Enttäuschend
Inhalt
Marie lebt als Journalistin in Hamburg und ist glücklich in einer Beziehung mit der Architektin Johanna. Eines Tages erhält sie einen Brief von ihrer alten Schulfreundin Christine. An sich ist ...
Inhalt
Marie lebt als Journalistin in Hamburg und ist glücklich in einer Beziehung mit der Architektin Johanna. Eines Tages erhält sie einen Brief von ihrer alten Schulfreundin Christine. An sich ist es nichts Ungewöhnliches, doch der Inhalt des Briefes ist sehr ungewöhnlich. Denn darin ist die Rede von ihrer Krankheit, ihrem Mann Victor und ihrer gemeinsamen Galerie in Paris. Marie will herausfinden, was es mit dem Brief auf sich hat. Dazu besucht sie ihre alte Schulfreundin und reist nach Paris. Dort kommt ihr vieles vertraut vor.
Meine Meinung
Der Klappentext macht sehr neugierig und es treten einige Fragen auf. Woher kommen die Briefe? Was hat der ungewöhnliche Inhalt zu bedeuten? Fragen, auf die man im Buch Antworten finden möchte. Doch keine dieser Fragen wird beantwortet. Und das ist der riesen Makel an diesem Buch. Hinterher ist man genauso schlau wie vorher und hätte sich das Lesen der 220 Seiten sparen können.
Zudem sind die Charaktere sehr flach dargestellt. Carolin Hagebölling bringt sie dem Leser nicht näher. Auch Gefühle sind wenig bis gar nicht beschrieben. Daher kann man das Verhalten der Charaktere nicht nachvollziehen und sich auch nicht in sie hineinversetzen oder mit ihnen fühlen. Maries Schulfreundin Christine verhält sich vom ersten Augenblick an komisch und unverständlich, ebenso wie Maries Partnerin Johanna. Liebe zwischen Marie und Johanna ist nicht zu spüren und anscheinend nicht vorhanden, da sich Johanna überhaupt nicht wie Maries feste Freundin verhält. Trotz der Ich-Perspektive erfährt man nicht mehr als ein Außenstehender über Marie. Ihre Gefühle oder Gründe für ihr Handeln, werden dem Leser nicht nahegebracht, so dass sie sich einige Male überraschend und unverständlich verhält.
Spannung ist in der Geschichte nicht vorhanden. Man fragt sich zwar die ganze Zeit, was es mit den Briefen auf sich hat und wartet - vergeblich - auf die Auflösung, aber spannend ist die Handlung nicht.
Das Ende beantwortet nicht nur die nach dem Klappentext entstandenen Fragen nicht, es ist zudem noch völlig offen und beginnt noch eine zweite Geschichte.
Die Idee der Autorin mit den Briefen, bei denen der Gedanke „Was wäre, wenn..?“ aufkommt, ist sehr gut. Leider ist die Umsetzung schlecht. Der Brief ist das erste Buch der Autorin, vielleicht liegt das, meiner Meinung nach, mangelhafte Ergebnis der Idee daran. Manchmal wirkt die Geschichte wie einmal geschrieben und nicht überarbeitet bzw. verbessert.
Fazit
Die Autorin hatte eine gute Idee, die sie in diesem Buch jedoch sehr schlecht umgesetzt hat. Keine Frage wird in dem spannungslosen Buch mit flachen Charakteren beantwortet.