Der beste Jugendthriller, den ich seit langem gelesen habe
Ich lese gerne Jugendthriller, allerdings habe ich meist geringe Erwartungen, da der Plot häufig sehr schlicht gehalten ist, viele der Geschehnisse harmlos sind und der Täter nach der Hälfte des Buches ...
Ich lese gerne Jugendthriller, allerdings habe ich meist geringe Erwartungen, da der Plot häufig sehr schlicht gehalten ist, viele der Geschehnisse harmlos sind und der Täter nach der Hälfte des Buches klar ist. Watched – Du sollst nicht lügen hat mich deshalb auch absolut vom Hocker gehauen, denn meine mittlerweile aufgebauten „Vorurteile“ konnten komplett widerlegt werden.
Watched handelt von Rena, der alle, inklusive ihr selbst, die Schuld am Tod ihres Freundes Joe geben. Während sie versucht mit dem ihr entgegenschlagenden Hass klarzukommen erhält sie plötzlich Nachrichten eines Unbekannten, der sich Lucifer nennt und ihr per Whatsapp Aufgaben schickt, die an den Todsünden orientiert sind. Gehorcht sie nicht, muss jemand aus ihrem Umfeld dafür büßen.
Erzählt wird die Story aus drei Perspektiven. Der Großteil des Buches wird aus Renas Sicht geschildert und deckt die Zeit nach dem Tod von Joe ab, einige Passagen sind aber auch aus der Sicht von Lucifer erzählt, bauen Spannung auf und ergänzen Renas Erzählungen. Zuletzt gibt es die Perspektive von Joe, der quasi an der Himmelspforte steht und erzählt, wie es zu seinem Tod gekommen ist. Während sich die Handlung in der Gegenwart rund um Rena zuspitzt erfahren die Leser*innen dadurch nach und nach, wie es überhaupt zu allem gekommen ist. Diese Konstellation fand ich sehr gelungen, jeder der drei Perspektiven hat einen eigenen Erzählstil und trägt positiv zur Entwicklung der Geschichte bei.
Die Handlung selbst nimmt von Beginn an direkt Spannung auf, sodass ich das Buch schon nach 50 Seiten nicht mehr weglegen konnte und am Stück bis zum Ende gelesen habe. Ich war wirklich unglaublich glücklich, als ich festgestellt habe, dass die Aktionen, die Lucifer von ihr fordert alles andere als harmlos sind und die Strafen für das nicht ausführen umso härter sind. Obwohl sich zeigt, dass Rena nicht immer richtig gehandelt hat und einiges in der Vergangenheit hätte besser machen können, konnte ich mit ihr mitfühlen und habe in der Handlung und der Spannung richtig wahrgenommen, wie sich die Situation immer mehr verschärft und sich der Strick um ihren Hals nach und nach zuzieht.
Währenddessen habe ich immer wieder neue Theorien entwickelt, wer Lucifer sein könnte, die ich nach und nach immer wieder verwerfen musste, und wurde am Ende noch überrascht, da ich es mir so bisher nicht zusammengereimt hatte. Die Lösung war allerdings schlüssig und hat dem Buch ein passendes Ende gegeben!
Watched – Du sollst nicht Lügen hat sich dadurch als der beste Jugendthriller, den ich in den letzten zwei Jahren gelesen habe hervorgehoben und konnte mich komplett begeistern. Ich kann ihn wirklich allen Fans von (Jugend-)thrillern ans Herz legen und solchen, die es werden wollen. Ich freue mich jetzt schonmal riesig auf das nächste Buch der Autorin und gebe natürlich 5 Sterne.