Frischer Wind am Hobbydetektivinnen-Himmel
Eine Portion Seemannsgarn, eine Prise Historie, eine Pastorin mit Detektivsinn, die den Neubeginn in der alten, neuen Heimat wagt - das sind die Zutaten des Krimis Mörderische Brise“. Der titelgebende ...
Eine Portion Seemannsgarn, eine Prise Historie, eine Pastorin mit Detektivsinn, die den Neubeginn in der alten, neuen Heimat wagt - das sind die Zutaten des Krimis Mörderische Brise“. Der titelgebende Wind ist ein handfester Sturm, in dessen Zuge ein Todesopfer zu beklagen ist. Die Polizei tappt im Dunkeln - und der Leser ist fast schon dankbar, dass sich die plötzlich zur Hobby-Miss-Marple avancierten Pastorin der Aufklärung annimmt. Doch auch sie ist wie ihr Publikum lange ratlos, welches der möglichen Motive, von denen die Verdächtigen sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld viele haben, ausschlaggebend für das Verbrechen sein könnte. Was dem Krimi aber wirklich den besonderen Pfiff gibt und ihn zu einer gut lesbaren und vergnüglichen Kost macht, das ist die überaus sympathische Figurenzeichnung. Ob es die Protagonistin selbst ist, ihre neuen Freundinnen und überhaupt alle Charaktere - sie alle sind derart einnehmend und charmant geschildert, das man sich wohlig zurücklehnt und sicher weiß, am Ende kommt die Wahrheit ans Licht, alle liebgewinnen Figuren bleiben unbeschadet, ein Wiedersehen bzw. - lesen ist möglich. Dabei kommt durchaus auch Spannung auf, aber sie bleibt im gut verträglichen Promille-Bereich. Mein Fazit: „Mörderische Brise“ ist ein wirklich unterhaltsamer Krimi, der vor allem für alle geeignet ist, die sich weniger für die blutigen Details und die psychologischen Beweggründe des Täters interessieren, sondern vielmehr am Zwischenmenschlichen der Figuren vor herrlicher Kulisse interessiert sind. Fortsetzung gewünscht? Auf jeden Fall, die Pastorin wird sicher jetzt erst so richtig zur Höchstform auflaufen. Und das will ich keinesfalls verpassen!