Ein Krimi, der einen komplett in den Bann zieht!
Es ist Sommer in Berlin. Ein Mann fällt vom Himmel. Ein blinder Passagier, versteckt im Fahrwerkraum eines Flugzeugs. Ein Leben, das im Garten einer hübschen Jugendstilvilla endet. Noch im Tod wird der ...
Es ist Sommer in Berlin. Ein Mann fällt vom Himmel. Ein blinder Passagier, versteckt im Fahrwerkraum eines Flugzeugs. Ein Leben, das im Garten einer hübschen Jugendstilvilla endet. Noch im Tod wird der Mann beraubt – und eine Geschichte aus Not und Gier nimmt ihren Anfang. Sie wird viele Leben kosten und manche Träume zerstören. Pressefotograf Bronski und seine Kollegin Svenja Spielmann recherchieren in einer Welt der Gewalt und des schönen Scheins.
Seit er denken kann, fotografiert Bronski das Unglück. Richtet seinen Blick auf das Dunkle in der Welt. Dort, wo Menschen sterben, taucht er auf. Er hält das Unheil fest, ist fasziniert von der Stille des Todes – und immer wieder auf der Suche nach einem Leben, das Sinn verspricht und auf die Liebe setzt.
"GEGENLICHT" ist der zweite Band der Bronski Krimi-Reihe von Bernhard Aichner und dem btb-Verlag, der am 26.7.2021 erschienen ist. Auch dieser Inhalt des Krimis hat mich, wie erwartet, bestens unterhalten. "Gegenlicht" ist ein herausragender und spannender Krimi mit einem gut durchdachten und ausgeklügelten Plot, den ich leider viel zu schnell durchgelesen habe. Denn besonders der Schreibstil des Autors ist flüssig, schnörkellos und unverwechselbar. Seine kurzen und prägnanten Sätze sind direkt, sodass die Story eine Sogwirkung entwickelt, der ich mich nicht entziehen konnte. Ich wurde durch den teilweise gehetzten Inhalt durch die Seiten gejagt, wenn man einmal in den Büchern des Autors gefangen ist, kann man dem Geschehen nicht so schnell entkommen.
Da Bernhard Aichner sich nicht mit langweiligen Details und Nebensächlichkeiten aufhält, konnte ich mich voll und ganz auf das gradlinige Geschehen fokussieren. Obwohl es eher am Anfang häufige Wendungen gab und das Ende nicht allzu überraschend kam, hat mich dieser Band nicht enttäuscht. "Gegenlicht" kann man gut ohne Vorkenntnisse des Vorgängerbands "Dunkelkammer" lesen, da der Autor hier wichtige Informationen über die Vorgeschichte des Hauptprotagonisten David Bronski gibt. Trotzdem empfehle ich für ein besseres Verständnis und Lesevergnügen, die "Dunkelkammer" vorher gelesen zu haben. Denn hier entwickeln sich die Protagonisten und dessen Beziehungen auf jeden Fall sehr gut weiter. Pressefotograf David Bronski, seine Schwester und Tochter und vor allem seine Kollegin Svenja Spielmann gewinnen hier deutlich an Tiefe. Jeder einzelne Charakter wird deutlich ausgearbeitet, ich hatte während des Lesens das Gefühl, allesamt schon länger zu kennen. Ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen sind klar und deutlich herauszulesen, was mir unheimlich gut gefallen hat.
Die kurzen Kapitel wechseln sich aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten in der Ich-Form und in abwechslungsreichen Dialogen ab. Dieses typische Merkmal des Autors sorgt so für einen schnellen Lesefluss. Auch Details aus dem Thema Rechtsmedizin wurden eingebaut, was für eine noch düstere Atmosphäre gesorgt hat. Zu keiner Zeit hat der Tiefgang des Plots darunter gelitten. Jetzt heißt es wieder geduldig auf das Frühjahr warten, denn ich bin schon wieder unheimlich auf Band drei gespannt, für mich war "Gegenlicht" definitiv wieder ein hervorragender Krimi und ein hervorragendes Leseerlebnis.