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12,90
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  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 23.02.2017
  • ISBN: 9783740800628
Bettina Lausen

Die Reformatorin von Köln

Mit dem Kauf eines Ablassbriefes glaubt Brauerstochter Jonata, ihren toten Bruder vor dem Fegefeuer retten zu können. Doch als sie Martinus Luther kennenlernt, begreift sie: Allein der Glaube kann vor den Höllenqualen bewahren. Beseelt von dieser Idee will sie Luthers Schriften in Köln verbreiten – und macht sich mächtige Feinde, die das um jeden Preis verhindern wollen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2021

Wenn neue Thesen deinen Glauben verändern

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Jonata von Menden ist die Tochter eines angesehenen Brauers in Köln. Ihre Welt ist in Ordnung bis zu dem Tag, als ihr Bruder Lucas Tod nach Hause gebracht wird. In der Kirche wird gepredigt, man solle ...

Jonata von Menden ist die Tochter eines angesehenen Brauers in Köln. Ihre Welt ist in Ordnung bis zu dem Tag, als ihr Bruder Lucas Tod nach Hause gebracht wird. In der Kirche wird gepredigt, man solle Ablassbriefe kaufen, um die Seelen aus dem Fegefeuer der Hölle zu befreien. Jonata glaubt fest darin. Dann aber lernt sie Martinus Luther und seine Schriften kennen. Hat der Mönch recht? Kann allein nur der Glaube dafür sorgen, dass die Seele in den Himmel kommt? Jonata geht völlig in dem neuen Glauben auf. Sie möchte die Schriften dieses Mannes in Köln verbreiten und ahnt nicht, dass sie sich damit Feinde schaffen könnte. Am Ende könnte ihr Leben in Gefahr sein und ebenso das Leben der Menschen, die ihr nahestehen.

Die Welt in Köln ist noch in Ordnung, als Jonata beschließt, ihre Schriften von Martinus Luther zu verbreiten. Der katholische Glaube und die Kirche haben die Stadt im Griff, aber der Umbruch ist schon deutlich zu spüren. Die Frage, warum wird die Messe nur auf Latein gehalten, warum gibt es keine Schriften in deutscher Sprache und die wichtigste Frage überhaupt, helfen die Ablassbriefe überhaupt die Seelen vor der Hölle zu bewahren? Die Thesen von Luther machen in dieser Zeit die Runde. Die Menschen beginnen sie zwar zögerlich, aber doch zu lesen. Der Kirche gefällt das natürlich nicht. Der Handel mit den Briefen ist eine sichere und lukrative Einnahmequelle, die erhalten werden muss. So ist es also auch kein Wunder, dass die Inquisition ihren Auftritt bekommt. In dieser Geschichte ist es der Mönch Enderlin, der den Auftrag bekommt, nach Schriften von Luther zu suchen. Die Sache wird dadurch heikel, dass Enderlin der Bruder von Jonata ist. Enderlin will sich als Mönch beweisen und aufsteigen, dafür würde er so ziemlich alles tun. Seine Beweggründe und sein Handeln hat Bettina Lausen schön in Szene gesetzt. Auch wenn mir dieser Mönch manchmal ein bisschen zu ungeschickt agiert hat. Seine Beziehung zu seiner Familie und vor allem zu seiner Schwester wird glaubhaft in Szene gesetzt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt die Geschichte von Jonata und Simon, dem Drucker. Bei Jonata bin ich etwas ratlos, was ihre Figur hier betrifft. Auf der einen Seite soll sie dem Vater in der Brauerei helfen und lernen, er schickt sie sogar los neue Verhandlungen zu führen, was an diesem Punkt der Ereignisse wenig glaubwürdig ist, da sie vorher so noch nie die Brauerei vertreten hat. Im 16. Jahrhundert war es so auch nicht unbedingt üblich, eine unverheiratete Tochter mit diesen Dingen zu betrauen. Dadurch, dass sie sich auf den Weg machen darf, bekommt sie aber die Möglichkeit, Martinus Luther in Wittenberg kennenzulernen, was wiederum recht interessante Szenen waren. Zurück in Köln, findet sie in Simon, den Drucker der ihr helfen wird. Mit Simon habe ich einen wirklich ausführlichen Eindruck davon bekommen, wie das Handwerk der Drucker in dieser Epoche funktionierte. Das Zusammenspiel von Jonata und Simon hat mir wiederum gut gefallen. Sie kommen sich langsam näher und ihre Beziehung fügt sich gut in die Handlung ein.

Der leichte Erzählstil von Bettina Lausen erlaubt zudem ein zügiges Lesen und trägt dazu bei, dass man sich in dieser Geschichte verlieren kann.

Fazit:

„Die Reformatorin von Köln“ ist ein schöner historischer Roman über den Glauben im 16. Jahrhundert. Er erzählt davon, wie eine junge Frau anfängt, den katholischen Glauben zu hinterfragen. Die Gegenwehr, auf die sie dabei stößt, wird glaubwürdig geschildert. Mir hat dieser Roman insgesamt gut gefallen, auch wenn es einige Szenen für mich gab, die nicht ganz so ausgefeilt waren, aber vermutlich nur so die Handlung voranbringen konnte. Bettina Lausen versteht es in jedem Fall eine gute Geschichte zu erzählen. „Die Reformatorin von Köln“ war ihr erster historischer Roman und sie hat damit einen guten Einstieg in dieses Genre hingelegt.

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Veröffentlicht am 04.12.2017

Die Reformatorin von Köln

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Mit dem Kauf eines Ablassbriefes glaubt Brauerstochter Jonata, ihren toten Bruder vor dem Fegefeuer retten zu können. Doch als sie Martinus Luther kennenlernt, begreift sie: Allein der Glaube kann vor ...

Mit dem Kauf eines Ablassbriefes glaubt Brauerstochter Jonata, ihren toten Bruder vor dem Fegefeuer retten zu können. Doch als sie Martinus Luther kennenlernt, begreift sie: Allein der Glaube kann vor den Höllenqualen bewahren. Beseelt von dieser Idee will sie Luthers Schriften in Köln verbreiten – und macht sich mächtige Feinde, die das um jeden Preis verhindern wollen ..

Zur Autorin: Bettina Lausen
Der Sprachstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen, sie entführt uns in die Zeit Martin Luthers. Auch die wörtliche Rede fand ich sehr stimmig und gut unsere heutigen Sprache angepasst, ebenso sind die historischen Begriffe zum damaligen Leben plausibel wiedergegeben. Besonders das treiben Tetzels einem Erzfeind und Gegner von Martin Luther sind gut dargestellt. Luther tun und handeln sind sehr gut erzählt.
Die Handlung war gut und glaubhaft aufgebaut, die Stände der Bierbrauer und die Darstellung des Brauereigewerbes konnte man gut abtauchen. Die schwarze Magie und die Einstellung der Kirche und deren Macht und ihrem Klischee verhalten, die Menschen für dumm zu verkaufen mit ihrem Ablassbriefen, mit dem man sich von den Sünden freikaufen konnte. Luthers auf begehren gegen die Kirche, seine Reformierung mit seinen Briefen die er Drucken ließ, auch das Druckerhandwerk fand hier Raum. Es blieb Quasi keine Frage offen, offene Fäden wurden zum Schluss verknüpft.
Der Spannungsbogen war am Anfang nicht sehr hoch baute sich dann aber während der Geschichte auf. Jonatas Handeln und Gebaren zog sich mir Zuviel in die Länge, aber sie ist ja hier die Hauptprotagonistin.
Die Figuren waren sehr greifbar, real und lebendig und deren tun nachvollziehbar. Man konnte ihnen gut folgen. Jonata war am Anfang sehr Naiv und gutgläubig beschrieben, gut sie möchte mit diesen Ablassbriefen ihren über alles geliebten toten Bruder Lukas aus der Hölle freikaufen. Schön war das sie Martin Luther glaubte und seinen Lehren und Theorien folgte, es wurde ihr zur Obsession. Man bekam tiefe Einblicke auch in alle Nebenfiguren , in deren einzelne Charaktere und in manche Gute und bösartige schwarze Seele schauen. Eine Interessante Figur auch wenn sehr unsympathisch war dieser Fanatiker Enderlein, ein unangenehmer Zeitgenosse, aber hervorragend getroffen.
Die historische Authentizität ist gelungen und spielt das damaligen Leben in seinem Denken, Handeln und tun in diesem dunklen Weltbild wieder. Die Eingeschüchtert und Beeinflussung der Menschen durch die reichen und Mächtigen, besonderes die Kirche, dir mit Verdammnis und Hölle drohte. Das Leben in der Dom und Brauereistadt Köln, der Stand der Frau, dem Bürgertum und den einfachen Menschen.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Eine starke Frau zur Zeit Luthers

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Jonata ist eine starke Frau. Nach dem Tod ihres Bruders Lucas muss sie ihrem Vater in der Braurerei helfen. Um den jungen Mann vor dem Fegefeuer zu retten, kaufen sie Ablassbriefe.....
Doch Jonata ist ...

Jonata ist eine starke Frau. Nach dem Tod ihres Bruders Lucas muss sie ihrem Vater in der Braurerei helfen. Um den jungen Mann vor dem Fegefeuer zu retten, kaufen sie Ablassbriefe.....
Doch Jonata ist verunsichert --- reichen die sieben Jahre, die so ein Ablassbrief gewährt.
Auf einer Dienstreise im Aufrag des Vaters, lernt die junge Frau Luther und seine Thesen kennen und ist sofort überzeugt....
Wieder in Köln versucht sie alles, um diese Schriften auch dort bekannt zu machen und gerät dabei in die Fänge der Inquistion und bringt sich und andere in Gefahr, u.a. den jungen Drucker Simon von Werden.
Die beiden jungen Leute haben sich verliebt und diese Liebe steht unter keinem guten Stern......
denn Jonata, die einmal die Brauerei übernehmen wird, soll mit einem Brauer verheiratet werden. Einen Mann, den Jonata veranscheut.
Auch Simon hat Probleme, er hat vor kurzem die Druckerei seines "Ziehvaters" übernommen..... und erfahren, dass er nicht der leibliche Sohn ist. Außerdem erhebt Bruder Nickell Anspruch auf das Erbe.
Werden Jonata und Simon ihr Glück finden????
Fazit und Meinung:
Bettina Lausen hat einen spannenden Roman geschrieben, der die Zeit Luthers gut wiederspiegelt.
Ihre Protagonistin ist eine starke und eigenwillige Frau, die weiß was sie will und ihr Glück und ihre Zukunft in beide Hände nimmt, allen Widerständen zum Trotz.
Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich vergebe gute 4 Sterne für dieses Buch und eine Leseempfehlung für alle Liebhaber dieses Genres.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Eine junge Frau und die Reformation

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„...Mein Leben liegt in Scherben seit Martins Tod. Ich suche nach einem Anker, der mich zurück in einen sicheren Hafen zieht...“

In Köln steht die Brauerstochter Jonata am Sarg ihres Bruders Lucas. Er ...

„...Mein Leben liegt in Scherben seit Martins Tod. Ich suche nach einem Anker, der mich zurück in einen sicheren Hafen zieht...“

In Köln steht die Brauerstochter Jonata am Sarg ihres Bruders Lucas. Er wurde tot im Rhein gefunden. Damit ist auch der Erbe für die Brauerei tot. Jonata und ihr Vater kaufen einen Ablassbrief für Lucas.
Der Drucker Martin ist verstorben. Im Testament vermacht er Simon Haus und Druckerei, betont aber gleichzeitig, dass Simon nicht sein leiblicher Sohn ist. Nickell, jüngerer Bruder von Simon und Martins Sohn, will gegen das Testament vorgehen.
Enderlein, ebenfalls ein Bruder von Jonata, lebt im Kloster. Er erhält den Auftrag, das Drucken der Schriften Luthers zu verhindern.
Das sind drei kurze Episoden, die die Autorin in einem spannenden historischen Roman zu einer komplexen Handlung zusammenfügt. Das Buch lässt sich zügig lesen.
Es ist die Zeit der Reformation. Als Jonata zu Geschäftsverhandlungen über den Kauf von Hopfen nach Sachsen geschickt wird, erzählt ihr der Buchführer Matthias auf der Reise von Luther. Sie verlängert die Reise um ein paar Tage und lernt Luther kennen. In Köln will sie seine Schriften drucken lassen und vertreiben. Damit aber begibt sie sich in Lebensgefahr.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Jonata ist eine selbstbewusste junge Frau. Sie kann lesen, kennt sich in der Brauerei aus und nutzt ihre freie Zeit und ihre Möglichkeiten, um den Agnes im Waisenhaus mit Nahrung und praktischer Hilfe unter die Arme zu greifen.Ihr Vater hatte ihr zugestanden, dass sie ihren zukünftigen Ehemann selbst aussuchen kann. Doch Lucas` Tod und die Einmischung von Enderlein ändern die Situation grundlegend.
Enderlein ist strenggläubig und hofft auf schnelle Aufstiegschancen im Kloster. Dafür ist ihm jedes Mittel recht.
Simons innerer Zustand wird durch obiges Zitat sehr gut beschrieben. Seine Mutter verweigert ihm Auskunft darüber, wer sein leiblicher Vater ist. Gleichzeitig kommt Nickell sehr widersprüchlich rüber. Einerseits legt er Wert auf die Druckerei, andererseits hat er die Arbeit nicht erfunden.
Nicht nur Köln, auch die Reisen der Protagonisten werden detailliert beschrieben. Geschickt nutzt die Autorin das Handeln von Jonata, um mir als Leser das Druckerhandwerk und das Brauen verständlich dazulegen. Beim Brauen muss Jonata helfen, beim Drucken will sie selbst mit Hand anlegen und braucht dazu eine Einweisung. Informativ fand ich, dass in Köln die Universität darüber wachte, was gedruckt werden durfte. Heute würde man sagen, es musste eine Lizenz für jede einzelne Schrift beantragt werden.
Zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten gehört das Gespräch zwischen Jonata und Luther. Jonata macht sich Sorgen um ihren Bruder Lucas. Luther nimmt sich Zeit für ihre Fragen darüber, was den Bruder vorm Fegefeuer bewahren kann. Er verweist auf Gottes Gnade. Gut gefallen hat mir, dass es Zeit brauchte, bis sich Jonata an die neuen Gedanken gewöhnte. Sie nutzt jede Gelegenheit, nachzufragen, wenn sie etwas nicht versteht. Außerdem erwirbt sie die Schriften Luthers und studiert sie.
Das Cover mit dem Blick auf Köln und dem zweigeteilten Himmel in Licht und Dunkel passt zum Thema.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte wurde fesselnd erzählt und logisch zu Ende geführt.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Die Reformatorin von Köln

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16. Jahrhundert in Köln: Die 17-jährige Brauerstochter Jonata möchte für ihren kürzlich verstorbenen Bruder einen Ablassbrief kaufen, damit ihr Bruder nicht im Höllenfeuer leiden muss. Dann lernt sie jedoch ...

16. Jahrhundert in Köln: Die 17-jährige Brauerstochter Jonata möchte für ihren kürzlich verstorbenen Bruder einen Ablassbrief kaufen, damit ihr Bruder nicht im Höllenfeuer leiden muss. Dann lernt sie jedoch Martinus Luther kennen und seine Thesen bzw. seine Meinung über die Ablassbriefe. Fortan ist auch sie überzeugt, dass alleine der Glaube ausreicht, um vor dem Fegefeuer zu bewahren. Sie möchte Luthers Schriften in Köln verbreiten, doch das ist nicht ungefährlich. Zur Seite steht ihr der Drucker Simon.

Mein Leseeindruck:

"Die Reformatorin von Köln" ist ein sehr guter und interessanter Roman über die Reformation, den ich sehr gerne gelesen habe. Die Hauptprotagonisten Jonata und Simon sind sehr sympathische Figuren, mit denen ich mitfühlen konnte bzw. in die ich mich hineinfühlen konnte.

Soweit ich in der Lage bin, das zu beurteilen, hat die Autorin sehr gut recherchiert. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, in die Zeit zurückzureisen und Martin Luther bzw. diese doch recht aufregende Zeit kennenzulernen bzw. mitzuerleben.

Neben den interessanten historischen Ereignissen und Begebenheiten gibt es auch eine zarte Liebesgeschichte im Buch, was mir sehr gut gefallen hat.

Auch den Schreibstil kann ich positiv erwähnen. Ich denke, auch ungeübte Leser von Historischen Romanen können dieses Buch sehr gut lesen, denn der Erzählstil ist sehr angenehm und nicht kompliziert.

Ich hatte mit diesem Buch sehr schöne, spannende und interessante Lesestunden und kann den Roman daher nur weiterempfehlen!