Auch zehn Jahre nachdem Drakor in die Versenkung verschwunden ist, ist das Volk von Andurion noch nicht zur Ruhe gekommen. In der Stadt aller fünf Völker wurde alles darauf ausgerichtet, im Ernstfall bereit zur Schlacht zu sein.
Nura, die Ziehtochter von Lorena, ist mittlerweile ein 10 Jahre altes, aufgewecktes Mädchen, das nur Unsinn im Kopf hat und am liebsten von einem Abenteuer ins nächste schlittern würde. Als sich allerdings herausstellt, dass die junge Wasserdame eine bedeutende Rolle für das Fortbestehen ihrer Welt spielt, hebt das das Leben des Kindes komplett aus den Angeln..
Dieses Buch ist der vierte Band der „The Lost Prophecy“-Reihe und kann, bzw. sollte nicht ohne Vorkenntnis der anderen Teile gelesen werden, da die Geschichte auf das vorher Geschehene aufbaut. Jemand, der dennoch so mutig ist, mittendrin anzufangen, der tut mir dann auch nicht leid, wenn er keinen Schimmer hat, was da gerade passiert.
Wie die anderen Büchern wird auch „Von Wellen getragen“ aus verschiedensten Perspektiven erzählt, mit dem Unterschied, dass in diesem Fall auch Nura, die nun größere Ziehtochter von Lorena, ihre eigene Sicht erhält. Diese Erzählweise hat wie auch in den vorigen drei Bänden wieder für eine Menge Abwechslung gesorgt, ohne dass ich mit den verschiedenen Handlungssträngen durcheinander gekommen wäre. Mir persönlich hätte aber auch eine Passage aus Drakors Sicht gefallen, die Gegenseite finde ich immer sehr viel spannender als nur „die Guten“ zu beobachten.
Ich muss jedoch gestehen, dass für mich, auch wenn die einzelnen Teile immer sehr kurz sind, so langsam die Luft raus ist bei dieser Geschichte. Band 5 wird der nächste und letzte der Reihe sein, der erscheint, und das finde ich auch ganz gut so. Statt fünf kleiner E-Book-Onlys hätte ich mir auch gut eine Trilogie mit vernünftig langen Büchern vorstellen können, die ich mir dann auch als Print zugelegt hätte, so jedoch reicht es mir dann nach einmal Lesen auch. Es geht mir einfach zu kleinschrittig voran, beziehungsweise ich persönlich hatte auch das Gefühl, dass sich an Kleinigkeiten aufgehalten wird, um noch ein oder zwei Kapitel zu füllen, nur um dann einen großen inhaltlichen Sprung zu vollziehen, den ich gern näher ausgeführt gesehen hätte.
Der angenehme, unkomplizierte Schreibstil schafft es noch, mich zu besänftigen, allerdings freue ich mich auch, die Reihe um Lorena, Nura und die anderen bald endlich abschließen und ruhen lassen zu können.
Mein Fazit:
Es gab zwar Action-technisch einen echten Höhepunkt in diesem Band, leider war mir das Drumherum zu wenig aussagekräftig und spannend. Die Reihe wird nicht besser mit der Zeit, im Gegenteil, sie verliert langsam an Luft. Das große Finale lese ich aber selbstverständlich noch!