Die stille Bestie
Eigentlich möchte Hunter in aller Ruhe in seinen wohlverdienten Urlaub nach Hawaii fliegen. Doch dann erhält er einen Anruf vom FBI. Sie haben einen angeblich brutalen Killer geschnappt und in Gewahrsam ...
Eigentlich möchte Hunter in aller Ruhe in seinen wohlverdienten Urlaub nach Hawaii fliegen. Doch dann erhält er einen Anruf vom FBI. Sie haben einen angeblich brutalen Killer geschnappt und in Gewahrsam verfrachtet. Doch der schweigt beharrlich zu seinen Taten und möchte nur mit einem reden – Robert Hunter. Denn den kennt er sehr gut aus früheren Tagen. Der Name des Täters Lucien Folter, Hunters ehemaliger bester Freund…ein Spießrutenlauf beginnt.
Dieser sechste Teil unterscheidet sich maßgeblich von den Anderen. Denn dieses Mal bekommen wir es nur mit Hunter zu tun. An manchen Stellen hat mir Garcia tatsächlich ein bisschen gefehlt. Hunter soll seinen ehemaligen besten Freund vernehmen. Der ebenso hervorragend in Sachen Psychologie und Kriminalität ausgebildet ist wie er selbst. Doch er scheint ein grausamer Serienkiller zu sein. Dieser Band von Chris Carter ist anders spannend als die Anderen. Er setzt mehr auf der psychologischen Ebene an und führt den Leser mehrmals auf Irrwege. Die Grausamkeit und Brutalität dürfen in einem klassischen Carter natürlich nicht fehlen, dennoch packt einen dieses Buch ganz anders im Nacken. Mir haben sich teilweise sämtliche Nackenhaare aufgestellt als Hunter Lucien vernimmt. Selten ein solches Kunstwerk gelesen. Die beiden umkreisen sich um nur ab und zu immer wieder vorzustoßen wie Ringkämpfer bei einem Wettkampf. Gerade dass macht auch diese Geschichte zu einem absoluten Pageturner. Denn die psychologischen Spielchen die hier mit Hunter und dem Leser gespielt werden, sind ganz großes Kino. Allein die Sicht des Täters ist phänomenal und rufen eine Gänsehaut hervor. Man kann gar nicht anders als weiterzulesen/hören. Einfach nur genial. Nicht selten bleibt einem fast der Atem stehen und man kann nicht glauben was man da gerade liest. Und dennoch ist es so. Der Autor ist nicht umsonst der Meister der Irrungen und Wendungen, in diesem Teil ganz besonders. So ist auch das Ende grandios und macht wie immer Lust auf mehr.
Ein etwas anderer, aber dennoch genialer Teil der Hunter- und Garcia Reihe. Auch hier klare 5 von 5 Sternen.