Absolut lesenswert!
"Ismaels Orangen" ist eine bewegende und starke Geschichte von zwei Menschen, die sich den Vorurteilen der Menschen, der Religion und der eigenen Familien stellen.
Claire Hajaj reist mit dem Leser nach ...
"Ismaels Orangen" ist eine bewegende und starke Geschichte von zwei Menschen, die sich den Vorurteilen der Menschen, der Religion und der eigenen Familien stellen.
Claire Hajaj reist mit dem Leser nach Palästina und zeigt die andere Seite des Krieges. Die Menschen, die im Krieg leben, die vertrieben werden, weil sie einer anderen Religion angehören, die ihr Land verlieren und teilweise von vertrauten Menschen verraten werden. Auch ihre zwei Hauptcharaktere müssen sich dem Neuanfang stellen, um zu überleben und vorallem, um zusammen leben zu können. Claire Hajaj schreibt gefühlvoll ohne kitschig zu werden, sie öffnet den Blick für das Leben in diesem Gebiet. Obwohl es keine Biografie von ihr ist, merkt man, dass sie sich gut auskennt und ebenfalls ein Leben zwischen den Religionen und "Welten" führt. So ergeht es in Hauptcharakteren, die sich in England etwas aufbauen und weiterentwickeln und doch nicht zufrieden sind bzw. sich nicht angekommen fühlen. Auch das nagende Gefühl nicht anerkannt zu werden, kein vollwertiges Mitglied zu sein, wird hier sehr gut dargestellt. Sie beschreibt, wie anstrengend diese Verbindung zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser ist, auch und besonders für die gemeinsamen Kinder. Es ist ein steter Kampf um Anerkennung, Freiheit und Rechte, der scheinbar von keiner Seite zu gewinnen ist. Es wird auch deutlich, dass festgefahrene Einstellungen und negativen Erfahrungen der eigenen Familie nur schwer zu überwinden sind und die Liebe es dabei schwer hat.
Der Schreibstil von Claire Hajaj zieht den Leser in die Geschichte und lässt ihn schon fast hautnah dabei sein, aber man bleibt auch nachdenklich zurück.