Hype nicht nachvollziehbar
Inhalt
Joe Goldberg ist Mitarbeiter in einer Buchhandlung. Täglich kommt eine Mehrzahl an Menschen zu ihm, doch nur für eine Person interessiert er sich - Guinevere Beck, genannt Beck. Als sie Kundin in ...
Inhalt
Joe Goldberg ist Mitarbeiter in einer Buchhandlung. Täglich kommt eine Mehrzahl an Menschen zu ihm, doch nur für eine Person interessiert er sich - Guinevere Beck, genannt Beck. Als sie Kundin in seiner Buchhandlung ist, verschlägt es Joe den Atem und er ist sich sicher, dass die Beiden zusammen gehören. Dies versucht er Beck irgendwie klar zu machen. Er ist immerzu an ihrer Seite, gibt auf sie acht und ist ihr auch stets einige Schritte voraus. Denn manchmal genügen nur kleine Tricks, um alles über Beck heraus zu finden. Beck öffnet sich Joe immer mehr und lässt ihn in ihr Leben eintreten. Was Beck nicht weiß ist, dass Joe sie und ihr Umfeld stark manipuliert und auch nicht davor zurückschreckt die eine oder andere Person aus dem Weg zu schaffen…
Beschreibung
Ich habe mich diesem Hörbuch angenommen, da die Geschichte um Joe und Beck in sämtlichen Medien war und ich noch vor dem Erscheinungstermin der Netflix-Serie viel von diesem Buch gehört habe. Schon lange habe ich überlegt, dieses Buh zu kaufen. Nun habe ich es bei Spotify entdeckt und musste es mir sofort anhören. Da ich sehr große Erwartungen an die Geschichte hatte, wurde ich leider ziemlich schnell enttäuscht.
Ein Punkt der mir negativ aufgefallen ist, ist die Vertonung. Die ersten Kapitel von Gösta Barthelmes waren sehr ungewohnt. Ich bin qualitativ klare Hörbücher gewohnt, allerdings hört sich diese Vertonung so an, als hätte die jemand zu Hause relativ unprofessionell aufgenommen. Mag sein, dass das von dem Verlag so gewollt war, damit alles wirklich echt wirkt. Für das Hörerlebnis, war es dennoch unschön. An die Stimme von Gösta Barthelmes habe ich mich mit der Zeit gewöhnt. Zu Beginn hat sie sich von den anderen Hörbuch-Sprechern deutlich abgehoben - etwas monotoner, höher und abwertender. Dadurch haben einige Sätze innerhalb des Buches eine wirklich abartige Bedeutung bekommen, vor allem wenn der Sprecher mal wieder das Worten „Ficken“ in unterschiedlichsten Formen vorlesen musste. Dieses Wort kam nahezu ständig vor, gefühlt in jedem Kapitel. Dabei wurde einem dieses Wort so um die Ohren geschleudert und vor die Füße gespuckt. Die abwertende Sprache spielt in diesem Hörbuch eine zentrale Rolle, die ich als negativ empfunden habe. Sicherlich gehört es zu einigen Büchern dazu und macht die Charaktere aus. Für mich ist es ein Störfaktor, der mir die Charaktere unsympathisch macht. Es ist mir regelrecht unangenehm ein Hörbuch mit solcher Sprache zu hören oder ein Buch in solch einer vulgären Sprache zu lesen. Teilweise wurden einige Sätze zigmal hintereinander vorgelesen, dazu gehört bspw. „ich bin der Boss“. Insgesamt also eine sehr einfache und - wie bereits gesagt - vulgäre Sprache, die leider auch nur von wenig Spannungsmomenten zeugt.
Die Spannung kam für mich leider erst ganz am Ende auf. Vorher fand ich auch die „Stalking-Elemente“ nicht gut genug ausgearbeitet, so dass Beck mal in Angst verfällt, sie unwohl fühlt oder komische Dinge vor sich gehen. Selbst als die ersten Morde vor sich gehen, reagiert Beck anders als übliche Frauen (was Beck natürlich auch nicht ist, wie man erfährt, wenn man sich dem Ende nähert). Teilweise möchte man Beck einfach nur schütteln und sie fragen, weshalb sie nun so blauäugig und naiv gehandelt hat, bspw. dass sie ihr verloren gegangenes Handy nicht abschalten lässt. Joe hatte scheinbar mehr, als nur ein Fünkchen Glück.
Daher konnte ich auch nur wenig Mitleid mit Beck empfinden, im Gegenteil - ich habe eher negative Empfindungen ihr gegenüber gehabt. Mir war sie überhaupt nicht sympathisch, was sicherlich auch durch das Umfeld bestärkt wurde. Joe fand ich ebenso wenig sympathisch oder mochte ihn als „Bösewicht“. Interessant fand ich lediglich seine krankhaften Gedanken und dass er sich für normal gehalten hat. Das immer wieder in die Sätze eingeflossen und das so nebenbei, dass man tatsächlich denken könnte, dass Beck die „Kranke“ ist. Dies wird auch nochmal dadurch verstärkt, dass die Autorin sich hier für die Ich-Perspektive von Joe entschieden hat, allerdings mehr in der Du-Form erzählt. Dabei beschreibt uns Joe immer wieder wie „Du dich gibst“, was Beck also so treibt. Dieses Stilmittel fand ich wirklich genial, es war ein anderes Hör- und Leseerlebnis und daher konnte man besser in die krankhaften Gedanken von Joe eindringen.
Noch ein Satz zum Ende - ich bin enttäuscht und gleichzeitig auch gespannt auch den zweiten Teil!
Fazit
Das Buch hatte einige Längen für mich und hat die Spannung leider nicht aufrecht erhalten können. Die abwertende Sprache ist mir negativ aufgeschlagen und die Charaktere konnten mich leider auch nicht überzeugen. Von mir gibt es 2,5 Sterne für eine gut überlegte Geschichte und die interessante „Du-Form“.