Familiendrama auf abgeschiedener Insel
Die Ausgangssituation dieses Krimis ist durchaus interessant:
Der Polizist Martin Molin lässt sich von seiner Freundin Lisette dazu überreden, ein Wochenende gemeinsam mit ihrer Familie auf einer Insel ...
Die Ausgangssituation dieses Krimis ist durchaus interessant:
Der Polizist Martin Molin lässt sich von seiner Freundin Lisette dazu überreden, ein Wochenende gemeinsam mit ihrer Familie auf einer Insel zu verbringen. Schon kurz nach seiner Ankunft merkt er, dass in dieser Familie nicht gerade Harmonie herrscht und dass die Gedanken der meisten Familienmitglieder sich vor allem darum drehen, wie sie sich einen möglichst großen Anteil an dem riesigen Vermögen des Großvaters sichern können.
Kurz nachdem dieser eine Enterbung angekündigt hat, bricht er tot zusammen – vergiftet, wie Martin sofort feststellt.
Und da wegen eines Unwetters keine Verbindung zum Festland hergestellt werden kann, muss er die notwendigen Ermittlungen alleine aufnehmen.
So erinnert dieses Werk an Krimi-Klassiker, in denen ein Ermittler alleine – ohne technischen Schnickschnack und ohne Unterstützung eines riesigen Teams einschließlich Gerichtmediziner und Profiler – durch bloßes Nachdenken den Fall löst.
Das mag zwar etwas altmodisch wirken, ist meiner Meinung nach aber zumindest eine interessante Abwechslung.
Auch wenn die Situation – zerstrittene Familie auf abgeschiedener Insel – etwas konstruiert wirkt, wird zu Beginn doch eine gewisse Spannung aufgebaut.
Dann flacht die Handlung allerdings immer mehr ab, unergiebige „Verhöre“ des eher dilettantisch wirkenden Martin wechseln sich mit Streitereien und gegenseitigen Beschuldigungen zwischen den Familienmitgliedern ab - zwischendurch wird immer wieder Kaffee serviert.
Die Auflösung kommt dann sehr plötzlich und wirkt etwas an den Haaren herbeigezogen.
Trotz einiger interessanter Ansätze ergibt sich daher nur ein mittelmäßiger Gesamteindruck.