TATORT: BAD OEYNHAUSEN!
Der schöne Ludwig brennt. Die Familie schweigt. Ira Wittekind ermittelt.
Bad Oeynhausen. An einem malerischen Sommerabend brennt die Friedhofskapelle nieder. Als die Lokalreporterin Ira Wittekind am Tatort ankommt, findet sie ein schauriges Szenario vor: In der Ruine steht ein Rollstuhl vor dem Altar, der Mann darin ist tot. Es handelt sich um den angesehenen Apotheker Ludwig Hahnwald, allen bekannt als der schöne Ludwig. Ira Wittekind beginnt zu recherchieren. Dabei stößt sie auf ein grauenhaftes Unrecht, das vor vielen Jahren begangen und nie gerächt wurde.
Wer war Ludwig Hahnwald?
Reporterin Ira Wittekind, die für die ortsansässige Zeitung "Tag 7" schreibt, wollte eigentlich einen gemütlichen Abend auf dem Rehmer Markt mit ihrem Lebensgefährten Andy verbringen. Als sie sich auf den Weg dorthin machen bekommt sie allerdings die Info, dass die Friedhofskapelle in Flammen steht. Sofort erwacht die Reporterin in ihr. Sie fährt zum Tatort und erfährt dort, dass in der Kapelle eine Leiche gefunden wurde.
Es handelt sich ersten Vermutungen zufolge um den "schönen Ludwig", den ortansässigen Apotheker, welcher großes Ansehen in Bad Oeynhausen genoss.
Im Zuge ihrer Recherchen deckt Ira einige Ungereimtheiten in der Familie des Opfers auf. Wer genau hatte ein Tötungsmotiv? War es die blutjunge Witwe?
Immer wieder erscheinen auch neue Beiträge des News-Bloggers Marek Steinhauer im Internet, der Ira und ihren Kollegen immer einen Schritt im Voraus zu sein scheint..... Hat er etwa einenspeziellen Draht zur Polizei oder gibt es dort irgendwo ein Leck, aus welchem Steinhauer seine Informationen schöpft?
Als Ira Opfer einiger Anschläge wird, ihre beste Freundin und Taxifahrerin Coco ebenfalls bei Nacht und Nebel angegriffen wird, sind sich alle sicher, dass sie dem Täter dicht auf den Fersen sind und dieser weitere Ermittlungen verhindern will.....
Mit "Mordkapelle" ist Carla Berling ein absolut guter und solider Kriminalroman gelungen. Die dunkle und damit etwas mystisch angehauchte Covergestaltung hat mich überzeugen können. Ich habe nicht lange gebraucht um mit den Personen und der Geschichte "warm" zu werden.
Neben den Hauptfiguren fand ich die beiden Tanten von Andy, Tante Frieda und Tante Sophie ("Soffie"), welche ebenfalls mit auf Hof Eskendor leben, einfach zum piepen!
Carla Berling hat es geschafft den Figuren den typischen ostwestfälischen Humor zu geben, so dass ich das ein oder andere Mal bei einem der Sprüche der beiden Tanten auch lachen musste. Auch typische Speisen und Getränke wie. z.B. Stippgrütze und Brakenschnaps durften natürlich nicht fehlen.
Wie immer gibt es symphatische und weniger symphatische Charaktere. Die Handlung an sich dachte ich schnell durchschaut zu haben, wurde jedoch eines besseren belehrt.
Einzig die Tatsache, dass es sich bei "Mordkapelle" bereits um Band 4 aus der Ira Wittekind-Reihe handelt hat mich anfangs etwas gestört. Ich muss natürlich dazu sagen, dass ich normalerweise ein absolut strikter Reihenleser bin und niemals etwas mitten in in einer Reihe anfange, weil ich immer das Gefühl habe, etwas aus dem Vorleben der Hauptfiguren zu verpassen.
Auf der Lesung, welche ich die Tage in Bad Oeynhausen besucht habe, erfuhren wir dann aber, dass nach und nach alle vorherigen Bände aus der Ira-Wittekind Reihe bei Heyne erscheinen sollen. Band 1 ist bereits für November 2017 angekündigt!
Alles in allem handelt es sich um ein Buch, dass ich guten Gewissens weiterempfehlen kann!
Autor-/in: Carla Berling
Titel: Mordkapelle
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 €
Seitenanzahl: 399
Erscheinungstermin: 10.04.2017
ISBN: 978-3-453-41996-4
Verlag: Heyne Verlag