Kinder an die Macht
Nach der Explosion einer Supernova finden die Wissenschaftler heraus, dass alle Menschen, die über 13 Jahre sind, nach maximal einem Jahr sterben werden. Die Erwachsenen versuchen diese Zeit bestmöglich ...
Nach der Explosion einer Supernova finden die Wissenschaftler heraus, dass alle Menschen, die über 13 Jahre sind, nach maximal einem Jahr sterben werden. Die Erwachsenen versuchen diese Zeit bestmöglich zu nutzten, um den älteren Kindern einen guten Start in eine Welt ohne Erwachsene zu geben. Die Kinder zweifeln, ob es wirklich so ernst kommen wird, doch je mehr Zeit verstreicht, desto mehr müssen sie einsehen, dass die Prognosen wohl stimmen. Und eines Tages machen sich die Erwachsenen auf ihren letzten Weg. Und nun gilt es für die Kinder, in der neuen Welt zu bestehen.
Kinder, die zu Staatenlenkern ausgewählt und ausgebildet werden. Erwachsene, die den Kindern ein Überleben oder Leben wie bisher ermöglichen wollen. Die Erwachsenen können nicht wissen, was wird, wenn sie nicht mehr da sind. Wahrscheinlich versuchen sie ihr Bestes. Kinder, die nie damit rechnen mussten, müssen plötzlich die Verantwortung übernehmen. Dabei sind sie doch selbst noch Kinder, nur eben etwas älter als die Kleinen. Haben ihnen die Erwachsenen genug Rüstzeug an die Hand gegeben, genug Technik? Am liebsten wäre es Ihnen, es wäre alles nur ein Spiel und ihre Eltern, Lehrer, die Erwachsenen eben, würden ihnen die Verantwortung wieder abnehmen.
Wenn man von Tri Solaris das beeindruckende Hörspiel kennt, ist man neugierig auf weitere Bücher des Autors. Vielleicht kommt einem die Trilogie um die drei Sonnen etwas umfangreich vor, dann hat man hier die Gelegenheit, sich dem Autor über seinen Debütroman zu nähern. Supernova ist eine Dystopie, die man sich nicht wünscht. Ob der Ansatz mit einer Strahlenkrankheit, die eher die Erwachsenen angreift, so glauben kann, sei dahingestellt. Und doch ist das Gedankenexperiment, ob es die Kinder besser machen würden, ein spannender Ansatz. Man hofft auf eine Welt, in der die Erwachsenen den Kindern alles an die Hand gegeben haben, damit die das Leben einfach so weiterführen könnten, wenn sie die Regeln weiter einhalten. Aber können Kinder, die zur des Aussterbens der Alten maximal knapp vierzehn sind, das überhaupt leisten? Recht offen spielt der Autor seine Theorie durch. Und als Leser hat man daran doch etwas zu knabbern. Man wünscht sich sowas nicht, aber wahrscheinlich muss man sich dem stellen, dass Kinder ihre eigenen Regeln aufstellen. Ganz schön hart, mit einem Schuss Hoffnung.