Die traurige Realität
Im Grundgesetz ist festgehalten: Niemand darf wegen seines Geschlechts (…) benachteiligt werden. Leider interessiert das im Berufsleben längst noch nicht jeden und es gibt eine große Diskrepanz zwischen ...
Im Grundgesetz ist festgehalten: Niemand darf wegen seines Geschlechts (…) benachteiligt werden. Leider interessiert das im Berufsleben längst noch nicht jeden und es gibt eine große Diskrepanz zwischen den Gehältern von Männern und Frauen. Wenn der Grundsatz aber im Gesetz steht, kann man ja klagen und bekommt dann das gleiche Geld. Oder? Schön wärs, aber leider: Nein. Und darum geht es in diesem Buch.
Neben Mythen, die aufgeräumt und entkräftet werden und allgemeinen Infos, die zeigen, welche Faktoren zu der Diskriminierung von Frauen bei der Bezahlung führen und wie diese zusammenhängen, werden hier vor allem die Geschichten von Frauen erzählt, die wegen ungleicher Bezahlung vor Gericht gezogen sind. Dabei wird von den verschiedensten Fällen berichtet. Es ist einfach unfassbar, wie Frauen dabei vor allem vor Gericht behandelt wurden und werden. Viele Schilderungen von Betrieben, Kollegen, aber auch von Gerichtsverhandlungen sind einfach nur massiv kurios und doch leider immer noch Realität.
Man merkt, dass die Autorin persönlich sehr involviert ist und welch große Bedeutung das Thema für sie hat. Ihr Empfinden der Wut über diese Ungerechtigkeit konnte sich voll auf mich übertragen und ich war mehr als einmal sprachlos und erschüttert. Leider ist es der einzige Weg, immer wieder vor Gericht zu ziehen, auch wenn es teilweise frustrierend ist und man nicht gewinnt, damit das Problem immer publiker wird und die unfairen Maschen und Ausreden der Firmen irgendwann ein Ende haben.
Dieses Buch ist ein harter Brocken, da es so unglaublich wütend und fassungslos macht und genau deshalb ist es so wichtig. Ganz am Ende folgen noch einige Tipps, um selbst zu handeln, sodass man einen Schlachtplan hat, wenn man die Sache nun selbst angehen möchte. Außerdem können die bisherigen Urteile als Referenzen genutzt werden, sodass man das Buch auch mit ein bisschen Hoffnung beendet.