...
Wo fange ich an?
Zuerst einmal möchte ich mich auf den Schreibstil beziehen: Zu Beginn des Werkes schafft es Myers zunächst, die Natur durch seine Beschreibungen zum Leben zu erwecken und somit eine melancholisch-bedeutungsschwere Stimmung zu erzeugen. Dies verliert sich bedauerlicherweise aber nach den ersten 50 Seiten und weicht im Rest der Kurzgeschichten einer kühlen, knappen Erzählweise, die das Lesen eher mühsam werden lässt.
Ziel des Autors war wohl, seine Leser:innen, durch seine Geschichten einen Prozess des Nachdenkens und Reflektierens anzustoßen. Dies ist aber nur sehr vereinzelt gelungen. Vielmehr reihen sich in dem Buch austauschbare Erzählungen aneinander, ohne bei mir den gewünschten Effekt zu erzeugen. Dabei widerspricht die Reihenfolge der Geschichten jedweder Logik und scheint eher willkürlich. So kann ich in der Reihenfolge der Geschichten kein wirkliches Ordnungsprinzip erkennen.
Zudem fand ich eine Erzählung inhaltlich kritisch: Es geht darin um eine Figur, die ohne Kontext, Blackfacing betreibt, was vom Autor mit den Worten, der Charakter täte dies auch mit anderen Hautfarben, erklärt wird. Das ist aber dennoch ein schwieriger Ansatz, auf Grund der gesellschaftlich-geschichtlichen Bedeutung, die dieses mit sich bringt. In dem Punkt hätte ich mir eine stärkere Sensibilität seitens des Autors gewünscht.
Insgesamt hat mich das Buch sehr enttäuscht, und ich rate vom Kauf ab.