Enya-Windsbraut ist der Debüt-Roman von Birte Lämmle und im November 2017 bei neobooks. Der Fantasy Roman handelt von der 17-jährigen Enya, die durch den plötzlichen Tod ihres Vaters vor der Herausforderung steht, sich als erste weibliche Kapitänin behaupten zu müssen.
Nachdem ihr Vater gestorben ist, muss sie sich bei der Frachtenregatta als fähige Kapitänin beweisen, um ihre Mannschaft zusammen zuhalten und allgemein anerkannt zu werden. Die Reeder-Vereinigung ist eine von Männern dominierte Gesellschaft, die ihr bei diesem Ziel soviel Steine wie möglich in den Weg legt. Und dann taucht auch noch der mysteriöse Käpten Storm auf, durch den sie dem Geheimnis ihrer eigenen Herkunft unerwartet auf die Spur kommt.
Das Buch ist einfach zu lesen und Birte macht es dem Leser leicht in ihre fantastische Welt auf dem Meer einzutauchen, selbst wenn man nicht viel von der Seefahrt und ihren Fachbegriffen versteht. Die Welt und ihre Schauplätze sind liebevoll gestaltet und gut vorstellbar, man taucht in Enyas Welt ein und möchte am liebsten dort bleiben.
Enya ist eine sehr charismatische Figur, mit wilden roten Locken und ebenso eigensinnigem Charakter. Es macht Spaß sich in sie hineinzuversetzen, zu begleiten und sich mit ihr zu ärgern, wie auch zu freuen. Enya und ihre Freunde haben alle eine ganz eigene Persönlichkeit, bei denen ich nicht das Gefühl habe, mit Stereotypen konfrontiert zu werden. Die Motive sind verständlich und logisch, dadurch sind sie für den Leser gut nachvollziehbar. Die Entwicklung von Enya selbst und auch die Entwicklung der Beziehungen untereinander kommen sehr natürlich rüber und es macht Spaß zuzuschauen wie sie sich nach und nach verändern. Sowohl zwischen ihren alten Freunden, als auch den neuen Bekanntschaften. Zu den farbenfrohen Hauptcharakteren gesellen sich eine Reihe von größtenteils überzeugenden Nebencharakteren. Bei ein oder zwei Figuren wurde ich leicht stutzig, aber deren Auftritte sind so kurz, dass ich auf eine Vertiefung in der Fortsetzung hoffe.
Ich hatte sehr viel Spaß daran Enya auf ihrer Reise zu begleiten und hatte zu keinem Moment das Gefühl, dass die Spannung nachlässt oder ich mich durch eine Durststrecke kämpfen muss. Wie bei den meisten Büchern, muss man am Anfang erstmal rein kommen und die Welt so wie die Personen kennenlernen aber ich finde, das trägt nur dazu bei noch tiefer einzutauchen.
Die Seefahrer-Atmosphäre war einfach schön, und man konnte quasi selbst spüren wie einem der Wind um die Ohren pfeift.Alle Beschreibungen sind sehr lebhaft und auch die Handlungen und Dialoge sind schön beschrieben und natürlich. Ich hatte zu keinem Moment das Gefühl, dass die Handlung vorhersehbar ist oder in irgendeiner weise an tiefe verliert.
Ich kann das Buch guten Gewissens weiter empfehlen, es beschert einem einige Stunden angenehme Unterhaltung und man legt es mit dem Bedürfnis nach Me(h)er zur Seite. Ich freue mich auf die Fortsetzung!