Sehr schöne Anregungen um Heilpflanzen wieder ins eigene Leben zu integrieren
Das Buch gefällt mir insgesamt sehr gut. Nur zum Ende hin wurde es mir persönlich zu esoterisch, als es um Zaubersprüche, Zauberstäbe, Hexenbesen und mehr ging. Das betrifft aber nur die letzten 60 Seiten ...
Das Buch gefällt mir insgesamt sehr gut. Nur zum Ende hin wurde es mir persönlich zu esoterisch, als es um Zaubersprüche, Zauberstäbe, Hexenbesen und mehr ging. Das betrifft aber nur die letzten 60 Seiten von rund 330 Seiten. Davor ist das Buch sehr bodenständig und das Kräuterwissen wird gut verständlich vermittelt.
Die Autorin geht zunächst darauf ein, wie wichtig es ist, dieses alte Wissen zu bewahren. Auch früher konnten die Menschen sich mit Hilfe von Kräutern und Heilpflanzen schon helfen. Dieses Wissen ging mit der „modernen“ Medizin immer mehr verloren. Ob die moderne Medizin immer so gut ist, das lassen wir mal dahin gestellt. Ich selbst verwende sie auch viel zu oft. Umso mehr freue ich mich, mit diesem Buch jetzt ein Nachschlagewerk in Händen zu halten, um das eine oder andere Wehwehchen jetzt auf pflanzliche Weise behandeln zu können.
Die Autorin führt uns in die verschiedenen Arten, Kräuter und Heilpflanzen zu verwenden ein. Sie geht auf die verschiedenen Auszüge, Öle, Tinkturen, etc. ein. Zu jeder Art der Herstellung gibt es dann auch gleich Rezepte. Mir hat es besonders die Salbe aus Öl und Bienenwachs gegen rissige und spröde haut angetan. Schon lange mache ich meine Handcreme ja selbst aus Sheabutter und Kokosöl. Diese Salbe werde ich aber auf jeden Fall auch mal herstellen. Der Vorteil ist, dass nur natürliche Zutaten enthalten sind und man genau weiß, mit was man sich die Haut da eincremt. Tinkturen oder Ölauszüge herzustellen hört sich da schon schwieriger an. Birgit Jankovic-Steiner gibt uns aber eine genaue Anleitung an die Hand. Wer es also probieren möchte, der kann sich gut an der Anleitung entlang hangeln.
Nun geht es weiter zu den Heilpflanzen. Jede Pflanze wird mit einer kleinen Geschichte eingeleitet. Dann kommen kurz die Herstellungs- und Anwendungsmöglichkeiten und die Wirkweise. Weiter geht es mit einer kleinen Botschaft der Pflanze. in der wir noch weitere Informationen erhalten, wie die Pflanze traditionell eingesetzt wird und gegen welche Krankheiten sie wirkt. Nach einer Beschreibung der Pflanze kommen nochmal ausführlich die Wirkung und die Einsatzbereiche, bevor es zum Rezeptteil übergeht. Dass Holundersaft gegen Erkältung hilft weiß man ja, aber wusstest du auch, dass Holunderblätter als breiartige Masse mit Milch gemischt einen Brei ergibt, der leichte Brandverletzungen kühlt und heilt?
Gut finde ich, dass auch darauf hingewiesen wird, wenn eine Heilpflanze, wie z. B. der Beifuß, in höheren Dosen giftig sein kann. Ebenso kommen Pilze mit ihren positiven Eigenschaften vor, die Autorin weist aber darauf hin, dass man Pilze nur verwenden sollte, wenn man sich auskennt. Gerade bei Pilzen, die selbst gesammelt werden, kann der Schuss sonst ja mal schnell nach hinten losgehen.
Ab S. 239 kommen dann noch drei Rezepte, bei denen die verschiedenen Heilpflanzen gemischt angewendet werden. Der Energiebooster hört sich sehr lecker an.
Wer dafür offen ist, findet nach den Bauernregeln und allgemeinen Weisheiten auch noch Hexenrituale, außerdem ein bisschen zu Heilsteinen und magischen Kerzen.
Insgesamt kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Zu jeder Heilpflanze finden sich eine Handvoll Rezepte, die es sich lohnt in das eigene Leben zu integrieren.
Ich vergebe gerne 5 Sterne für ein Buch, dass mich definitiv weiter begleiten wird und mir als Nachschlagewerk dienen wird.