Weinende Frau …
Diane Jordan
Das Adressbuch der Dora Maar
Kunst ist facettenreich und spannend. Ich zum Beispiel mag, solange ich zurückdenken kann: Dichtkunst, Musik und Theater. Darstellenden und reproduzierenden Künsten ...
Diane Jordan
Das Adressbuch der Dora Maar
Kunst ist facettenreich und spannend. Ich zum Beispiel mag, solange ich zurückdenken kann: Dichtkunst, Musik und Theater. Darstellenden und reproduzierenden Künsten bin ich zudem zugetan, denn die faszinieren mich immer aufs Neue. Mein neuestes Buch „Das Adressbuch der Dora Maar“ von Brigitte Benkemoun passt daher perfekt zu meinem Lesebeuteschema. Der Klappentext begeistert mich sofort. Ein ereignisreicher und geheimnisvoller Lebensweg der es in sich hat. Die Protagonistin Dora Maar war eine erfolgreiche Mode- und Werbefotografin, was mir außerdem was mir sofort gefällt, da ich ja selber eine begeisterte Fotografin bin und auch diese Thematik liebe. Zudem wurde sie später Pablo Picassos Geliebte. Dessen umfangreiches Gesamtwerk umfasst zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Grafiken die ich mag und die mir etwas vertraut sind. Um so schöner finde ich es jetzt, einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen zu können und etwas mehr über diesen bemerkenswerten Menschen zu erfahren. Auf Trödelmärkten oder aber auch auf Ebay entdeckt man manchmal wahre Raritäten. So auch hier gelingt es doch der Autorin Brigitte Benkemoun auf dem uns bekannten „1,2, meins-Portal“ ein antiquarisches Notizbuch zu ersteigern. Als das Zuhause bei ihr ankommt, entdeckt sie Namen vieler hochkaratiger Künstler. Darunter Cocteau, Chagall, Paul Éluard, Cartier-Bresson, Breton oder Lacan. Aus diesem Adress-Büchlein, viel Recherche und den zahlreichen Namen, die darin zu finden waren und die Verbindungen zur Fotografin entstand dann das “Adressbuch der Dora Maar“. Für mich ein „Kunstwerk in Schriftform“. Eine schillernde Künstlerbiografie mit zahlreichen Höhen und Tiefen. Selbstverständlich bleiben auch Liebeskummer und Depressionen nicht aus. Seitenweise blitzt für mich allerdings auch der Verdacht auf, dass in diesem speziellen Fall „Genie und Wahnsinn“ nahe beieinander liegen. Dies ist insbesondere der von der Protagonistin zugerechneten Bedeutung von spirituellen Werten und Mystik über die Erfahrung einer göttlichen oder absoluten Wirklichkeit geschuldet. Der Plot ist spannend aufbereitet. Die Wortwahl und der Schreibstil unterhaltsam und treffend. Als Leser erfährt man einiges über die Kunst der damaligen Zeit. Sei es Kubismus oder auch Surrealismus, als Richtung für moderne Kunst, Träume und Visionen. Das gefällt mir als kunstbegeistertes Menschlein sehr, ebenso wie die ganze Thematik und der gezielte und fokussierte Blick auf Dora Maar. Und das Zitat von Pablo Picasso am Anfang des Buches: „Ich suche nicht, ich finde!“ Kicher, passt auch zu mir und diesem Taschenbuch, denn es passt hervorragend zu mir und meinen Vorlieben.
Eine kunstvolle Schatzsuche« – L‘Express
Dora Maar, lange Zeit nur als »Muse und Geliebte« von Pablo Picasso bekannt, erhält mit dieser außergewöhnlichen Künstlerbiografie endlich ein eigenes Gesicht. Brigitte Benkemoun rekonstruiert während ihrer zwei Jahre andauernden Recherche anhand eines zufällig entdeckten Adressbüchleins das Leben und Lieben dieser rätselhaften Frau, die zu den großen Fotografinnen ihrer Zeit gehörte. Unterwegs erfährt man nicht nur von Dora Maars ereignisreichem und geheimnisvollen Lebensweg, sondern erhält auch intime Einblicke in eine der spannendsten Epochen der Kunstgeschichte.
Die Autorin:
Brigitte Benkemoun, geboren 1959 in Oran/Algerien, ist eine französische Schriftstellerin und Journalistin. Sie war lange Zeit Chefredakteurin eines großen französischen Radiosenders und arbeitet regelmäßig für das französische Fernsehen. Als Autorin beschäftigte sie sich zunächst mit der bewegenden Lebensgeschichte ihres Onkels Albert, bevor ihr aus purem Zufall das Adressbüchlein von Dora Maar in die Hände fiel.
Fazit: ***** „Das Adressbuch der Dora Maar“ von Brigitte Benkemoun ist im btb Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 288 Seiten die Lust auf einen Besuch im Kunstmuseum machen oder auch selbst mal wieder etwas zu malen.