Leider eher informativ als spannend. Das Finale war ein kleiner Lichtblick.
Brüssel im 15 Jahrhundert - die 13-jährige Louise zieht mit ihrer Mutter nach dem Tod ihres Vaters zu den Beginen, die damals der Hexerei beschuldigt wurden. Von ihrem Vater, einem Farben- und Ölhändler, ...
Brüssel im 15 Jahrhundert - die 13-jährige Louise zieht mit ihrer Mutter nach dem Tod ihres Vaters zu den Beginen, die damals der Hexerei beschuldigt wurden. Von ihrem Vater, einem Farben- und Ölhändler, hat Louise viel über das Mischen und Herstellen von Farben gelernt. Daher ist ihr größter Wunsch Malerin zu werden. Als sie dann dem berühmten Maler Rogier van de Weyden begegnet ist sie ihrem Traum so nah wie nie. Aber leider dürfen Mädchen in dieser Zeit nicht malen!
Wow! Was für ein schönes Cover. Dieses Buch war definitiv ein Coverkauf, auch wenn ich den Klappentext interessant fand. Der Einstieg in die Geschichte war sehr interessant. Ich konnte mich gut fallen lassen und mich gut in die Geschichte eingefunden. Louises Zeit bei den Beginen und ihre Interaktion mit diesen ist gut beschrieben und nachvollziehbar. Das erste Auftreten von Rogier van der Weyden war dann eher unscheinbar, hat mir aber dennoch gut gefallen. Dann beginnt auch erst die eigentliche Handlung. Louises Weg war ab hier teilweise nicht unbedingt nachvollziehbar und oft sehr langgezogen. Die sehr ausführlichen Erklärungen zu Farben und Ölen wiederholten sich und haben mich beim Lesen doch immer wieder ins Stocken gebracht. Die Differenzen mit den Gesellen des Malers und auch die Begegnung und die Interaktion mit Raphael de Mercatel waren interessant, aber auch hier hat die Autorin über lange Strecken das Potential in meinen Augen nicht voll ausgenutzt. Louise an sich wurde mir mit ihrer Art und ihren Handlungen im Verlauf der Geschichte auch immer unsympathischer. Das letzte Drittel der Geschichte konnte mich dann doch noch mitreißen. Es kommt die langersehnte Spannung auf und endlich passiert etwas außerhalb des künstlerischen Bereichs. Leider war dieser Abschnitt dann zu wenig ausgearbeitet. Meine persönliche Ansicht ist, dass man den ersten Teil deutlich hätte kürzen sollen und dafür das Finale besser ausbauen sollen.
Insgesamt war das Buch über lange Strecken eher informativ als spannend. Die Autorin verliert sich ein bisschen in den Erklärungen bzgl. Farben und deren Herstellung. Hier wiederholt sich auch einiges. Louises Geschichte ist durchaus interessant und hat viel Potential. Am Ende hat mich trotz eines überraschend guten Finales das Buch nicht ganz überzeugt.