Vielen lieben Dank an Knaur für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Wie immer bei den Büchern ...
Vielen lieben Dank an Knaur für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Wie immer bei den Büchern des Verlages finde ich die Aufmachung auch dieses Buches einfach nur wunderschön. Der Hintergrund ist in einem dunklen Blau gehalten, auf dem sich goldene Sprengseln befinden, die wie die Milchstraße wirken – was natürlich toll mit dem Titel korrespondiert.
Mit dem Titel selbst gibt es beim Lesen auch einen schönen full-circle-Moment, der dafür sorgt, dass man den Titel nicht nur einfach so sehr schön findet, sondern auch versteht, weshalb die Autorin ihn gewählt hat.
Meine Meinung:
Leider hat mir das Buch inhaltlich nicht so gut gefallen wie optisch. Ich tue mich auch sehr schwer mit der Rezension, was – neben privaten Umständen – einer der Gründe dafür ist, weshalb sie erst so spät kommt (ich habe das Buch bereits im April beendet). Denn da mir die Belmont-Bay-Reihe der Autorin vorletztes und letztes Jahr so gut gefallen hat, habe ich mich eigentlich sehr auf Justines neue Reihe gefreut. Vor allem ihr Talent, lebendige Figuren mit einer gefühlvollen Erzählung und einem traumhaften Setting zu verbinden, konnte mich damals so von ihren Büchern überzeugen!
Leider fehlen hier zwei dieser drei Aspekte, sodass ich mich nicht wie gewohnt in die von ihr geschaffene Welt fallen lassen konnte.
Vor allem lag das an der Protagonistin Willa. Ich bin jemand, bei dem es sehr stark von den Figuren abhängt, ob mir das Buch gefällt oder nicht. Solange ich die Figuren mag, brauche ich zwangsläufig nicht einmal unbedingt einen Plot - umgekehrt ist es dann natürlich fatal, wenn mir die Figuren nicht wirklich zusagen, das Buch darüber hinaus aber auch von nicht mehr viel lebt, was bei Romance, aufs Wesentliche heruntergebrochen, ja oft der Fall ist (es gibt kein besonderes Worldbuilding und auch der Plot dreht sich hauptsächlich um die Entwicklung der Figuren und nicht bspw. um ein politisches Problem oder einen großen Villain, um beim Fantasybeispiel zu bleiben).
Willa hat leider dafür gesorgt, dass mich „Wo die Sterne uns sehen“ zunehmend gelangweilt hat. Normalerweise ist es ja nicht per se ein Problem, wenn Protagonisten charakterlich völlig gegensätzlich zu mir sind, sofern ihre Handlungen und Gedanken auf für mich nachvollziehbare Weise transportiert werden, sodass ich mich trotz aller Gegensätzlichkeit dennoch in sie hineinversetzen kann. Gegenüber Willa blieb mir jedoch durchweg eine Distanz, die ich auch beim besten Willen nicht überbrücken konnte. Dies hatte wiederum zur Folge, dass mir ihre Geschichte – folglich auch leider das ganze Buch – ziemlich egal war, sodass ich den tollen Schreibstil der Autorin leider nicht genießen konnte.
Ähnliches gilt im Übrigen auch für Elias. Auch er war für mich nicht greifbar. Vielleicht hätte es dem Buch gutgetan, wenn es nur aus einer Perspektive erzählt worden wäre oder wenn jedenfalls die einzelnen Kapitel/ Perspektiven länger gewesen wären und die Autorin nicht immer so schnell zwischen den beiden Protagonisten gewechselt hätte? Dann hätte man mehr Zeit gehabt, mit der Protagonistin/ mit beiden Protagonisten eine Bindung aufzubauen und wäre nicht immer wieder herausgerissen worden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Distanz zu den Figuren dann verringert hätte und ich mich mehr auf den Inhalt hätte konzentrieren können.
Möglicherweise ist mein Eindruck von den Figuren aber auch sehr subjektiv und andere kamen mit ihnen super klar – die Wahrscheinlichkeit besteht natürlich, gerade auch, weil ich es ja nicht wirklich an einem Grund festmachen kann, weshalb ich mit Willa (und Elias) nicht warmwerden konnte. Mein Tipp also: Lest die Leseprobe und schaut, ob ihr eine Chance seht, eine Bindung zu den Figuren aufzubauen. Ich denke, das wird relativ schnell deutlich.
Ihr merkt: Es fällt mir schwer, den Finger auf den Grund für meine Indifferenz zu der Geschichte zu legen, weshalb ich euch auch leider keine wirklich gehaltvolle Rezension zu dem Buch geben kann. Da es aber nun wirklich Zeit wird, dass ich überhaupt mal meine Meinung zu dem Buch mit euch teile, werde ich es jetzt einfach dabei belassen.
Fazit:
Anders als die „Belmont Bay“-Reihe der Autorin konnte mich „Wo die Sterne uns sehen“ leider gar nicht überzeugen. Aus welchem Grund das so ist, kann ich allerdings auch nicht so genau sagen. Mir fehlte die Verbindung insbesondere zu den beiden Protagonisten Willa und Elias, weshalb mich das Buch insgesamt nicht wirklich fesseln konnte. Ob das jetzt aber daran lag, dass die Kapitel und die einzelnen Abschnitte in der jeweiligen Perspektive so kurz waren, dass man währenddessen die Distanz zu den Figuren gar nicht überbrücken konnte, oder ob das einfach ein besonders subjektives Empfinden meinerseits ist, weiß ich jetzt auch nicht. Ich habe beim Lesen jedenfalls wenig außer Langeweile verspürt, so hart das jetzt auch klingen mag und so leid es mir tut, das so deutlich zu sagen.
Zwei Punkte gibt es für den objektiv sehr schönen Schreibstil der Autorin und das Potenzial, das die Geschichte unabhängig von den Figuren sicher hat.
2/5 Lesehasen.
Vielen lieben Dank an den Lyx-Verlag und die bloggerjury für die Bereitstellung deines Rezensionsexemplars!
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Aufmachung:
Normalerweise ...
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Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Normalerweise steht meine Meinung zur Aufmachung meines Buches ja immer etwas außen vor und fließt nicht in meine Bewertung mit ein. Da sie hier jedoch wesentlich zum Inhalt beiträgt, bewerte ich ausnahmsweise auch einmal die Buchgestaltung, anstatt euch nur davon zu berichten, wie mir das Buch optisch gefällt.
Hier ergänzt die Buchgestaltung den Inhalt wunderbar! Einzelne Zitate – nebenbei bemerkt allesamt aus Anabelles eigenen Büchern, was ich ein sehr schönes, persönliches Detail finde – sind in geschwungener Schrift besonders hervorgehoben; Achtsamkeits- oder Selfcareübungen, die die Autorin passend zum Kapitel vorschlägt, befinden sich auf farbigem Grund und auch die Kapitelüberschriften sind farblich hervorgehoben. Zwischendurch fand ich zwar einige Schriftfarben nicht kontrastreich genug, besonders das helle Gelb mancher Überschriften lässt sich in manchem Licht schwer lesen. Hübsch ist es trotzdem!
Insgesamt erinnert das Design sehr stark an „On Your Own“ von Annalena Thomas, das letztes Jahr im gleichen Verlag erschienen ist und das ich im Oktober letztes Jahres rezensiert habe.
Das ist insofern natürlich etwas schade, als dass dieses Buch hier dadurch ein kleines bisschen weniger Individualität hat. Das fällt aber ja auch nur auf, wenn man das andere Buch auch gelesen hat. Da beide Bücher jedoch an eine ähnliche Zielgruppe gerichtet und ein ähnliches Thema haben, ist das wiederum natürlich auch nicht so unwahrscheinlich. Man könnte also sagen, dass der Verlag hier dann durchaus etwas kreativer hätte sein können. Auf der anderen Seite kann man aber selbstverständlich auch ausführen, dass gerade das vermutlich der Grund für das ähnliche Design sein wird.
So oder so: Mich stört es nicht sonderlich, da mir die Aufmachung ja, wie gesagt, sehr gut gefallen hat. Tatsächlich finde ich durch den festen Einband „Trusting Yourself“ sogar etwas hochwertiger.
Meine Meinung:
Inhaltlich hat mir „Trusting Yourself“ ähnlich gut gefallen wie „On Your Own“. Beides sind Bücher, die darauf ausgerichtet sind, dem Leser das erste Werkzeug an die Hand zu geben, das einem den Weg zu mehr Achtsamkeit und Selfcare bereitet. Während „On Your Own“ jedoch stärker den Fokus darauflegt, dem Leser zu helfen, innere Unruhe zu beruhigen und Gedanken zu sortieren, geht es bei „Trusting Yourself“ mehr darum, das eigene Selbst zu finden und zu lernen, diesem Selbst zu vertrauen und für sich einzustehen. Beides spiegelt sich ja auch in den Titeln wider. Insofern kann man die beiden Bücher vielleicht gar nicht mal so gut vergleichen, zumal die Autorin von „On Your Own“ Psychologin ist, was selbstverständlich auch Einfluss auf den Inhalt hat, während Anabelle Stehl viel aus eigener Erfahrung berichtet und ihre Tipps darauf beruhen. Beides hat für sich einen besonderen Wert und kann dem Leser natürlich auf unterschiedliche Weise helfen, je nachdem, was man gerade braucht.
Während ich mich bei „On Your Own“, das ich auch über die
bloggerjury bekommen habe, für das Buch beworben habe, weil ich zu dem Zeitpunkt mit meinem Studium gerade auch einen riesigen Lebensabschnitt abgeschlossen hatte – das Buch richtet sich primär an junge Menschen, die vor Kurzem die Schule beendet haben –, habe ich mich für „Trusting Yourself“ vor allem deshalb beworben, weil ich die Autorin so sympathisch finde und gerne etwas aus ihrer Feder lesen wollte (und weil das Buch so hübsch ist). Tatsächlich habe ich nämlich, bevor ich das Buch gelesen habe, schon für recht selbstbewusst und gefestigt in meinem Charakter gehalten. Ich habe bspw. nie ein Problem damit, Grenzen zu setzen, für mich selbst einzustehen und meine Rechte durchzusetzen (wäre schwierig, wenn doch als Juristin haha). Trotzdem konnte ich aus dem Buch unheimlich viel mitnehmen und habe festgestellt, dass ich mich doch in einigen Situationen, die die Autorin schildert, wiedererkennen konnte – man lernt eben nie aus! In diesen Momenten war es schön zu sehen, dass man mit so manchen Gedanken und Verhaltensweisen nicht alleine ist und es im Gegenteil eben viele Menschen gibt, die mindestens genauso lost sind wie man selbst. Das klingt logisch und im Kopf weiß man das natürlich schon längst, aber es ist ja trotzdem immer wieder beruhigend, das auch noch einmal tatsächlich zu hören und so bestätigt zu bekommen. Ich habe mich oft durch das Buch in den Arm genommen und geborgen gefühlt! Alleine dafür muss man Anabelle Stehl schon loben, denn das kann nicht jeder. Durch viele persönliche Anekdoten und einen sehr nahbaren Schreibstil fühlt es sich beim Lesen so an, als würde Anabelle neben einem sitzen und einem freundschaftlich zur Seite stehen.
Neben vieler positiver, stärkender Aussagen, die einem Unsicherheiten nehmen, denen man sich vielleicht noch nicht einmal besonders bewusst war, gibt die Autorin einem darüber hinaus mithilfe einiger (als Autorin selbstverständlich vor allem Schreib-) Übungen Tools an die Hand, die es einem – auch nachhaltig nach dem Beenden des Buches – erleichtern, mit Sorgen und Unbehagen umzugehen. Ich habe viele Übungen aus dem Buch selbst ausprobiert, dabei viel reflexieren können und einiges über mich selbst gelernt. Manche Übungen, kleine selbstauferlegte „Regeln“ (z. B. kein Social Media morgens im Bett) oder Mantras versuche ich außerdem seitdem in meinen Alltag zu integrieren, da ich beim Ausprobieren während des Lesens gemerkt habe, dass sie mir guttun. Insofern habe ich dem Buch und der Autorin sehr viel zu verdanken!
Fazit:
„Trusting Yourself“ ist ein sehr persönliches Buch, das einem dabei hilft, mehr über sich selbst herauszufinden, dieses Selbst zu verteidigen und stärker daraus hervorzugehen.
Vor dem Lesen war ich schon ganz zufrieden mit mir selbst (haha), habe beim Lesen dann jedoch herausgefunden, dass ich (logischerweise) doch so einige quirks und Unsicherheiten habe, die ich im Alltag natürlich bemerke, die mir aber gar nicht so präsent waren. Zu lesen, dass andere Menschen in sich in vielen Situationen genauso unwohl und verloren fühlen wie man selbst manchmal, tut unheimlich gut, vor allem, wenn das auf eine so warmherzige und nahbare Weise geschieht wie hier. Durch Anabelles sehr vertrautem Umgang mit ihren Lesern fühlt sich das Lesen an wie die tröstende, liebevolle Umarmung einer Freundin, die einem dabei hilft, mit den eigenen Problemen umzugehen zu lernen und einem gleichzeitig versichert, dass es ihr oft ähnlich geht. Ein wunderbar heilsames, warmes Buch, das ich jedem nur weiterempfehlen kann!
5/5 Lesehasen.
Vielen lieben Dank an den one-Verlag und die bloggerjury für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Ich ...
Vielen lieben Dank an den one-Verlag und die
bloggerjury für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Ich liebe das Cover! Ich mag es, dass der deutsche Verlag die Zeichnungen der Protagonistinnen, die auf dem Originalcover des Balzer + Bray-Verlags zu sehen sind, übernehmen konnte, denn das sind für mich genau Imogen und Tess! Vor allem Imogens kleines Grübchen ist ein supersüßes Detail. Das gesamte Originalcover mit dem College im Hintergrund findet man im Buch auf der beiliegenden Charakterkarte, der Hintergrund ohne Personen liegt dazu noch einmal als Page Overlay im Buch (was mir erst beim Lesen aufgefallen ist – toll!). Gut gefällt mir außerdem, dass darüber hinaus das Cover relativ simpel in zwei der drei Farben der Bi-Flagge gehalten ist, die sich auch auf dem Farbschnitt wiederfinden.
Meine Meinung:
Vor ziemlich genau drei Jahren habe ich bereits „Kate in waiting“ von der Autorin gelesen und sehr gemocht. Deshalb ist ungefähr seit dem Erscheinungstag des Originals auch „Imogen, Obviously“ auf meiner Wunschliste – und natürlich auch wegen des Inhalts. Als ich dann also gesehen habe, dass man das Buch bei der
bloggerjury anfragen kann, habe ich nicht lange gezögert, und mich gleich umso mehr gefreut, als die Zusage kam.
Leider hat es wegen privaten Trubels dann doch noch einmal ganze zweieinhalb Monate gedauert, bis ich das Buch zur Hand genommen habe – ein großer Fehler, wie sich jetzt herausgestellt hat, denn „Imogen, Obviously“ ist ein Buch, das sich nach Nachhausekommen anfühlt, bei dem mitlacht, mitweint und ganz einfach eine wunderbare Zeit beim Lesen hat.
Ehrlicherweise liegt das nicht unbedingt an der Protagonistin Imogen, deren Persönlichkeit teilweise nicht ganz so sehr zu mir gesprochen hat, wie der Rest des Buches. Nichtsdestotrotz kann ich sagen, dass ich mir keine andere Protagonistin als sie gewünscht hätte. Sie hat eine unsichere, vorsichtige Art und den Drang, jeder Person in ihrem Umfeld zu gefallen, mit der ich schwer umgehen kann. Aber die Art und Weise, wie die Autorin dies über Imogens Gedanken und die Reaktionen der anderen Figuren auf ihr Verhalten dargestellt hat, ist so authentisch, dass sie dem Buch gerade den Charme und die Echtheit geben, die mich so berührt haben.
Wenn ich – gerade im Mittelteil – also auch mal sehr genervt von Imogen war, konnte ich ihre Unsicherheit doch oft sehr gut nachvollziehen. Ich hätte in ihrer Situation zum Teil durchaus komplett anders gehandelt, aber wie sie sich gefühlt hat, habe ich verstanden. Dass die Autorin das mithilfe einer Figur geschafft hat, die mir nicht hundertprozentig sympathisch war, zeigt, dass sie ganz genau weiß, worüber sie schreibt und wie sie sich ausdrücken muss, damit das, was sie sagen will, beim Leser ankommt.
Das ist also einer der Gründe, aus denen ich das Buch geliebt habe. Der andere, wesentliche Grund ist ein ganz simpler: Ich habe mich gesehen gefühlt. Und ich kann mir auch vorstellen, dass es jeder Person, die mal mit ihrer Identität gekämpft hat oder sich nicht hundertprozentig sicher ist, ähnlich ergehen wird, denn Imogen stellt sich hier Fragen, die sich jede*r von uns in ihrer Situation stellen würde. Sie fällt oft in gleiche Denkmuster zurück, die ihre Gefühle und ihre Identität verfälschen oder zurückdrängen, obwohl jeder um sie herum – auch der Leser – sieht, wie sie sich tatsächlich fühlt, einfach, weil ihr Umfeld ihr mal mehr, mal weniger deutlich vorschreibt, wie sie sich fühlen sollte. Auf die Gefahr hin, dass ich mich hier wiederhole: Diesen inneren Konflikt hat die Autorin hier so authentisch dargestellt, dass ich zwischendurch kurz vergessen habe, dass ich hier eine fiktive Geschichte lese. Hier und da sind mir sogar mal die Tränen gekommen, weil man als Leserin natürlich die Wahrheit sieht, und es schmerzt, wie nachdrücklich Imogen sich einredet, etwas anderes zu fühlen, und wie sehr sie daran glauben will.
Mehr kann ich zu dem Buch tatsächlich auch gar nicht sagen. Lest das Buch am besten selbst und überzeugt euch von der ungefilterten Schreibweise der Autorin. Ich glaube, das könnte euer inneres, queeres Kind vielleicht ein bisschen heilen. :‘)
Fazit:
„Imogen, Obviously“ ist eine young adult romance über das Finden der eigenen (queeren) Identität, Selbstwahrnehmung und darüber, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist, ohne auf die Meinungen oder Gefühle anderer achtzugeben.
Imogen war für mich persönlich keine hundertprozentige Sympathieträgerin, aber ich habe ihren inneren Konflikt mit sich selbst gut nachvollziehen können und ich habe mich selbst in diesem Buch wiedergefunden. „Imogen, Obviously“ und Becky Albertalli werden dafür immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen (und meinem Bücherregal) haben!
5/5 Lesehasen.
Vielen lieben Dank an die Autorin für das Vorabexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Wie ich auch schon in meiner Rezi zum ersten Band ...
Vielen lieben Dank an die Autorin für das Vorabexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Wie ich auch schon in meiner Rezi zum ersten Band geschrieben habe: Ich mag die Aufmachung! Auch hier sieht man wieder die Zeichnung einer Frau mit großer Sonnenbrille, manikürten Fingern und (dieses Mal pink) geschminkten Lippen.
Optisch passt es natürlich perfekt zum ersten Band, wobei dieses Mal eine blonde Frau abgebildet ist, die sicher Cameron darstellen soll (weshalb, habe ich zuerst nicht verstanden, aber nach dem Lesen dieses Teils macht das auf jeden Fall Sinn!). Auch dieses Cover passt wieder wunderbar zur Grundstimmung von „Pretty Scandalous“, in dem es um den Glanz und Glamour der Manhattaner High Society und ganz viele Geheimnisse geht.
Der Titel „Pretty Savage“ ist wieder einmal ein cleveres Wortspiel, das ebenso gut zum Inhalt des Buches passt. Auch der Untertitel „Süßer als Verrat“ ist wieder sehr gut gewählt, was einem beim Lesen deutlich wird.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch bereits im März gelesen, da ich es vorab von der Autorin zugeschickt bekommen hatte, und ich bin wirklich froh darüber! Nach dem Beenden vom Auftakt war ich unfassbar hibbelig und nervös, ich konnte es kaum abwarten, zu erfahren, wie es weitergeht. Ich hatte aber auch ein wenig Angst; zum einen, weil ich nach dem Schocker von Band 1 irgendwie gar nicht wissen wollte, was die Autorin noch alles in petto hat. Zum anderen hatte ich irgendwie ein bisschen die Befürchtung, dass ich von „Pretty Savage“ ja vielleicht sogar enttäuscht würde, da mir „Pretty Scandalous“ ja wirklich so gut gefallen hat, und wie hätte Tami das toppen können? Tja, diese Sorge war völlig unbegründet, denn „Pretty Savage“ hat mir tatsächlich sogar noch besser gefallen als der Auftakt!
Band 1 endete nicht nur mit einem ultrakrassen Reveal, mit dem ich so niemals gerechnet hätte – habe hier und da zwar schon ab und zu mal gedacht, dass Sarah ein bisschen naiv ist, wenn sie Monroe allen gegenüber immer bedingungslos verteidigt (er ist immerhin immer noch ein reicher, weißer Mann mit zu viel Macht), aber ich bin trotzdem voll auf ihn reingefallen und konnte mir einfach nicht erklären, wie er plötzlich ausgerechnet mit Cameron etwas anfangen konnte???
Damit und mit vielen anderen offenen Fragen startet man also in „Pretty Savage“ und allein das reicht bereits für eine Grundspannung aus, die über die gesamten 572 Seiten aufrechterhalten wird. Damit begnügt die Autorin sich aber natürlich nicht, sie erhöht die Spannung gleich mal dadurch, dass sie eine neue Perspektive einführt: Payton selbst kommt endlich auch mal zu Wort!
Während man sie im ersten Band hauptsächlich mittelbar durch Sarahs Erfahrungen und Wahrnehmung kennengelernt hat, begegnet man ihr hier nun in persona. Man erfährt von ihren eigenen Gedanken und Gefühlen und dabei tun sich gleich noch einmal ganz andere Wahrheiten auf, die für einen komplett anderen Blickwinkel sorgen. Man versteht einiges viel besser als vorher, einige Fragen werden beantwortet, gleichzeitig werden aber auch viele neue aufgeworfen. Hinzu kommt, dass Paytons und Sarahs Wahrnehmungen der Geschehnisse gegenübergestellt werden, sodass die Leserin mehr weiß als die Protagonistinnen selbst. Das wiederum steigert die Spannung selbstredend noch mehr, da man Hoffnungen hegt, in welche Richtung sich die Geschichte wohl entwickeln möge. Es scheint alles auf einen Maskenball hinauszulaufen, und die Autorin wäre nicht sie selbst, wenn sie das nicht ausnutzen würde, und auf dem Weg dahin Geheimnis um Geheimnis lüftet, nur um dann gleich neue Geheimnisse und Fragen in den Raum zu stellen. Dadurch wird der Weg zu diesem Maskenball fast schon unerträglich lang (im guten Sinne), gleichzeitig merkt man aber auch überhaupt nicht, dass man gerade mehrere Hundert Seiten am Stück gelesen hat. Diese Geschichte aus Intrigen, Geheimnissen und Leidenschaft macht so süchtig, dass man sich nur widerwillig vom Buch löst, und auch nur dann, wenn es gerade wirklich notwendig ist, weil Erwachsenen-Pflichten auf einen warten.
Neben den verworrenen Geschehnissen rund um Payton und die Clique lernt man hier aber auch Figuren besser kennen, denen man im Auftakt bereits begegnet ist, vor allem Holden und Cameron.
Holden lernt man in „Pretty Scandalous“ zunächst als Paytons hotten Nachbarn kennen, mit dem Sarah dort bereits viel Chemie hat, wo sie noch mit Monroe zusammen ist. Er ist derjenige, der sie auf der Straße findet, als sie zusammenbricht, nachdem sie Monroe und Cameron zusammen gesehen hat, und der sich im Anschluss um sie kümmert.
Nach dem Verrat von Monroe habe ich mich schwergetan, irgendwem auch nur ansatzweise zu vertrauen, mit Ausnahme von Laurel, die Sarah nach wie vor eine tolle Freundin ist, und die ich vor allem deshalb schätze, weil sie mit ihr stets Tacheles redet, auch wenn Sarah das gerade gar nicht hören will. Trotzdem konnte ich mich dem Charme des Anwalts nicht erwehren, der Sarah stets unterstützt und bei dem man das Gefühl hat, dass er ehrlich mit ihr ist. Außerdem kümmert er sich gemeinsam mit seiner Schwester liebevoll um seinen Neffen und er hat eine Abneigung gegen die Darlingtons, was will man mehr?
„‚Sonst beiße ich zurück.‘“ (S. 271/572)
Die Spannung zwischen ihm und Sarah ist förmlich mit Händen greifbar, das Hin und Her zwischen ihnen trägt also noch zum Suchtfaktor des Buches bei. Ich weiß nicht, wie die Autorin das macht, aber ihre männlichen Love Interests wickeln mich einfach jedes Mal aufs Neue mit Leichtigkeit um den Finger.
Bezeichnend ist, dass er und Monroe jeweils das Gegenteil voneinander sind. Wo Monroe forsch und fordernd war, ist Holden eher zurückhaltend, mehr auf Sarahs Bedürfnisse bedacht. Gleichzeitig macht Holden von Anfang an keinen Hehl daraus, was er von Sarah will. Er ist selbstbewusst genug, ihr seine Absichten zu zeigen, aber weiß, dass sie zunächst Zeit für sich braucht. Er ist für sie da, ohne sie zu bedrängen, und das sollte man eigentlich nicht extra erwähnen müssen, aber ich liebs.
„‚Sarah‘, sagte er langsam, fast schon warnend, und schloss die Augen. ‚Nichts von dem, was ich zu sagen hätte, wäre auch nur ansatzweise vernünftig oder fair. Deswegen kann ich darauf nichts erwidern. Es ist besser so, vertrau mir.‘ Er schluckte schwer.
Ich legte die Hände an seine Wangen und zog seine Stirn an meine. ‚Sei unfair‘, flüsterte ich. ‚Bitte. Ich muss das hören.‘“ (S. 451/572)
Im Vergleich zum Start von „Pretty Scandalous“ ist Sarah selbst jetzt auch wie ausgewechselt, was aber nach allem, was sie in den letzten Monaten erlebt hat, auch nicht weiter verwunderlich ist. Sie ist längst nicht mehr so selbstbewusst und forsch, wie sie es zu Beginn war. Stattdessen zweifelt sie immer mehr an sich, auch wenn man merkt, dass sie trotz allem noch Kampfgeist hat und sich nicht unterkriegen lassen will. Dass das für sie aber immer schwieriger wird, merkt man auch daran, dass der Kontakt zu Laurel und zu ihren Eltern immer seltener wird. Sie ist glücklicherweise nicht mehr so isoliert wie noch im Auftakt, aber es ist spürbar, wie sehr die Spielchen der High Society sie aufreiben.
Mit Abstand am besten gefallen hat mir hier jedoch Cameron, die man über Payton nun auch etwas besser kennenlernt. Damit hätte ich zu Beginn dieses Buches gar nicht gerechnet, da sie im Auftakt ja doch eher in Peters Lager steht und eine Villain-Rolle einnimmt. Hier sieht man dann ganz andere Facetten von ihr und ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen, dass mich ihre Entwicklung und ihr Weg schwer beeindruckt haben. Man versteht sie immer besser und es ist absehbar, dass sie sich noch zu einem Liebling entwickeln wird. Ich fand es unglaublich stark von ihr, wie sie nach einem turning point anfängt zu lernen, für sich selbst einzustehen, und wie sie Payton unterstützt.
Auch Payton zeigt hier ganz andere Seiten von sich. Ich will zu ihr nicht allzu viel sagen, um zu vermeiden, dass ich vielleicht aus Versehen etwas vorweggreife, aber zusammen mit Cameron können die beiden im letzten Band der Reihe glaube ich eine Menge reißen!
Gerade die Art und Weise, wie Payton mit ihrer Sucht kämpft und wie Cameron sie dabei unterstützt, hat mir sehr gefallen. Man fühlt richtig mit ihr mit und spürt fast schon am eigenen Leib, wie sehr sie möchte, dass sie ihre Sucht in den Griff bekommt und dass nicht mehr umgekehrt ihre Sucht ihr Denken und Handeln bestimmt und ihr Leben beeinflusst. Es ist wirklich bemerkenswert, wie es der Autorin gelungen ist, dass einem Paytons Schicksal nach allem, wie man sie im Auftakt wahrgenommen hat, so nahegeht, und dass man sie einfach nur noch umarmen und vor allem Bösen auf dieser Welt beschützen möchte. Das nenne ich mal hervorragendes Characterbuilding!
„Pretty Savage“ endet wie auch sein Vorgänger mit einigen Twists, die ich so nicht vorhergesehen hätte, und die so manche Frage beantworten, die aber gleichzeitig neue Probleme aufwerfen und dafür sorgen, dass ich den Abschlussband kaum noch erwarten kann. Ich kann gar nicht sagen, wie diese Geschichte ausgehen wird; natürlich habe ich Hoffnungen, aber so, wie ich die Autorin bisher kennengelernt habe, gibt es vorher erst einmal wieder mächtig emotional damage. Der letzte krasse Twist aus diesem Buch hat mich dann ähnlich wie im Auftakt auch wieder vollkommen aus der Bahn geworfen! Dieses Mal habe ich zwar nicht vergessen zu atmen, aber stattdessen habe ich laut aufgeschrien und schwindelig war mir trotzdem. Mein Herz blutet, ich bin wieder absolut fassungslos. Diese Reihe macht einen wirklich verrückt!!
Fazit:
Nachdem „Pretty Scandalous“ bereits ein großes Highlight für mich war, hatte ich fast schon Zweifel daran, dass mich „Pretty Savage“ ähnlich begeistern kann. Diese Befürchtungen waren aber völlig grundlos, denn die Fortsetzung der Manhattan Elite-Reihe konnte mich sogar noch stärker mitreißen als der Auftakt!
Das liegt zum einen daran, dass dem Buch wirklich dauerhaft eine gewisse Grundspannung anhaftet, die dafür sorgt, dass man sich nur schwer davon lösen kann und auch mal schnell, ohne es zu bemerken, mehrere Hundert Seiten am Stück liest. Mit 572 Seiten ist auch die Fortsetzung für einen New Adult-Roman wieder ungewöhnlich dick, aber es passiert auch auf jeder Seite etwas!
Es werden Geheimnisse gelüftet, neue Fragen kommen auf, man wird erneut hinters Licht geführt und vor allem zum Ende hin wieder völlig aus der Bahn geworfen. Zudem lernt man alte Figuren neu kennen, es werden neue Perspektiven aufgezeigt und erneut stellt man alles infrage, was man zuerst für die Wahrheit gehalten hat. Als Kirsche auf dem Sahnehäubchen gibt es auch hier wieder eine hotte Lovestory, bei der– wieder einmal – das eigene Herz mitbrennt und -blutet (insert flaming heart emoji). Grandios!
5/5 Lesehasen.
Vielen lieben Dank an die Autorin für das Vorabexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Ich mag die Aufmachung!! Normalerweise bin ich ...
Vielen lieben Dank an die Autorin für das Vorabexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Ich mag die Aufmachung!! Normalerweise bin ich ja nicht der größte Fan von Personen auf Covern (sage das irgendwie immer, aber dann gefällt mir ein Cover doch ?), aber die der Manhattan Elite-Reihe haben es mir wirklich angetan!
Man sieht auf dem Cover die Zeichnung einer Frau mit gestylten Haaren, großer Sonnenbrille und Perlenohrringen, die ihren manikürten Zeigefinger vor ihre rot geschminkten Lippen hält. Durch die Sonnenbrille, die Frisur und den Schmuck wirkt sie unnahbar, als käme sie direkt von einem Frühstück bei Tiffany. Ihre Geste und die Sonnenbrille, die das halbe Gesicht verdeckt, geben dem Cover etwas Geheimnisvolles. All das passt wunderbar zur Grundstimmung von „Pretty Scandalous“, in dem es um den Glanz und Glamour der Manhattaner High Society und ganz viele Geheimnisse geht.
Der Titel „Pretty Scandalous“ ist ein cleveres Wortspiel – als Gesamtes heißt er übersetzt „ziemlich skandalös“, „pretty“ kann man natürlich aber auch als einzelnes Wort lesen, mit dem man die Protagonisten und die High Society beschreiben kann. Die ganze Reihe hat einen ähnlich strukturierten Titel: „Pretty“ + ein Adjektiv, mit dem man den Inhalt des jeweiligen Bandes gut beschreiben kann (habe Band 2 auch schon gelesen und kann sagen: passt!) – und das mit S beginnt; Zufall? Der Untertitel „Heißer als Rache“ ist ebenfalls sehr gut gewählt.
Die Innenklappe des Prints ist außerdem mit Fotos bspw. von Gebäuden ausgestattet und Sarahs Liste findet man dort auch. Mag ich sehr!
Meine Meinung:
Meine Meinung zum Inhalt fällt mindestens genauso begeistert aus wie zur Aufmachung, wenn nicht sogar noch viiiiiiiiiiiiiel begeisterter!!! Um euch einen ersten Eindruck davon zu verschaffen, was dieses Buch – vor allem das Ende! – mit mir angerichtet hat: Mir war nach dem Lesen der letzten ca. 50 Seiten so schwindelig, ich war froh, dass ich schon im Bett gelegen habe. Im Nachhinein glaube ich, dass ich beim Lesen einfach vergessen habe zu atmen, da mich die Wendung im Buch so dermaßen schockiert hat. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet und das alleine hätte „Pretty Scandalous“ schon zu einem großen Highlight gemacht!
Aber langsam, denn das ist nicht das Einzige, was mich an diesem Reihenauftakt so begeistern konnte. Ich hoffe, ich bekomme jetzt ein paar halbwegs klare Sätze hin, denn wenn mich ein Buch so restlos überzeugen konnte, fällt es mir immer ein bisschen schwer, etwas mehr zu schreiben als „Ich hab’s so geliebt!!!1!11!!!“ (hab ich aber wirklich!). Vor allem aber möchte ich euch natürlich auf gar keinen Fall spoilern, daher werde ich zwischendurch bestimmt oft gefühlt um den heißen Brei herumreden, ohne so richtig auf den Punkt zu kommen. Auszudrücken, weshalb „Pretty Scandalous“ so krass ist, ist aber gar nicht so leicht, wenn man gar nichts zum Inhalt sagen möchte, weil jede noch so kleine Information, die sich nicht auch schon aus dem Klappentext ergibt, eine Information zu viel wäre!
Zunächst zum Inhalt: Das Buch ist mit knapp über 600 Seiten vor allem für einen New Adult-Roman natürlich ein ziemlich dicker Schinken – das und die Tatsache, dass es der Auftakt einer Trilogie ist, könnte viele NA-Fans vielleicht abschrecken. Böse gesagt: Was kann man in einem Liebesroman denn so viel zu sagen haben? Leute, wenn ihr wüsstet, was Tami hier alles losgeworden ist! Emotional damage, Skandale, Geheimnisse, Intrigen, Spice, Romantik, den krassesten Plottwist ever… You name it, you get it. Ihr merkt gar nicht, wie viel ihr an einem Stück lest und wie schnell diese 600 Seiten vorüber sind!
Jede einzelne Seite ist mit neuen Twists gefüllt, mit neuen Informationen, die euch das, was ihr bisher gelernt habt, wieder infrage stellen lassen. Man stellt dauerhaft neue Vermutungen darüber auf, was wirklich mit Payton geschehen ist, wer der wahre Bösewicht der Geschichte ist, wem man vielleicht doch nicht trauen kann und was als nächstes passieren könnte. Glaubt mir, wenn ich euch sage: Ihr liegt eh mit allem falsch.
Es ist verrückt, wie gut es der Autorin gelingt, einen beim Lesen hinters Licht zu führen! Zwar denkt man hier und da mal „Hmm, das ist aber irgendwie sus..??“, aber sie schafft es dennoch jedes Mal, einen davon abzubringen und wieder auf eine andere Fährte zu führen und in Sicherheit zu wiegen, nur um einen dann am Ende völlig aus der Bahn zu werfen. Das beste an den ganzen Twists: Sie machen rückblickend irgendwie total Sinn?? Ich finde es mit crazy Plottwists immer dann schwierig, wenn man so ein bisschen das Gefühl hat, dass der ganze Zweck dahinter einfach nur der Schockmoment bei der Leserin ist, man im Rückblick aber nicht den Eindruck hat, dass man vielleicht doch irgendwie darauf hätte kommen können. Große, schockierende Twists finde ich also dann ein bisschen doof, wenn es eigentlich gar nicht so richtig zur Geschichte passt.
Hier ist dem aber überhaupt nicht so! Zwar würde ich jetzt auch nicht unbedingt behaupten, dass ich den Twist am Ende auch nur ansatzweise hätte vorausahnen können, das liegt aber nicht am Buch, sondern an mir; dazu bin ich beim Lesen dann doch einfach viel zu naiv und zu schlecht darin, Hinweise zu erkennen. Es passt aber alles einfach insgesamt so gut in den Rest der Geschichte, selbst, wenn zum Ende dieses Buches noch so unfassbar viele Fragen offen sind, dass man nur mit Entsetzen auf den zweiten Band warten kann (gut, dass ich den schon auf dem Kindle hatte, sonst wäre ich vielleicht gestorben). Man versteht nicht einmal im Ansatz, was hier eigentlich abgeht, was hinter allem steckt und wo die Reise noch hingeht, aber man erkennt trotzdem schon, dass das Drama rund um Payton und die Clique so unfassbar gut durchdacht ist und bald ein Rädchen ins andere greifen wird. Kurz: Der Twist haut einen echt vom Hocker, weil man damit wirklich nicht rechnet, aber die Geschichte ist in sich einfach rund. Lieben wir.
Was ich aber an Tamis Büchern besonders mag und was mich in der Fletcher-Reihe (vor allem „Crushing Colors“) schon so begeistern konnte, ist die Art, wie sie ihre Figuren schafft. Anders als die Fletcher-Reihe, in der zwar durchaus ernste Themen mit der gebotenen Tiefe und Sensibilität behandelt werden, die aber dennoch eher eine schöne Wohlfühlreihe ist, zu der man immer wieder zurückkehrt, ist „Pretty Scandalous“ dagegen wesentlich dramatischer und ein wenig „gefährlicher“, wenn man das denn so sagen will. Das spiegelt sich auch in den Figuren wider.
Die Protagonistin Sarah ist dabei eine Figur, die zunächst, verglichen mit den anderen Figuren, noch am „normalsten“ ist, da sie eben nicht zur High Society gehört, und in die man sich deshalb auch sehr gut hineinversetzen kann. Sie kommt aus einem bodenständigen Elternhaus, das ihr Werte wie Genügsamkeit und Ehrlichkeit mitgegeben hat. Für ihre Schwester begibt sie sich dann in das metaphorische Schlangennest der Elite Manhattans, die das komplette Gegenteil dessen ist, was sie als Figur ausmacht. Da sie sich in New York als Payton ausgibt, darf sie nicht zu erkennen geben, dass sie die Freunde ihrer Schwester und deren Gewohnheiten gar nicht kennt. Das allein sorgt einerseits natürlich bereits für eine gewisse Grundspannung, die sich durch das gesamte Buch zieht, ist zugleich auf der anderen Seite auch der Grund dafür, weshalb man sich so gut mit ihr identifizieren kann. Wie sie weiß man nicht, was man erwarten kann, wie die Spielregeln sind und vor allem natürlich, wie Payton sich verhalten hat, was sie alles wusste und was die anderen von ihr erwarten. All das muss man zusammen mit Sarah erst herausfinden, was natürlich die perfekten Startvoraussetzungen für ein solches Buch sind.
Dabei darf Sarah niemandem verraten, dass sie in Wahrheit gar nicht Payton ist, weil das ja nicht nur ihren Zielen zuwider laufen würde, sondern insbesondere auch die beiden in gehörige, auch rechtliche Schwierigkeiten bringen würde. Von ihrem Geheimnis hängt aber nicht nur sehr viel ab, es sorgt deshalb natürlich auch dafür, dass sie in New York nach einer gewissen Zeit auch einsam wird. Auf ihr lastet ein enormer Druck, den sie mit niemandem teilen kann, und diese Schwierigkeit und was das mit ihr und ihrem Gemütszustand macht, transportiert die Autorin sehr gut. Man leidet richtig mit Sarah mit und möchte sie zwischendurch einfach mal ganz fest drücken.
Gleichzeitig – und das ist ein Punkt, der mir an „Pretty Scandalous“ sehr gut gefallen hat – trifft auch Sarah hier und da Entscheidungen, die man als Leserin nicht unbedingt gutheißt. Man merkt dabei, dass die Geheimniskrämerei und ihr Umfeld auf Sarah abfärben und sie sich in den paar Monaten, in denen sie in New York ist, natürlich verändert. Man erkennt also, wo diese Entscheidungen herkommen, und sieht, dass Sarah eben auch nur ein Mensch ist, der sich beeinflussen lässt, sich manchmal im Zugzwang sieht und vielleicht auch mal einen Schritt in eine ganz andere Richtung geht. Es heißt ja nicht umsonst, Umgang formt den Menschen.
Die anderen Figuren sind ähnlich vielschichtig, allen voran natürlich Payton selbst, die man hier größtenteils nur passiv aus Erzählungen und über Informationen, die Sarah zusammensammelt, kennenlernt. Das, was man über sie in Erfahrung bringt, scheint so gar nicht zu dem Bild zu passen, das Sarah von ihr hat. Sie ist undurchsichtig und man wird aus ihr einfach nicht schlau. Gleiches gilt auch für den Rest der Clique: Man weiß nicht,, wie man die Figuren einschätzen soll, was die Wahrheit ist. Man sieht nämlich alles durch Sarahs Augen und ihre Sicht ist aufgrund ihrer großen Wissenslücken, die sie erst nach und nach füllen kann, natürlich sehr beschränkt. Sarah muss über die Clique und über Payton alles selbst herausfinden, ohne ihre wahre Identität zu offenbaren. Dass sie also nicht einfach durch die Columbia spazieren und herumfragen kann, liegt auf der Hand. Sarah muss vorsichtig vorgehen und ist nicht selten darauf beschränkt, sich aus nur bruchstückhaften Informationen selbst ein Bild zusammenzureimen. Vieles bleibt dabei nebulöse Schlussfolgerung, die auf den ersten Blick zwar logisch erscheint, aber nicht immer tatsächlich Hand und Fuß hat – man kennt die Wahrheit einfach nicht. Sieht Sarah wirklich das gesamte Bild oder übersieht sie etwas? Wird ihre Sicht von außen manipuliert – wenn ja, von wem? Der Clique? Payton selbst? Oder jemand ganz anderem? Oder sieht sie die Wahrheit?
All das sind Fragen, die nicht nur Sarah in den Wahnsinn treiben, sondern natürlich auch die Leserin. Man weiß nicht, wem man trauen kann, was nur dazu beiträgt, dass die Figuren allesamt nur umso interessanter werden. In Monroe habe ich mich aber einfach verliebt. Jede Szene mit ihm sorgt für Kribbeln und gespannte Erwartung, ich habe oft sinnlos vor mich hingegiggelt und herumgezappelt! Wie man tension schreibt, weiß die Autorin einfach.
„‚Darf ich?‘, fragte ich.
Er fuhr sich durch die Haare, was viel zu attraktiv aussah. ‚Nur, wenn du auch mit aufs Bild kommst.‘
Ich wechselte zur Frontkamera und drehte mich um, damit man Monroe und mich zusammen auf dem Bild sah. Das Licht war wirklich toll. Ich grinste von einem Ohr zum anderen. Dann legte Monroe die Arme um meine Taille und zog mich an seine Brust. Mein Herz geriet aus dem Takt. Seine Wärme und sein unwiderstehlicher Duft hüllten mich ein und lösten ein elektrisches Kribbeln in meinem Bauch aus.“ (S. 320/608)
Sarah wächst einem schnell ans Herz, ebenso Monroe, und auch über die anderen Figuren kann man nicht aufhören nachzudenken. Das Buch hat über 600 Seiten, aber jede einzelne davon fesselt einen auch über die Lesezeit hinaus. Man kann sich nur schwer von „Pretty Scandalous“ lösen und ehe man es sich versieht, ist man auch schon auf den letzten 50 Seiten angelangt und vergisst dabei zu atmen. Riesige Empfehlung und großes Jahreshighlight!
Fazit:
Ich liebeliebeliebe das Buch!! Bin ja schon ein großer Fan der Fletcher-Reihe (vor allem von „Crushing Colors“) und seit Tami von ihrer superkrassen neuen Reihe erzählt hat, war ich gespannt auf Neues aus ihrer Feder. Daher habe ich mich riiiiesig darüber gefreut, dass ich Band 1 (und 2) der Manhattan Elite-Reihe vorab lesen durfte!
Die Fähigkeit der Autorin, dass sie einfach jedes Mal wieder schafft, die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren so zu transportieren, dass sie nahbar werden und man sich mit Leichtigkeit in sie hineinversetzen kann und vergisst, dass man gerade liest, konnte mich auch hier wieder absolut begeistern. Ich habe jede Seite geliebt und mit Spannung (und wachsender Angst, weil irgendwas wird mich sicher noch schockieren???) Sarahs Weg mitverfolgt, über Paytons Geheimnisse gerätselt und für Monroe geschwärmt. ABER DAS ENDE???? brudi, habe vergessen zu atmen, so krass hat mich das aus der Bahn geworfen, ciao.
5/5 Lesehasen.