Unglaublich gut. Tolle Geschichte und sehr gut vorgelesen
Es gibt Hörbücher, die sollen möglichst wie enden. „Der Stotterer“ von Charles Lewinsky ist ein solches Hörbuch. Was für eine unterhaltsame Geschichte. Sie hatte alles, was sich das Hörbuchhörerherz so ...
Es gibt Hörbücher, die sollen möglichst wie enden. „Der Stotterer“ von Charles Lewinsky ist ein solches Hörbuch. Was für eine unterhaltsame Geschichte. Sie hatte alles, was sich das Hörbuchhörerherz so wünscht. Gute und fiese Charaktere, Spannung und Wendungen, die überraschen, eine Hauptrolle, die man eigentlich nicht mögen sollte, weil sie unter anderem alte Damen betrogen und belogen hat.
Aber was soll man tun, wenn man den Stotterer trotzdem ein bisschen mag?
Seine Geschichten aus seinem Leben sind so voll mit Ironie, Humor und kleinen Bösartigkeiten. Seine Macht liegt in dem geschriebenen Wort. Er beobachtet seine Mitmenschen ganz genau, analysiert sie und belauscht sie. Er knüpft Verbindungen und weist sehr viel Geduld auf. Er bereitet sich gründlich vor und pirscht sich langsam ran. Die alten Damen, die auf einmal einen längs verschollenen Enkel wiederbekommen oder die Männer, die Post von ihren Traumfrauen bekommen (auch hinter diesen Frauen steckt der Stotterer). Das Ende ist nicht immer schön und genau deshalb kam er ins Gefängnis.
Aber auch hier kann er seiner Berufung, gute Texte und Briefe schreiben, nachgehen. Für den Gefängnispfarrer, für den Boss im Knast und für eine kirchliche Zeitschrift. Er zeigt, wie man mit Worten Menschen für sich gewinnen und manipulieren kann.
Die Kombination Charles Lewinsky (Auor) und Robert Stadlober (Sprecher) hätte nicht besser sein können. Ich werde jetzt nach einem weiteren Buch von Charles Lewinsky Ausschau halten und darauf hoffen, dass das nächste Buch ebenso gut ist.