Packender als der erste Teil
In meiner Rezension des ersten Teils der Anabela-Silva-Reihe wünschte ich mir mehr Krimi und mehr Spannung für allfällige Nachfolgebände. Der zweite Teil ist gerade erschienen - meine Wünsche wurden erfüllt.
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In meiner Rezension des ersten Teils der Anabela-Silva-Reihe wünschte ich mir mehr Krimi und mehr Spannung für allfällige Nachfolgebände. Der zweite Teil ist gerade erschienen - meine Wünsche wurden erfüllt.
Die 42jährige Anabela wohnt seit nunmehr sechs Wochen wieder in Portugal im ehemaligen Haus ihrer Grosseltern und kann ihre Mutter bei der Pflege ihres an Alzheimer erkrankten Vaters unterstützen. Da Anabela als Journalistin keinen festen Job findet, und ihr das Übersetzen bei der Polizei in ihrem ersten Fall Spass machte, absolviert sie gerade eine Online-Ausbildung zur Dolmetscherin.
Kommissar Almeida hat erneut Arbeit für Anabela, allerdings inoffiziell: eine Dänin wurde tot in ihrem Stall aufgefunden. Im Gegensatz zum Staatsanwalt glaubt Joao an einen Mord, aber der Fall wird eingestellt. Deshalb soll Anabela inkognito in einem Tierheim als Freiwillige mitarbeiten und für ihn die Ohren offen halten. Die Tote arbeitete im Tierheim mit und Joao hofft, durch Anabela an interne Informationen über Frau Steen ranzukommen.
Anabela bittet Joao im Gegenzug, ihr Infos zu ihrem als Baby verschollenem Cousin zu besorgen, denn sie möchte den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Tante erfüllen. Almeida findet eine Spur, der die beiden folgen.
Während Anabela oft - journalistisch und charakterlich geprägt - aufmüpfig und forsch Fragen stellt, ist Joao ganz der ruhige Kommissar, der sich mit undurchsichtiger Miene mit Zeugen unterhält. Beide sind sympathische Zeitgenossen und ergänzen sich prima. Dies sieht Paulo Pinto ein wenig anders, es wird erzählt, wieso Pinto die Deutsche nicht mag. Vielleicht ändert er seine Meinung im dritten Band ja noch...
Interessant ist das Setting der Serie. Während andere Portugalkrimis in Lissabon, Porto oder in Fuseta angesiedelt sind, spielt diese Reihe an der Ostalgarve, im Grenzland zu Spanien. Dieser geografische Begebenheit baut Carolina Conrad geschickt in ihre Krimis mit ein.
Der Autorin ist es in "Letzte Spur Algarve" perfekt gelungen, eine Symbiose zwischen journalistischem Stil und polizeilichen Ermittlungen zu schliessen. Somit ist der zweite Band schlüssiger und um einiges spannender als der erste Band. In den Fall um die tote Dänin hat Carolina Conrad diverse Themen eingepackt. Auch durch die unterschiedlichen Ermittlungsansätze kommt Pfupf in die Geschichte, so dass es Spass macht den Krimi zu lesen.
Fazit: Toller zweiter Band, um einiges packender und interessanter als der Vorgänger.
4 Punkte.
Wer sich für Spaniens geraubte Kinder interessiert, dem empfehle ich den Roman "Julias Geheimnis" von Juliet Hall, er behandelt die Thematik ausführlich.