Die Handlung wird erdrückt von französischen Ortsbezeichnungen
Von dem Autor Carsten Henn habe ich sehr viel Positives gehört und so griff ich im Hörbuch Herbst gerne zu.
Der kleine Jules ritzt für seinen Vater eine Stellenanzeige in einen großen und alten Apfelbaum. ...
Von dem Autor Carsten Henn habe ich sehr viel Positives gehört und so griff ich im Hörbuch Herbst gerne zu.
Der kleine Jules ritzt für seinen Vater eine Stellenanzeige in einen großen und alten Apfelbaum. Er sucht eine Haushälterin, die seinen Vater nach dem Tod der Ehefrau wieder zum Lachen bringen soll.
Doch die Jahre vergehen und als Lilou die Anzeige sieht und mit ihrem Hund Depardieu und der Katze Mademoiselle auf dem Hof von Jules ankommt, ist dieser selbst ein gebeutelter Mann. Die Sorge um den Cidre-Betrieb und seine körperlichen Gebrechen setzen ihm zu. Doch Lilou ist wie ein Wirbelwind und zwingt ihn zum Umdenken. Doch das Schicksal spielt leider nicht mit….
Die Geschichte klingt vielversprechen, war aber in der Umsetzung für mich eine Qual. Hätte ich für jede französische Ortsbezeichnung vom Straßennamen, Restaurant, Ort oder Ortschaft einen Cidre getrunken, hätte ich dieses Hörbuch nicht überlebt und wäre an Alkoholvergiftung gestorben.
Die erste halbe Stunde dachte ich noch „wie klangvoll, dass dient bestimmt nur zur Einstimmung auf das französische Flair“, aber es wurde immer nerviger und erdrückte die Handlung.
Die Geschichte von Jules und Lilou beinhaltet den Apell das Leben und seine Details zu genießen. Essen, Düfte etc. sind anschaulich beschrieben und man kann den Tenor erkennen - auch wenn dies alles in den Ortsbezeichnungen beinahe untergeht. Das Schicksal, das es den beiden schwer macht, hat viele Komponenten und einige hätte man gut und gerne streichen können.
Auch sind manche Nebencharaktere wie der Landstreicher, der jedem von seinem morgendlichen Toilettengang erzählt, die untreue Freundin oder die fiese Mutter von Lilou überflüssig.
Ich vergebe daher 1 von 5 Punkten.