Tolles Debüt
Große Intrigen finden im Verborgenen des Königreich statt und der amtierende Kaiser wird heimtückisch ermordet. Die ganze Verantwortung lastet nun auf den Schultern seiner zwei Söhne Kaden und Valyn sowie ...
Große Intrigen finden im Verborgenen des Königreich statt und der amtierende Kaiser wird heimtückisch ermordet. Die ganze Verantwortung lastet nun auf den Schultern seiner zwei Söhne Kaden und Valyn sowie auf den Schultern seiner Tochter Adare. Die Geschwister haben sich schon einige Jahr nicht mehr gesehen, da jedes Kind eine andere Ausbildung erhält, um dem Königreich Best möglichst zu dienen. Kaden, der Thronerbe wird in einem Bergkloster unterrichtet und auf seine baldige Rolle als Kaiser vorbereitet. Valyn wird dagegen auf einer Insel zu einem Krieger und Mörder ausgebildet. Nur Adare lebt weiterhin im Palast und ist eine wichtige Ministerin. Die drei Geschwister versuchen die heimtückische Intrige aufzudecken und stoßen auf etwas Unvorstellbares.
Brian Staveley muss sich mit seinen Debütroman,, Der verlorene Thron“ auf keinen Fall verstecken. Er hat eine interessante und vielseitige Welt erschaffen, die mich schon nach den ersten Seiten fesseln und begeistern konnte.
Schnell wird klar, dass es Brian Staveley extrem wichtig ist, dass seine Welt aber auch die Protagonisten detailliert und vielschichtig aufgebaut sind. Der Schwerpunkt bei ,,Der verlorene Thron“ liegt also definitiv beim Aufbau einer facettenreichen Welt und bei abwechslungsreichen Figuren. Er lässt der Welt und seiner Figuren Zeit zu wachsen und so habe ich von Beginn an keine Probleme dem Geschehen oder den Figuren zu folgen. Jedoch kommen durch die detaillierten Beschreibungen erst ab dem letzten Drittel wirklich Spannung auf, dies hat mich aber keineswegs gestört. Geschickt verwebt der Autor zudem alte Märchen und Legenden rundum Adare in die Gegenwart des Landes ein und manche Textabschnitte sind stark durch die beängstigen Legenden geprägt.
Ich habe einen breitgefächerten Einblick über das Land erhalten, da die Geschwister alle samt an verschiedenen Orten aufwachsen und so wächst Kaden z.B. in einer recht bergigen Umgebung auf und Valyn auf einer Insel und so ergibt sich eine Vielzahl von unterschiedlichen und interessanten Schauplätzen.
Vor allem Gewalt spielt eine große Rolle in dem Roman. Ständig kämpfen Leute um ihr Leben, werden wegen Nichtigkeiten hart bestraft oder lernen zu töten. Die Intrigen und Machtspielchen die angedeutet werden, unterstützen die dunkle Grundstimmung des Romans. Der Schreibstil von Brian Staveley passt perfekt zu der dunklen und harten Geschichte und unterstützt die Atmosphäre zusätzlich, da er schnörkellos und nicht zu verspielt ist.
Das Geschehen wird aus den drei Perspektiven der Geschwister geschildert. Die Geschwister versuchen alles, um die Situation zu verstehen und sie möchten unbedingt den Thronfolger Kaden schützen und sich wiederfinden, um sich gegen den Feind zu vereinen.
Vor allem Adare war mir von Anfang an sympathisch. Sie wächst am Hoffe auf und versucht sich gegenüber den Männern zu behaupten und versucht sich in die Politik des Landes einzumischen. Leider liegt das Hauptaugenmerk eher auf den Handlungssträngen ihrer Brüder, sodass man nur wenig von Adares Leben am Hoffe erfährt, dennoch haben mich die wenigen Textpassagen wirklich begeistert. Merkwürdig fand ich jedoch, dass Adare keine Verbündeten zuhaben scheint und komplett auf sich allein gestellt zu sein. Sie verbringt doch schon ihr ganzes Leben am Hoffe ihres Vaters und muss doch wenigstens die ein oder andere Person wenigstens genauer kennen.
Kaden und Valyns Ausbildungen sind vor allem durch Schmerzen und Kämpfe geprägt. Beide wachsen unter extremen Bedingungen auf und dies geht nicht spurlos an den beiden Brüdern vorbei. Kaden ist wesentlich beherrschter als Valyn, der vor allem durch seine Gefühle beherrscht wird.
Brian Staveley hat mich genau an den Lebensumständen der Figuren teilhaben lassen. Ich glaube grade für den weiteren Verlauf der Reihe ist es wichtig zu wissen, durch welche Ereignisse die Protagonisten geprägt worden sind und warum sie so sind wie sie sind.
Alles in allem ist ,,Der verlorene Thron“ ein wirklich tolles Debüt, denn die Figuren, als auch die Welt, sind komplex und facettenreich. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzungen und hoffe, dass der Autor sein Niveau halten kann.