Schicksale im hohen Norden
Dieser Roman erzählt von zwei Frauen auf der Suche nach ihrer Identität.
Finnmark, 1915: Die glückliche Kindheit der neunjährigen Samin Ailu findet ein jähes Ende, als sie zwangsweise in ein Internat eingewiesen ...
Dieser Roman erzählt von zwei Frauen auf der Suche nach ihrer Identität.
Finnmark, 1915: Die glückliche Kindheit der neunjährigen Samin Ailu findet ein jähes Ende, als sie zwangsweise in ein Internat eingewiesen wird, wo samische Kinder zu „richtigen“ Norwegern erzogen werden sollen. Noch Jahre später nagt das Gefühl, nirgendwo richtig dazuzugehören, an ihr.
Oslo, 2011: Nora hat erst vor kurzem erfahren, dass ihre Mutter ihr die Wahrheit über ihren Vater lange verschwiegen hat. Im hohen Norden lernt sie schließlich ihre samischen Verwandten kennen. Von vielen wird sie freundlich aufgenommen, muss aber auch mit heftiger Ablehnung zurecht kommen.
Diese beiden Geschichten werden jeweils abwechselnd erzählt, wodurch durchaus eine gewisse Spannung entsteht.
Die Handlung ist allerdings oftmals vorhersehbar und es sind einige unrealistische oder zumindest unwahrscheinliche Wendungen eingebaut. Es wird viel Platz auf die Schilderung des Innenlebens der Protagonistinnen verwendet, was es zwar leicht macht, sich in sie hineinzuversetzen, teilweise werden ihre Gedankengänge aber ein bisschen zu ausführlich dargestellt. Vor allem Noras ständige Grübeleien und Selbstvorwürfe werden mit der Zeit etwas langweilig.
Dafür kann dieses Buch aber mit interessanten Informationen zur Lebensweise der Sami und den Problemen der samischen Minderheit in Norwegen, sowie mit anschaulichen Landschaftsbeschreibungen punkten.