Grandiose Romanvorlage für den Kultfilm: faszinierend, chaotisch, brutal und überraschend!
Inhalt:
Der Angestellter einer Versicherung ist gefangen in einer Endlosschleife:
Tagtäglich prüft er, ob es für den Automobilhersteller günstiger ist, aufgrund unfallverursachender Mängel eine Rückrufaktion ...
Inhalt:
Der Angestellter einer Versicherung ist gefangen in einer Endlosschleife:
Tagtäglich prüft er, ob es für den Automobilhersteller günstiger ist, aufgrund unfallverursachender Mängel eine Rückrufaktion zu starten oder ob es billiger ist, einen Vergleich mit den Opfern auszuhandeln.
Ein Durchschnittstyp mit durchschnittlichem Heim, durchschnittlicher IKEA-Einrichtung. Jeder Tag ist gleich.
Bis er auf Tyler Durden trifft: charismatisch, selbstsicher und undurchsichtig.
Die beiden jungen Männer gründen den Fight Club: ein Ort, an dem es egal ist, wer oder was du bist. Es zählt der Kampf bis auf's Blut, um sich endlich lebendig und frei zu fühlen!
Bis irgendwann alles aus dem Ruder zu laufen scheint ...
Mein Eindruck:
"Die erste Regel des Fight Club lautet: Man redet nicht darüber."
Darüber schreiben muss man aber zwangsläufig
Es ist ein Roman, der in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich ist.
Die Hauptperson (nachfolgend der Erzähler genannt) schildert die Ereignisse aus seiner Sicht und in der Ich-Form. Wie er heißt, wird nie genannt und es ist tatsächlich auch irrelevant. Ein unscheinbarer Durchschnittstyp, der unzufrieden ist.
Erst durch die Zufallsbekanntschaft mit dem extrovertierten, charismatischen und sehr direkten Tyler Durden wird auch der Erzähler zum Rebell.
"Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun."
Auf den außergewöhnlichen - manchmal wirren und mit Wiederholungen gespickten - Schreibstil muss man sich einlassen.
Er passt perfekt zur undurchsichtigen und vielschichtigen Handlung, die mit mehr als einer Überraschung aufwartet. Lesende sind genauso planlos wie der Erzähler und greifen nach jeder noch so kleinen Information.
Wortwahl und Beschreibungen sind sehr direkt und eher trocken gehalten sind, was die Spannung steigert und die Brutalität der Aktionen unterstützt. Im Gegensatz zur Verfilmung wird auch vor Mord nicht haltgemacht.
Trotz der allgegenwärtigen Brutalität ist es auch eine durchgehende Gesellschaftskritik: "Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen."
Die Handlung - so irre einige Szenarien auch sind - reißt mit, weil man nie weiß, was als nächstes geschieht.
Die Dynamik zwischen dem Erzähler und Tyler Durden bewirkt das Übrige.
Verfilmung:
Die Filmadaption mit Brad Pitt und Edward Norton - welche ich zuvor und bereits mehrfach gesehen habe - ist ebenfalls sehr gelungen und tatsächlich sogar einen Tick besser als die Romanvorlage. Das kommt nicht oft vor. Gleiches gilt für die Tatsache, dass Buch und Film nur in wenigen Punkten voneinander abweichen.
Auch wenn man den Film bereits gesehen hat, lohnt es sich, das Buch zu lesen. Obwohl der Twist bekannt ist, bleibt die Spannung dank des ungewöhnlichen Schreibstils bestehen.
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Rezensiertes Buch: "Fight Club - Der Roman zum Film" Taschenbuchausgabe aus dem Jahr 1999