Erscheinungsdatum: 10.06.2019
Autor: Christine Feehan
Seitenzahl: 560 Seiten
ISBN: 978-3-453-32005-5
Erhältlich: hier
Klappentext: Frauen, Partys, Skandale – das ist die Welt von Schattengleiter Giovanni Ferraro. So scheint es zumindest. Nur wenige wissen, dass Giovanni nur in die Rolle des gut gelaunten Partylöwen schlüpft, um den Familien-Clan der Ferraros vor seinen Feinden und den Paparazzi zu schützen. Tief in seinem Inneren fühlt er sich einsam und leer – bis er eines Tages in einem Nachtclub die hübsche Sasha von einem lästigen Verehrer befreit. Sasha ist fasziniert von Giovannis düsterer Schönheit und seiner gefährlichen Ausstrahlung, und schon bald sind die beiden gefangen in einem betörenden Spiel aus Lust und Verführung ... (Cover, Klappentext by Heyne)
Rezension:
Nicht alles Böse kommt aus den Schatten...
Mit „Giovanni“ erscheint nun bereits der dritte Roman aus Christine Feehans „Shadows“ Reihe rund um die Schattengleiterfamilie Ferraro beim Heyne Verlag. Und wie der Titel bereits vermuten lässt, dreht sich dieses Mal alles um Giovanni Ferraro, der seinen Blick auf die mysteriöse Sasha geworfen hat. Ähnlich wie es bei den beiden Vorgängerbänden bereits der Fall gewesen ist, baut sich die Handlung komplett um das neue Protagonistenpaar herum auf, sodass eine neue Geschichte in bekannter Umgebung erzählt werden kann. Doch gerade im Hinblick auf Band zwei „Ricco“, der mir persönlich außerordentlich gut gefallen hat, war es das auch leider schon mit den Gemeinsamkeiten. Denn ehrlich gesagt, hatte ich mit dem dritten Band einige Probleme, die sich leider bis zum Ende hin hartnäckig gehalten haben.
Obwohl die Handlung vielversprechend und relativ spannend beginnt, erhielt meine Euphorie auf den ersten Seiten recht schnell einen kleinen Dämpfer, als Giovanni – wie ein vorzeige Badboy – bei seinem Annäherungsversuch an Sasha ein Nein partout nicht akzeptiert. Die Art und Weise, wie Feehan in diesem Moment ihren Protagonisten handeln lässt, ist unverblümt gesagt sexuelle Belästigung. Zu diesem Zeitpunkt habe ich das Ganze noch als einen ungeschickten Handlungsbeginn abgetan.
Doch je weiter die Handlung voranschreitet, umso häufiger wird Sashas Souveränität eingeschränkt und ihr immer wieder von Giovanni vorgeschrieben, was sie zu tun oder zu lassen hat. Dies umfasst letztendlich auch eine von Giovanni festgelegte Verlobung, der Sasha lange Zeit nicht zustimmt. Dieses Verhalten, das sich durch den gesamten Roman hindurch fortsetzt und erst gegen Ende der Handlung etwas besser wird, verpasst der Atmosphäre und auch der Handlung selbst einen starken bitteren Beigeschmack. Denn so sehr man Giovannis Charakter sein Verhalten auch vorwerfen kann, ist er nun einmal ein Ferraro – was seinem Charakter gewisse dominante Züge zuspricht.
Im weiteren Verlauf ist es daher besonders Sasha, die mich im weiteren Verlauf mit ihrer Ahnungslosigkeit und willenlosen Akzeptanz viele Nerven gekostet hat.
Ich möchte folgend aufgrund der Spoilergefahr nicht weiter auf die vielen Punkte, die mich an den Figuren und ihren Handlungsweisen gestört haben, eingehen. Doch zusammengefasst muss ich leider sagen, dass ich durch die Gestaltung der Protagonisten kaum Empathie für diese entwickeln konnte und dementsprechend auch die Handlung nur wenig spannende Wendungen und Entwicklungen für mich hatte.
Ein Lichtblick kam glücklicherweise aus der Riege der Nebencharaktere, da Ricco und seine Frau sowie die Patriarchen des Ferraro Clans – Eloise – wieder einige Auftritte erhalten und besonders Letztere mit ihren giftigen Sprüchen und Drohungen für Spannungen innerhalb der Familie sorgt und somit neben der schwächelnden Handlung für unerwartete Wendungen und spannende Sequenzen.
Bewertung:
So leid es mir auch tut, eine möglichst objektive Meinung ist mir bei „Giovanni“ dieses Mal nicht möglich. Die Kombination aus fragwürdigen Entscheidungen der Figuren und der teilweise an den Haaren herbeigezogenen Handlung waren einfach zu viel des Guten.
Der Roman war anstrengend zu lesen und die Kapitel kamen wir wie eine Ewigkeit vor. Alles in allem habe ich mindestens drei Monate – mit vielen Pausen – an der Geschichte gelesen und wurde enttäuscht zurückgelassen. So sehr es mich die Idee der Schattengleiter auch fasziniert und es mich interessiert, wie es mit den Ferraros weitergehen könnte und was vor allem mit Emmanuelle geschieht, so muss ich eingestehen, dass „Giovanni“ vermutlich der
letzte Roman war, den Ich aus dieser Reihe gelesen habe.
Nachdem der wacklige Auftakt mit „Stefano“ von dem herausragenden, vielseitigen und spannenden zweiten Teil „Ricco“ abgelöst wurde, so war „Giovanni“ ein weiterer Tiefpunkt. Ich bin mir sicher, dass der Roman viele Fans Feehans begeistern kann, doch wer wert auf einen logischen und wertvollen Plot legt, kann hier durchaus enttäuscht werden.
4/10 bzw. 2/5 Sterne
★★★★☆☆☆☆☆☆
PS
Bei "Giovanni - Shadows" handelt es sich um von Heyne Verlag bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für die Unterstützung meiner Arbeit und die Möglichkeit, den Roman als Rezensionsexemplar kostenlos lesen zu dürfen. Dieser Umstand hat jedoch keinerlei Auswirkung auf die hier dargelegte persönliche Meinung meinerseits.