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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 30.07.2019
  • ISBN: 9783895611926
Berit Glanz

Pixeltänzer

Roman
Elisabeth, von allen nur Beta genannt, arbeitet in einem Startup: Ihr Alltag wird von Pitches und Teambuilding-Maßnahmen bestimmt; in ihrer spärlichen Freizeit entwickelt sie Tiermodelle am 3D-Drucker und probiert sich durch die Berliner Eisdielen. Als ein Fremder unter dem seltsamen Alias Toboggan sie über eine App kontaktiert, ändert sich ihr Leben. Sein Profilbild weckt ihre Neugier, doch anstelle einer Antwort schickt er sie auf virtuelle Spurensuche. Sie führt Beta zu der Geschichte des Künstlerpaars Lavinia und Walter, das in den Zwanzigerjahren in grotesken Ganzkörpermasken Tanztheater aufführte und mit bürgerlichen Konventionen brach. Statt der erhofften Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen kommt es zur Tragödie, als Lavinia zur Waffe greift. Doch je mehr Beta von den beiden erfährt, sich in ihre Hingabe an die Kunst hineinversetzt und mögliche Auswege auslotet, umso stärker wird die Sehnsucht, aus ihrem eigenen oberflächlichen Dasein auszubrechen. Eine Reise nach Barcelona bietet ihr und ihrem Team die ungeahnte Möglichkeit, Technik ins Absurde oder doch in Kunst zu verwandeln - und Beta ergreift ihre Chance.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2019

Digitale Schnitzeljagd meets Expressionismus

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Elisabeth, die von allen nur Beta genannt wird, arbeitet in einem Berliner Startup als Programmiererin. Die Arbeitsatmosphäre ist jung und dymanisch, man setzt auf moderne Arbeitsmethoden und Teambuilding. ...

Elisabeth, die von allen nur Beta genannt wird, arbeitet in einem Berliner Startup als Programmiererin. Die Arbeitsatmosphäre ist jung und dymanisch, man setzt auf moderne Arbeitsmethoden und Teambuilding. Als sie die App Dawntastic entdeckt, die Weck-Anrufe aus der ganzen Welt anbietet, meldet sie sich kurzerhand an. Bei einem netten Gespräch mit einem Anrufer aus den USA, der aus Hamburg kommt, weckt sein Profilbild ihr Interesse. Es zeigt ein seltsames Wesen, doch auf ihre Rückfrage verrät er nur, dass es mit seinem Nutzernamen Toboggan zusammenhängt. Das ist für Beta der Beginn einer digitalen Schnitzeljagd, die sie auf eine Reise in die expressionistische Szene zu Beginn des 20. Jahrhunderts mitnimmt.

Beta lässt den Leser an ihrem Alltagsleben teilhaben und ich fühlte mich ihr schnell vertraut. Ihren nerdigen Charakter mochte ich sehr und mir wurde ihre Faszination für Insekten, die sie zu Hause mit ihrem 3D-Drucker nachbildet, ebenso begreiflich gemacht wie ihr Interesse an der App Dawntastic. Nach dem Anruf mit Toboggan zeigt sie Einfallsreichtum und kommuniziert mit ihm auf überraschende Weise. Sie erhält von ihm Hinweise, die sie zu Orten in der realen Welt führen, und Texte, die ihr Stück für Stück mehr verraten. Ich fand es spannend, gemeinsam mit Beta in die Vergangenheit einzutauchen und mehr über das Schicksal einer expressionistischen Künstlerin zu erfahren. In der Gegenwart setzt die Schnitzeljagd etwas in Beta in Bewegung und lässt sie neue Wege gehen. Dabei kommt es zu zahlreichen amüsanten Szenen. Insgesamt konnte mich das Buch mit seiner nerdigen Protagonistin und dem ungewöhnlichen Thema der Spurensuche begeistern. Ich empfehle es sehr gern weiter!

Veröffentlicht am 08.09.2019

Digitale Spurensuche

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Beta arbeitet als Programmiererin in einem Startup. Ein Unbekannter legt online Spuren für sie aus, die sie die Geschichte eines Künstlerpaars aus den Zwanziger Jahren nacherleben lassen.
Daraus ergeben ...

Beta arbeitet als Programmiererin in einem Startup. Ein Unbekannter legt online Spuren für sie aus, die sie die Geschichte eines Künstlerpaars aus den Zwanziger Jahren nacherleben lassen.
Daraus ergeben sich die um etwa hundert Jahre versetzten Handlungsstränge mit den besagten Protagonisten und ihrem jeweiligen Umfeld. Trotz unterschiedlicher Voraussetzungen ist ihnen die kreative Revolution gemein. Sie sind jung, sie denken anders, sie gehen neue Wege.
Den aktuellen Kapiteln sind Programmiercodes oder Erklärungen zu Projektmanagementmethoden vorangestellt. Sie veranschaulichen sehr gut, die Denk- und Arbeitsweise der Startup-Mitarbeiter. Die Autorin setzt noch eins drauf, indem sie die Kommunikation zwischen Beta und dem Unbekannten tatsächlich online stellt, so dass wir Leser auf einer weiteren Ebene daran teilhaben können.
Durch die moderne Machart und die ungewöhnliche Handlung ist ein reizvoller Roman entstanden, den ich jedem ans Herz legen möchte, der mal etwas anderes als die typischen Geschichten lesen will.