Kuchen backen mit Christina von Christina Bauer (Backbuch, 2018; Löwenzahn Verlag)
Bei diesem Backbuch handelt es sich bereits um das Zweite der österreicherischen Bäuerin und Backbloggerin. Neben "Kuchen backen mit Christina" gibt es noch "Backen mit Christina", was sich hauptsächlich ums Brot backen dreht, wo man allerdings auch noch einige Rezepte für süsse und pikante Kleinigkeiten findet.
Dieses Buch nun handelt von Kuchen und Torten. Nach einem recht kurzen Einstieg, in dem man das kleine Back-ABC für Kuchen vorfindet, wo man unter Anderem Erklärungen zu den verschiedenen Zutaten, die Zubereitung der verschiedenen Teige, sowie mögliche Ursachen, wenn mal was nicht gelingt und unverzichtbare Hilfsmittel vorfindet. Im Anschluss findet man noch ein österreichisch/deutsches Glossar, was die vielleicht unklaren Begriffe erklärt.
Danach geht es auch schon direkt mit den Rezepten los, was ich gut finde, da so das Hauptaugenmerk auch wirklich auf den Rezepten liegt und man somit eine gute Ansammlung derer vorfindet.
Die Backwerke unterliegen folgender Aufteilung:
- vielseitige Blechkuchen ( u.A. einfache Schokowürfel, schneller Apfelkuchen, Bananenkuchen)
- geliebter Guglhupf (u.A. Marmorguglhupf, Zitronenguglhupf, Schoko-Nuss-Guglhupf)
- meine besten Torten (u.A. gebackene Topfentorte, Pfirsichtraum, Kokostorte)
- Roulade & Co. (u.A. Erdbeerroulade, Zebrakuchen, Ameisenkuchen)
In diesem Punkt findet man auch drei Tiramisuvarianten für einen schnellen Nachtisch.
Ich habe mich für´s Nachbacken für 3 verschiedene Guglhupfs entschieden, einfach aus dem Grund, da ich für Sahnetorten keinen Platz im Kühlschrank habe, ich nicht so der Sahnetortenfan bin und ich für einen Zweipersonenhaushalt somit keine Sahnetorte backen würde.
Ausprobiert habe ich den Mohnguglhupf, den Ruck-Zuck-Guglhupf, sowie den Apfelguglhupf.
Alle 3 Rezepte ließen sich problemlos und soweit ziemlich schnell zubereiten und erwiesen sich sowohl geschmacklich, als auch von ihrem Erscheinen her als absoluter Volltreffer, da absolut locker und fluffig und absolut null trocken und dröge, wie man es vielleicht von trockenen Kuchen eher erwarten würde. Somit wurden meine Erwartungen an das Backbuch absolut erfüllt, was die Schnelligkeit, sowie das Geschmackserlebnis anging.
Allerdings habe ich auch ein paar Kritikpunkte, wenn man sie so benennen möchte. Als Erstes fällt auf, was aber bei den aktuellen Koch-und Backbüchern gang und gäbe zu sein scheint, dass es keine Nährwertangaben zu den einzelnen Rezepten gibt. Die Backzeiten stehen zwar am Ende der Zutatenliste, jedoch gibt es aber bei manchen Rezepten auch Ruhezeiten zu beachten, die man erst mit Lesen des Rezeptes erfährt, somit ist das ein oder andere Rezept nicht immer ganz so schnell mal eben zuzubereiten.
Desweiteren gibt es das ein oder andere Rezept in abgewandelter Form zweimal, wie zum Beispiel den Ruck-Zuck-Guglhupf und den Schokoladenkuchen, die sich von der Glasur und der Backform abgesehen gar nicht unterscheiden. Dann gibt es 2 Rezepte für Marmorkuchen, sowie einige Varianten von Apfel- und Quarkkuchen. Das ist einerseits zwar ganz schön, da man so in Varianten backen kann, andererseits wäre es bei 49 Kuchenrezepten vielleicht noch schöner gewesen, noch mehr Abwechslung vorzufinden. Das ist jedoch eher Jammern auf hohem Niveau.
Und zu guter Letzt hätte ich mir statt der 3 Tiramisuvarianten vielleicht noch eher eine Rubrik für Kleingebäck gewünscht. Das hätte ich passender gefunden und das hat mir auch ein wenig gefehlt, denn irgendwie hatte ich darauf gehofft.
Insgesamt gesehen hat mir das Buch also sehr gut gefallen, Vielbäcker/innen wird es zwar nicht soviel Neues bieten, aber es ist einfach ein guter Grundstock, auf den man in seiner Küche nicht verzichten möchte, wenn man mal eben schnell einen Kuchen zaubern möchte. Die Rezepte und Fotos sprechen einfach für sich, so dass man richtig Lust hat, einfach mal eben schnell einen Kuchen zu backen und das aufgrund der wenigen Grundzutaten auch mal eben so handhaben kann.
Was mir mir allerdings noch aufgefallen ist, ist, dass man die Bücher zumindest in Deutschland wohl nicht ohne, sie vorher zu bestellen, mal eben in der Buchhandlung vorfinden wird. Wer sich spontan mal eben auf die Rezepte stürzen will, kann sich in der Zwischenzeit, ja auf dem gutsortierten Backblog von Christina umsehen und sich da schonmal Appetit auf das Buch holen. Von da habe ich mir die Tage das Rezept für die Mini-Croissants geholt, die ich mal eben nachgebacken habe und die ebenfalls ein Träumchen waren. Backfans werden in diesem gutgefüllten Backblog ihre wahre Freude haben und voll auf ihre Kosten kommen. (www.backenmitChristina.at) Ich jedenfalls werde mir wohl noch das vorherige Buch bestellen und hoffen, dass es die ganzen weiteren Rezepte in Zukunft ebenfalls in Buchform geben wird.
Note: 2+