Hat was!
Pineapple StreetJenny Jackson entführt uns mit Pineapple Street in die gehobenen Kreise von Brooklyn Heights und erzählt eine Geschichte über Familie, Liebe und die Tücken des Reichtums. Der Roman punktet mit witzigen ...
Jenny Jackson entführt uns mit Pineapple Street in die gehobenen Kreise von Brooklyn Heights und erzählt eine Geschichte über Familie, Liebe und die Tücken des Reichtums. Der Roman punktet mit witzigen Momenten, sympathischen, wenn auch fehlerhaften Figuren, und einem scharfen Blick auf das Leben in einer privilegierten Blase – auch wenn er stellenweise etwas oberflächlich bleibt.
Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, die auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Einfluss von Geld und Familie ringen. Darley gibt Karriere und Erbe für die Mutterrolle auf und spürt die Konsequenzen ihrer Entscheidung. Sasha, die Außenseiterin, versucht ihren Platz in der wohlhabenden Familie Stockton zu finden. Und Georgiana, das jüngste Familienmitglied, stürzt sich in eine verbotene Liebe und stellt sich Fragen nach ihrer Identität und ihrem Lebensweg. Jackson schafft es, die unterschiedlichen Perspektiven geschickt miteinander zu verweben und jede Figur auf ihre eigene Weise lebendig werden zu lassen.
Mir gefiel der Humor und die Leichtigkeit, mit der Jackson das Leben in der Welt der Reichen und Schönen beschreibt, sind charmant. Die Konflikte zwischen den Figuren wirken glaubwürdig, und einige Dialoge bringen die Familiendynamik auf den Punkt. Besonders Sashas Außenseiterperspektive und ihre Versuche, sich in diese exklusive Welt einzufügen, fand ich spannend. Nach den ersten Kapiteln wurde die Geschichte zunehmend fesselnder, und ich konnte mich gut in die Figuren hineinversetzen.
Der Einstieg in den Roman aber hätte etwas stärker sein können – ich brauchte ein paar Kapitel, um wirklich in die Geschichte zu finden. Außerdem bleibt die Handlung an einigen Stellen oberflächlich, und bestimmte Konflikte hätten mehr Tiefe vertragen. Es ist ein Roman, der sich oft auf die Beobachtung konzentriert, weniger auf die Entwicklung der Figuren oder die Handlung. Dadurch fehlte mir manchmal das Gefühl, dass echte Veränderungen oder Konsequenzen stattfinden.
Fazit: Pineapple Street ist ein unterhaltsamer und scharfsinniger Blick auf das Leben einer wohlhabenden Familie, der mit seinem Humor und seinen Figuren punktet, aber nicht immer die Tiefe erreicht, die man sich wünschen könnte. Es ist eine leichte, charmante Lektüre, die nach einem langsamen Start doch noch überzeugt. Wer Familiendramen mit einem Augenzwinkern mag, wird hier auf seine Kosten kommen – auch wenn es kein Roman ist, der lange nachhallt.