Nichts liebe ich mehr, als neue Autoren kennenzulernen, die es schaffen mich von der ersten Seite an mitzunehmen und sich auch nicht davor scheuen, schmerzhafte aber dennoch wichtige Themen anzusprechen und diese auf so emotionale und tiefsinnige Art und Weise darzulegen, dass es bis ins Innerste vordringt.
“Till the End” von Cindy Jegge ist so ein Buch. Und mein Gott,ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht hat, aber sie hat damit alles erfüllt, was ich mir gewünscht habe und gleichzeitig hat sie mich damit komplett zerstört. Mehr als ich zu sagen imstande bin.
Cindy hat einen sehr einnehmenden, fesselnden und einfach bildgewaltigen Schreibstil, der mich nicht nur von einer Seite zur nächsten getragen hat, sondern einen wahren Schwall an Bildern in meinem Kopf produzierte. Den ich nie wieder loswerde.
Es ist so schön, traurig und gleichzeitig so vernichtend.
Es tut so weh und gleichzeitig ist es so wichtig.
Ich liebe dieses Buch.
Bereits am Anfang musste ich unglaublich schluchzen. Denn was dieses Werk mit dir macht, ist einfach so viel, so schwer, so voller Trauer und Wut benetzt.
Man wird mit Trauer, Verlust und unglaublich großer Zerbrechlichkeit konfrontiert und das auf sehr intensive Art und Weise.
Ich liebe es, dass die Autorin darauf mit sehr viel Details und Feingefühl eingeht.
Denn das macht es so wirklich und so authentisch.
Es ist bis in mein Innerstes vorgedrungen. Ich konnte es so sehr fühlen, mehr als ich wollte.
Aber es ist wichtig, dieses Schmerz und zugleich diese große Einsamkeit und Leere zu fühlen. Es in sich zu verankern.
Damit zurechtzukommen.
Damit man atmen, damit man Mut schöpfen und zu sich selbst finden kann.
Damit man ausbrechen und wieder leben kann.
Damit man versteht, was Sophia fühlt.
Wie tief sie in ihren Gefühlen und ihrer großen Ohnmacht gefangen ist.
Ich liebe Sophia. Eine großartige junge Frau, die mich mit ihrem sanften und zugleich starken Wesen unglaublich beeindruckt und berührt hat.
Sie ist eine Kämpferin. Durch und durch.
Sie setzt sich Ziele und zieht diese ohne Kompromisse durch.
Sie ist selbstlos, mutig und einfach unglaublich wertvoll.
Dadurch das man ihre Perspektive erfährt, blickt man tief in ihre Seele und erkennt wie sehr sie liebt und unter dem Erlebten leidet.
Aber das Schicksal gibt ihr eine neue Chance und lässt sie nicht zu Atem kommen.
Aber verkraftet Sophia das auch?
Und neben Sophia ist vor allem Sam eine wahnsinnig wichtige Persönlichkeit.
Sie bringt Licht in die unendliche Traurigkeit.
Sie bringt zum lachen und damit wird sie zu einem unglaublich großen Halt. Den man mehr als alles andere benötigt.
Und Matt, und Luke und Chris.
Sie tragen so viel zu dieser Story bei und geben ihm wichtige Werte mit und machen ihn einfach so wunderschön und traurig zugleich.
Nicht zu vergessen die zwischenmenschlichen Aspekte, die einfach so wertvoll, tiefsinnig und essentiell sind.
Ich kann kaum glauben, dass es sich hierbei um ein Debüt handelt.
Denn dieses Buch ist für mich schon ein ganz besonderes Highlight.
Weil es mit dem wunderschönen Setting Bostons besticht. Weil es so viele Werte transportiert und zeigt, dass es immer Hoffnung gibt, wenn man bereit ist, den Weg weiterzugehen und nicht im Stillstand zu verharren.
Man wechselt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart, dadurch bekommt man auch einen sehr intensiven Blick auf die Hintergründe und das Umfeld und erlebt gleichzeitig die Entwicklung hautnah mit.
Eine kleine Kritik habe ich dennoch.
Es wurde eine ebenso wichtige Thematik angerissen, die ein häufiger Bestandteil im Rampenlicht ist, leider wurde dies nicht zu meiner Zufriedenheit ausgearbeitet und einfach fortgeführt. Was ich schade finde, weil dieser Aspekt dem Buch noch mehr Tragweite und Dramatik verleiht.
Nichtsdestotrotz ist dies ein Buch, das einfach jeder lesen sollte.
Über Halten, loslassen und zu sich selbst finden.
Darüber, dass es nicht immer das Ende ist, sondern vielleicht sogar ein Neuanfang.
Das großer Schmerz manchmal auch Mut und Hoffnung geben kann.
Selbst wenn du es nicht glauben oder verstehen kannst.
Ich freu mich schon sehr auf mehr von dieser Autorin.
Fazit:
Cindy Jegge hat mit “Till the End” einen sehr schmerzhaften, intensiven und unglaublich wichtigen Roman erschaffen.
Mir wird immernoch ganz schwer zumute, wenn ich an diese Melancholie und tiefe Traurigkeit denke.
Das Leben ist nicht immer fair.
Aber manchmal ist großer Schmerz wichtig, damit man wieder leben und Hoffnung schöpfen und zu sich selbst finden kann.
Ein Roman, der mich so tief bewegt und unglaublich zum weinen gebracht hat.
Schmerzhaft, voller Trauer und Verlust geprägt, betritt man eine Reise, die einfach alles verändert.
Unbedingt lesen.
Er wühlt nicht nur emotional extrem auf, sondern zeigt, wie wichtig es ist weiterzugehen und nicht im Stillstand zu verharren.