Cover-Bild Schön ist die Nacht
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Claassen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Soziales
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 28.07.2022
  • ISBN: 9783546100267
Christian Baron

Schön ist die Nacht

Roman | »Ein fulminanter Roman.« Elke Heidenreich

Das Dröhnen und die Herrlichkeit, die Bürde und die Notwendigkeit des Lebens der „einfachen Leute“

Willy sehnt sich nach nichts so sehr wie nach einem normalen Leben. Er will seine Arbeit als Zimmerer gut machen, er will für seine Familie sorgen, er träumt vom eigenen Häuschen. Mit seiner ehrlichen Art stößt er immer wieder an Grenzen, was nichts an seinem Entschluss ändert, anständig zu bleiben.

Horst, ein ungelernter Hilfsarbeiter, glaubt schon lange nicht mehr daran, auf ehrliche Weise nach oben zu kommen. Er greift zu halbseidenen Mitteln, und seine Existenz entgleitet ihm in dem Maße, in dem er seine Aggressionen nicht im Griff hat. In die Spirale des Abstiegs zieht er seinen Freund Willy hinein – mit katastrophalen Folgen für beide.

Schön ist die Nacht ist ein Roman über die westdeutschen Siebzigerjahre, der Roman einer ganzen sozialen Klasse. Zwischen ihren nach Emanzipation strebenden Frauen und streikwilligen „Gastarbeitern“, zwischen ihnen entgleitenden Kindern und sie unter Druck setzenden Chefs, zwischen Spekulantenträumen und Baustellenwirklichkeit führen Willy und Horst aussichtslose Kämpfe um ihren Anteil am Wohlstand. Müssen wir sie uns als glückliche Menschen vorstellen?

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Baustellenromantik

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Westdeutschland in den 70ern. Wer nicht gerade auf dem Bau klotzt, bejubelt an freien Nachmittagen den FC Kaiserslautern. Am Abend versackt man gemeinsam in der Stammspelunke, wo sich mehr oder minder ...

Westdeutschland in den 70ern. Wer nicht gerade auf dem Bau klotzt, bejubelt an freien Nachmittagen den FC Kaiserslautern. Am Abend versackt man gemeinsam in der Stammspelunke, wo sich mehr oder minder gescheiterte Existenzen tummeln. Die Verhältnisse sind prekär, hier scheint man das Unheil fast auf magische Art anzuziehen.

Die beiden Protagonisten sind zwei Männer. Beste Kumpel, wie sie unterschiedlicher eigentlich nicht sein könnten. Willy ist ehrgeizig und stets bemüht, durch ehrliche Arbeit einen guten Lebensstandard für sich und seine kleine Familie zu erwirtschaften. Derweil bemüht er sich als gelernter Zimmermann auf den Baustellen der Stadt, einen guten Ruf zu bewahren und mit jedem irgendwie halbwegs zurecht zu kommen. Sein bester Kumpel Horst hingegen dreht ständig krumme Dinge, kommt mit nur wenigen Menschen persönlich klar und hat schon längst aufgegeben, mit ehrlichen Mitteln die soziale Leiter nach oben erklimmen zu wollen. Er schwingt sich von einer Missetat in die Nächste, wobei er - bewusst sowie unbewusst - auch Willy immer wieder mit reinzieht. Horst ist der kleinkriminelle Antiheld in Christian Barons zweiten Roman: sein Dasein ist gezeichnet von Alkoholmissbrauch, Schmerz und Aggression, vom ständigen Scheitern und Verlieren.

„Schön ist die Nacht“ ist jedoch mehr als ein Roman über die Freundschaft und Abhängigkeit zweier Männer zueinander. Baron schreibt vom Randleben in einer westdeutschen Stadt, von prekären Existenzen, Krisen und sozialer Ungleichheit. Auf beachtenswerte Art schreibt er von zwei grundverschiedenen Männern, die in ungleichen Blickwinkeln auf die Erfüllung ihrer Lebenswege schauen. Der Eine will sein Leben ehrlich meistern und anständig sein, der andere will mit möglichst wenig Aufwand seinen Teil vom Glück abhaben. Doch gemeinsam rutschen Beide immer wieder in die tiefe Spirale des Unglücks. Armut, Elend, soziale Klassen - Themen, die in diesem auch autofiktionalem Buch auf faszinierende Weise verarbeitet werden - anhand von zwei Freunden, denen man beiden ihre Erfüllung wünscht.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

2,5 neutrale Sterne

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Klappentext:

„Das Dröhnen und die Herrlichkeit, die Bürde und die Notwendigkeit des Lebens der „einfachen Leute“



Willy sehnt sich nach nichts so sehr wie nach einem normalen Leben. Er will seine Arbeit ...

Klappentext:

„Das Dröhnen und die Herrlichkeit, die Bürde und die Notwendigkeit des Lebens der „einfachen Leute“



Willy sehnt sich nach nichts so sehr wie nach einem normalen Leben. Er will seine Arbeit als Zimmerer gut machen, er will für seine Familie sorgen, er träumt vom eigenen Häuschen. Mit seiner ehrlichen Art stößt er immer wieder an Grenzen, was nichts an seinem Entschluss ändert, anständig zu bleiben.



Horst, ein ungelernter Hilfsarbeiter, glaubt schon lange nicht mehr daran, auf ehrliche Weise nach oben zu kommen. Er greift zu halbseidenen Mitteln, und seine Existenz entgleitet ihm in dem Maße, in dem er seine Aggressionen nicht im Griff hat. In die Spirale des Abstiegs zieht er seinen Freund Willy hinein – mit katastrophalen Folgen für beide.



Schön ist die Nacht ist ein Roman über die westdeutschen Siebzigerjahre, der Roman einer ganzen sozialen Klasse. Zwischen ihren nach Emanzipation strebenden Frauen und streikwilligen „Gastarbeitern“, zwischen ihnen entgleitenden Kindern und sie unter Druck setzenden Chefs, zwischen Spekulantenträumen und Baustellenwirklichkeit führen Willy und Horst aussichtslose Kämpfe um ihren Anteil am Wohlstand. Müssen wir sie uns als glückliche Menschen vorstellen?“



Autor Christian Baron versucht in seinem Buch „Schön ist die Nacht“ die schonungslose Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg anhand von Willy und Horst aufzuzeigen. Die beiden schließen nach dem Krieg Freundschaft und man hofft als Leser darauf, an dieser in gewisser Weise teilhaben zu können - haben sie beide doch so viel erleben müssen. Leider verliert sich diese Freundschaft, aber wir Leser erfahren dennoch wie Willy und Horst sich ihr Leben aufbauen. Hier gehören starke Nerven beim lesen als Voraussetzung dazu, denn beide Männer zeigen ihre wahren Gesichter. Es ist nicht wirklich ersichtlich warum sie ihre Kinder schlagen oder ihre Frauen so mies behandeln, warum der Alkohol plötzlich der beste Freund wird und ihre komplette Art so abstoßend ist. Sie sind es einfach und hier stellt sich mir die Frage, wollte uns Baron damit die gewisse Schonungslosigkeit aufzeigen, oder das es verletzte Seelen sind? Erklärt dies diese Verhalten? Kann man sie damit rechtfertigen? In meinen Augen überhaupt nicht und es wäre sinnvoll gewesen mehr darüber zu erfahren. Vieles bleibt hier für meine Begriffe im Dunkeln und leider ungeklärt. Die Siebzigerjahre werden recht eindringlich von Baron beschrieben aber dennoch erleben wir immer nur die Sicht der beiden Männer und weniger das Große und Ganze drumherum. Beide wirken komplett verloren und genau das wird Baron uns wohl aufzeigen wollen: der Kampf um Anerkennung, um ein kleines bisschen Wohlstand und Geld.

Mich konnte der Roman zu keiner Zeit erreichen. Barons Sprache ist der Zeit entsprechend und er versucht hier und da den roten Faden zu halten aber dieser geht auch oft verloren. Eine rechte Sinnhaftigkeit hinter dem Geschriebenen blieb mir bis zum Schluss verborgen. Ich suchte nach dem Kern, nach dem Tenor der Geschichte auch wenn ich die beiden Protagonisten nie mochte. Zurück bleibt nur ein neutrales Gefühl und die Frage nach dem Sinn dieser Geschichte.