Cover-Bild Die Reise des Zeichners
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 09.09.2016
  • ISBN: 9783847906148
Christian Schärf

Die Reise des Zeichners

Ein außergewöhnlicher Mann auf abenteuerlicher Reise: Am 29. November 1777 bricht der junge Johann Wolfgang Goethe in den Harz auf. Er reist unter falschem Namen und gibt sich als Zeichner aus Gotha aus. Als erster Mensch will er im Winter den Brocken besteigen.Wieder eine Aufgabe, mit der er beweisen kann, dass etwas Einzigartiges um ihn ist.

Lebendige Figuren, pointierte Dialoge, abenteuerliche Begebenheiten - so frisch ist uns Goethe lange nicht mehr begegnet.

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Veröffentlicht am 01.05.2018

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Autor Christian Schärf nimmt uns mit in das Jahr 1777, in dem Goethe seine erste Reise in den Harz unternimmt. Sein ehrgeiziges Ziel: Erstbesteigung des Brockens im Winter.
Schärf zeigt in seinem historischen ...

Autor Christian Schärf nimmt uns mit in das Jahr 1777, in dem Goethe seine erste Reise in den Harz unternimmt. Sein ehrgeiziges Ziel: Erstbesteigung des Brockens im Winter.
Schärf zeigt in seinem historischen Roman einen grübelnden und unzufriedenen Goethe. Ständig denkt er an seine kürzlich verstorbene Schwester Cornelia, mit der er eine innige, schon fast inzestuöse Beziehung hatte.

Auf seiner Reise in den Harz gibt er sich als Zeichner aus. Warum, erschließt sich mir nicht ganz. Außerdem verplappert er sich ein paar Mal, so dass es mich wundert, dass sein Inkognito nicht doch gelüftet wird. Da läge Spannung darin, die nicht genutzt wird.

Die Reise selbst wird wenige aufregend geschildert, obwohl böse Überraschungen stets vorhanden sind. Die Szene, in der er dem Scherenschleifer begegnet, der ihn in eine verlassene Einsiedelei begleitet, nur um ihn dort auszurauben, erscheint mir als Räuberpistole und hanebüchen. Die Rettung durch einen wild um sich schießenden Pater, ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

Interessant finde ich die Reaktionen der Menschen auf seinen „Werther“, die von Begeisterung bis hin zur Ablehnung reicht.
Dass er vom Vergleich mit Klopstock genervt ist, kann ich verstehen.

Die Beziehung zu Jakob Lenz, der im „Sturm und Drang“ genauso zu seinen Freunden zählte wie Cornelias Mann Johann Georg Schlosser, wird hier nur gestreift. Seinem Schwager gibt er die Schuld am Tod seiner Schwester. Das passt mir so gar nicht zu einen wissenschaftlich und rational denkenden Goethe.

Der Schreibstil ist an einigen Stellen ein wenig langatmig. Die Sprache selbst ist dem Zeitalter angepasst. In einigen Abschnitten läge durchaus Spannung in der Luft. Diese zu einzusetzen, verstreicht ungenutzt. Schade!

Fazit:

Leider konnte mich dieser historische Roman, der einige biografische Elemente aus Goethes Leben enthält, nicht wirklich fesseln, daher nur 3 Sterne.