Cover-Bild Meine Schwester
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Ersterscheinung: 10.02.2022
  • ISBN: 9783462303964
Bettina Flitner

Meine Schwester

Kann ein Buch einen Lebensschmerz überwinden? Ja.
Als die Fotografin Bettina Flitner vor einigen Jahren vom Suizid ihrer geliebten Schwester erfuhr, waren die ersten Reaktionen Schock, Lähmung und Verzweiflung. Doch dann entschied sie sich zum Erzählen. Das Ergebnis ist ein tief bewegender, meisterhafter Text, ein Buch der Befreiung.
Mit einem an der Fotografie geschulten, unbestechlichen Blick, voller Hingabe, Witz und Traurigkeit erzählt Bettina Flitner die Geschichte einer innigen Geschwisterbeziehung: eine Kindheit der 70er Jahre, die Jahre auf der Waldorfschule, die Erinnerung an die charismatischen Großeltern, darunter ein berühmter Reformpädagoge, der Vater ein Kulturmanager und Exponent des links-liberalen Bildungsbürgertums der alten BRD, ein Jahr in New York, die Ferien auf Capri, die ersten Liebesabenteuer in der Pubertät. Und dann die Risse: die Überforderung der Kinder durch das Leben der Eltern im Zeichen sexueller Libertinage, die Flucht der Mutter in die Depression, die unerfüllbaren Berufserwartungen der Eltern an die Töchter. Bettina Flitners Buch ist ein bewundernswert mutiger Schritt, sich den Gespenstern der gemeinsamen Vergangenheit zu stellen, sich von diesen zu befreien und so den Tod geliebter Menschen verarbeiten zu können. Ein Buch über ein Thema, das für viele Menschen immer noch von Tabus und Schweigen besetzt ist.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei reni74 in einem Regal.
  • reni74 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2022

Geschwisterliebe

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Bettina hat gerade Besuch von einer guten Freundin, als ein Anruf von ihrem Vater ihr ganzes Leben aus der Bahn wirft.

Mit diesem Anruf, der Nachricht vom Selbstmord ihrer älteren Schwester beginnt das ...

Bettina hat gerade Besuch von einer guten Freundin, als ein Anruf von ihrem Vater ihr ganzes Leben aus der Bahn wirft.

Mit diesem Anruf, der Nachricht vom Selbstmord ihrer älteren Schwester beginnt das Buch und eine wahnsinnig, wunderbar berührende Reise in die Vergangenheit beginnt. Die Autorin gibt uns Lesern intime Einblicke in ihre Kindheit, Jugend, das Erwachsenenalter. Immer eng verbunden mit ihrer Schwester, ihren Eltern und Großeltern. Sie beschreibt Allragssituationen so plakativ, dass ich quasi hinter den Beiden hergeschlichen bin, um heimlich in den Schrank zu schauen. Ich hatte fast ein Deja vu, auch ich kenne diese Situation. Bei mir war es der kleinere Bruder mit dem ich die Treppe herunter geschlichen bin und auch wir wussten genau, welche Stufe man meiden muss, um nicht durch das Knarren das ganze Haus aufzuwecken. solche Szenen sind so humorvoll beschrieben, dass man automatisch schmunzeln muss.

Das ganze Buch ist durchzogen von solchen Erinnerungen, leider aber nicht nur von glücklichen. Die Autorin beschreibt offen auch das schwierige Familienleben, wie beispielsweise die Depression der Mutter, oder die Anforderungen, die die Eltern an ihre Töchter stellen.

Die Autorin nutzt ihre Erinnerungen als Trauerbewältigung, immer im Hintergrund die Frage nach dem Warum, danach, ob man mehr hätte tun können, sollen, danach, ob man Anzeichen übersehen hat. Es ist ein wenig die Aufarbeitung von Schuldgefühlen, wie sie sicher jeder nachvollziehen kann, der Angehörige mit einer psychischen Erkrankung hat.

Ein sehr berührendes Buch, mit viel Herz geschrieben, ohne dabei rührselig zu werden, oder die Erinnerungen zu verklären. Sensibler Umgang mit dem Thema Depression und Suizid.

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