Cover-Bild Die Villa am Elbstrand
Band 1 der Reihe "Elbstrand-Saga"
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 02.11.2018
  • ISBN: 9783492313513
Charlotte Jacobi

Die Villa am Elbstrand

Roman | Die große Familiensaga aus Hamburg

1912 rettet die Bauerstochter Sofie Brix die reiche Reederei-Erbin Anna Nieland aus einem brennenden Hotel. Zwei Jahre später darf Sofie als Gesellschafterin in die Hamburger Familienvilla ziehen. Obwohl sie nicht bei allen Familienmitgliedern und Angestellten willkommen ist, erfüllt sich für Sofie ein Traum – insbesondere, da der attraktive Bruder Annas ein Auge auf sie geworfen hat. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs wird Sofies Leben jedoch ein weiteres Mal auf den Kopf gestellt: Als Krankenschwester muss sie auf einem Lazarettschiff über sich hinauswachsen und für ihre Träume kämpfen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2020

Zwischen Familie und Reederei

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Manchmal wartet man bewusst lange, um eine Reihe in einem Rutsch genießen zu können, so war mein Vorhaben bezüglich der Elbvilla-Saga von Charlotte Jacobi. Die beiden Autoren Eva-Maria Bast und Jørn Precht ...

Manchmal wartet man bewusst lange, um eine Reihe in einem Rutsch genießen zu können, so war mein Vorhaben bezüglich der Elbvilla-Saga von Charlotte Jacobi. Die beiden Autoren Eva-Maria Bast und Jørn Precht haben mich definitiv nicht enttäuscht.

Das Cover ist recht typisch für eine Familiensaga, eigentlich mag ich diese Art Cover überhaupt nicht, aber vielleicht bin ich da eine Ausnahme in der Zielgruppe. Die Kleidung der Frau auf dem Cover ist der Zeit angepasst, sonst ist es recht austauschbar.

Der Klappentext fasst den ersten Teil der Handlung gut zusammen, doch es erscheint klar, dass der nahende Krieg für die Protagonisten richtungsweisend sein wird. Die Themen des Romans sind klar abgesteckt, es geht um Familie und um das Familienerbe, die Reederei, um Freundschaft und um Liebe, aber auch politische Themen, das Frauenwahlrecht und die Kriegsführung im ersten Weltkrieg, sowie die medizinische Versorgung kommen nicht zu kurz.

Mit Anna und Sofie hat der Roman von Beginn an zwei liebenswerte weibliche Hauptfiguren. Im Laufe des Romans kommen immer mehr handelnde Figuren hinzu, auch die Männer bekommen immer mehr Raum in der Geschichte. Mich hat das Schicksal von zwei Figuren bewegt, die zunächst überhaupt nicht im Mittelpunkt des Geschehens stehen, zum einen Annas Schwester Edith, mit ihrer leicht rebellischen Art hat sie sofort mein Herz erobert. Ebenso erging es mir Sofies Bruder Willy, der ein bewegendes Schicksal erleiden muss. Interessant ist auch die Beziehung zwischen dem Personal der Nielands und der Familie an sich, hier verschwimmen im Laufe der Geschichte immer mehr die Grenzen.

Die verschiedenen Erzählperspektiven bereichern den Roman sehr, sie halten ihn lebendig und abwechslungsreich. Die differenzierten Sichtweisen der handelnden Figuren werden so von dem Autorenduo gut herausgearbeitet. Insgesamt gliedert sich der Roman in vier Teile, die einzelnen Kapitel sind relativ kurzgehalten, die zusätzlichen Perspektivwechsel, verbunden mit einer anderen Erzählperspektive lassen den Roman immer mehr an Fahrt aufnehmen. Eine großartige Konzeption, die mich überzeugt hat. Insgesamt wird der Roman stringent erzählt, allerdings gibt es bei jedem neuen Teil einen Zeitsprung, der noch einmal Tempo in die Geschichte bringt. Der Roman ist logisch aufgebaut und es entstehen beim Leser keine Wissenslücken.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, man merkt kaum, dass der Roman von zwei Personen geschrieben worden ist. Es wechseln sich Dialoge und beschreibende Passagen gut ab, sodass keine Langeweile aufkommt. Der norddeutsche Dialekt macht den Roman auch sehr authentisch.

Etwas irritierend fand ich am Anfang die Kapitelüberschriften, die immer aus den ersten drei Wörtern des Kapitels bestehen. Dies hat sich mir nicht erschlossen und ich habe irgendwann begonnen, dies einfach zu ignorieren.

Dieser Roman ist sowohl für Männer als auch für Frauen geeignet, auch wenn mit Sicherheit mehr Frauen zu diesem Buch greifen werden, kommen die Männer dennoch voll auf ihre Kosten. Ich denke für uns als nachfolgende Generation ist es interessant, wie unsere Großeltern und Urgroßeltern diese Zeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrgenommen haben.

Ein sehr gelungener Auftakt für die Elbvilla-Saga, der nächste Teil lässt mit Sicherheit nicht mehr lange auf sich warten. Ich kann diesen Roman nur empfehlen und wünsche dieser Saga noch viele Leser.

Ich bedanke mich bei NetGalleyDE für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

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