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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2024

Spannende Geschichte

Der Vertraute
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Luzia Cotado ist Küchenmädchen, lebt im Goldenen Zeitalter in Spanien und hat magische Fähigkeiten. Als ihre Herrin dies entdeckt, will sie es nutzen, um die Stellung der Familie zu verbessern. Doch das ...

Luzia Cotado ist Küchenmädchen, lebt im Goldenen Zeitalter in Spanien und hat magische Fähigkeiten. Als ihre Herrin dies entdeckt, will sie es nutzen, um die Stellung der Familie zu verbessern. Doch das Schicksal scheint eigene Pläne für Luzia zu haben.
Anfangs habe ich mir schwergetan, in die Geschichte zu finden. Der Kontext war mir neu und ich musste mich erst einmal orientieren. Da der Weltenbau jedoch eine Stärke der Autorin ist, konnte mich das Setting dann doch noch überzeugen.
Das Thema Religion hat in der Geschichte einen großen Stellenwert eingenommen. Das ist nicht wirklich mein Thema, hat in dem Kontext jedoch sehr authentisch gewirkt und gut gepasst.
Die Protagonistin war etwas naiv, aber auf einem aushaltbaren Level, und hat auf mich sympathisch gewirkt.
Sprachlich ist die Geschichte sehr gut zu lesen und Bardugos bildhafter Schreibstil konnte mich begeistern.
Das Tempo der Geschichte war für meinen Geschmack nicht ideal. Manchmal gab es ein paar Längen, an anderen Stellen ist es mir aber zu schnell gegangen.
Der Vertraute ist erwachsener und reifer, als die anderen Bücher der Autorin, aber sie ist ihrem Stil treu geblieben und hat wieder eine interessante Welt erschaffen.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Jahreshighlight!

Bible Bad Ass
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Klara reicht es. Ihr Chef ist ein sexistisches Arschloch, ihr Freund treibt sie noch ins Burn-Out und auch dessen Schwiegermutter hat grenzüberschreitende Erwartungen an sie. Bei der Recherche für einen ...

Klara reicht es. Ihr Chef ist ein sexistisches Arschloch, ihr Freund treibt sie noch ins Burn-Out und auch dessen Schwiegermutter hat grenzüberschreitende Erwartungen an sie. Bei der Recherche für einen Artikel über eine motorradfahrende Pastorin, gerät sie plötzlich in einen Chat mit Frauenfiguren aus der Bibel. Diese Frauen sind jedoch ganz anders, als erwartet und erzählen ihre Geschichten, die kaum etwas damit gemein hat, was von den Kirchenvätern erzählt wurde.
Es gibt Bücher da passt einfach alles! Die Optik, die Idee, die Story, die Charaktere, die Sprache und die Message. Die Protagonistin war sympathisch, die Handlung unvorhersehbar, die Idee hinter der Geschichte genial und ich war durchgehend begeistert.
Die biblischen Figuren wirken sehr lebensnahe und die gemeinsamen Chats fand ich extrem humorvoll und realistisch.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Buch nicht massentauglich ist, aber ich war auf jeden Fall genau die Zielgruppe.
Da die Story sehr skurril ist, sollte man offen für schräge Wendungen sein, und nicht unbedingt alles kritisch hinterfragen, aber wenn man sich auf das Buch einlässt, kann es unseren Zugang zu Frauenrollen und Religion in ein ganz neues Licht rücken.
Mal bissig bösartig, mal humorvoll versöhnlich (oder vertöchterlich?) aber durchgehend unterhaltsam.
Ich habe das Buch sehr geliebt und schon fleißig verschenkt.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Frauensolidarität

Und alle so still
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Was wäre, wenn Frauen einfach mal die Arbeit niederlegen würden? Und damit ist nicht nur die Lohnarbeit gemeint. Wer versorgt dann die Kinder, die Eltern und diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind? ...

Was wäre, wenn Frauen einfach mal die Arbeit niederlegen würden? Und damit ist nicht nur die Lohnarbeit gemeint. Wer versorgt dann die Kinder, die Eltern und diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind? Was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn all die Arbeit, die als selbstverständlich angesehen wird, nicht mehr getan wird?
Das Buch klingt nach einem spannenden Gedankenexperiment, das aber nicht sehr weit hergeholt ist. Unsere Gesellschaft ruht sich schon viel zu lange auf der Aufopferung von einigen Menschen aus, die irgendwann auch nicht mehr können. Die gerechte Aufteilung und Wertschätzung dieser Arbeit, ist ein hochaktuelles Thema.
Der Anfang der Geschichte war richtig schräg. Durch verschiedene Perspektiven wurde zwar ein umfangreiches Bild der Gesellschaft gezeichnet, jedoch war vor allem die Sichtweise der Influencerin für mich am Anfang etwas unangenehm zu lesen. Aber für die Entwicklung der Handlung war auch diese Storyline sehr wichtig.
Gut gefallen hat mir, wie der Zusammenhalt und die Solidarität zwischen den Frauen, dargestellt wurde. Ich habe den Eindruck, dass sich hier gesellschaftlich sehr viel in eine wertschätzendere Richtung entwickelt.
Die Geschichte regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und ich musste am Ende erstmal tief durchatmen. Das Buch verfolgt einen sehr interessanten Ansatz, aber ich hätte mir doch einen Hauch mehr Hoffnung auf eine bessere Welt gewünscht.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Wie weit würdest du gehen?

Yellowface
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June Hayward und Athena Liu sind Schriftstellerinnen. Doch während Athenas Karriere nicht besser laufen könnte, bekommt June nicht die Anerkennung, die sie sich wünscht. Als Athena durch ein Unglück stirbt, ...

June Hayward und Athena Liu sind Schriftstellerinnen. Doch während Athenas Karriere nicht besser laufen könnte, bekommt June nicht die Anerkennung, die sie sich wünscht. Als Athena durch ein Unglück stirbt, nimmt June deren Manuskript, eine Geschichte über chinesische Arbeiter im ersten Weltkrieg, an sich, überarbeitet es und gibt es als ihr eigenes aus.
Das Cover und der Farbschnitt haben meine Aufmerksamkeit sofort auf sich gezogen und das Cover unter dem Schutzumschlag war ein echtes Highlight und eine absolute Überraschung.
Ich war von der ersten Seite an vom Sprachstil begeistert und war erstaunt, wie leicht und locker der Ton, trotz des schwierigen Themas war.
June war mit nicht sympathisch. Sie war mir sogar richtig unsympathisch, aber trotzdem habe ich die Geschichte, mitsamt ihren Versuchen, ihr Verhalten zu rechtfertigen, sehr gerne gelesen.
Was natürlich sehr im Vordergrund steht, ist das Thema Rassismus und die Frage, wer welche Geschichten erzählen darf oder sollte. Allerdings wird auch ausführlich auf Skandale und die Gefahren von online-Hetze eingegangen.
Besonders gut gefallen haben mir die Einblicke in das Verlagswesen und was hinter den Kulissen alles passiert, bis wir ein fertiges Buch in den Händen halten können.
Das Ende war für mich nicht wirklich zufriedenstellend, aber irgendwie hat es gerade dadurch wieder gut zur Geschichte gepasst.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich habe es, trotz ein paar Längen, sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Zeitgemäß

Du! - Wer du bist und wie sich dein Körper verändert
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Die Pubertät ist ein sehr komplexes Thema, mit vielen verschiedenen Auswirken auf uns und unseren Körper. Damit die Betroffenen nicht komplett davon überrascht werden, ist es wichtig, Kinder schon früh ...

Die Pubertät ist ein sehr komplexes Thema, mit vielen verschiedenen Auswirken auf uns und unseren Körper. Damit die Betroffenen nicht komplett davon überrascht werden, ist es wichtig, Kinder schon früh darüber aufzuklären.
Dieses Buch schafft es, das Thema Aufwachsen und Pubertät kindgerecht und unkompliziert zu erklären. Es wird nichts verheimlicht oder beschämt, sondern einfach nur nüchtern berichtet, was passiert.
Dabei ist das Buch sowohl in der Sprache als auch bei den Bildern, wirklich sehr inklusiv und spricht beispielweise auch Intergeschlechtlichkeit an.
Die Bilder sind dabei wirklich kindgerecht und schaffen es, die wichtigen Veränderungen gut darzustellen, ohne einschüchternd oder irritierend zu wirken.
Besonders gut gefallen hat mir, dass darauf hingewiesen wird, dass Menschen verschieden sind und auch darauf, wie man sich Hilfe holt, wenn die eigenen Grenzen von anderen Menschen nicht eingehalten werden.
Ein sehr empfehlenswertes Buch!

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