Cover-Bild Die verbotene Zeit
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 14.04.2015
  • ISBN: 9783453291683
Claire Winter

Die verbotene Zeit

Roman
1975: Nach einem schweren Autounfall sind Carlas Erinnerungen wie ausgelöscht, und sie setzt alles daran, die verlorene Zeit zu rekonstruieren. Der Journalist David Grant behauptet, sie sei auf der Suche nach ihrer Schwester gewesen, die vor sechzehn Jahren spurlos an der Küste von Cornwall verschwand. Doch kann sie ihm vertrauen? Lügen ihre Eltern sie an? Die Wahrheit führt Carla weit zurück in die Vergangenheit, in das Berlin der Dreißigerjahre, zu einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer verbotenen Liebe, aber auch einer schrecklichen Schuld ...Berlin, 1922: Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verbindet Edith und Dora von Kindheit an eine so enge und treue Freundschaft, als wären sie Schwestern. Dora ist die Tochter eines einfachen Hausmädchens, Edith die eines reichen Papierfabrikanten. Die beiden wachsen im schillernden Treiben der Großstadt heran, und ihre Verbundenheit bleibt ihnen auch als Erwachsene erhalten. Dora findet ihr Glück mit dem ehemaligen Sportler Paul Behringer, und Edith heiratet den Adeligen Maximilian von Stettenheim. Doch wahre Liebe begegnet Edith erst mit dem charismatischen Violinisten Jules Cohn. In den gefährlichen politischen Zeiten der Dreißigerjahre lässt Edith sich auf ein gewagtes Spiel ein, denn Jules ist Jude und im Widerstand aktiv. Dora bleibt der einzige Mensch, dem sie vertrauen kann. Und Edith wird schließlich gezwungen, die Freundin um etwas zu bitten, das ihrer aller Leben auf dramatische Weise für immer verändern wird ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2021

Ein toller Roman

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Es ist eine spannende, fesselnde, berührende, traurige (Liebes)Geschichte, in einer verbotenen Zeit. Das Grundthema des Buches Nationalsozialismus/Antisemitismus wird überzeugend umgesetzt.
1975: Nach ...

Es ist eine spannende, fesselnde, berührende, traurige (Liebes)Geschichte, in einer verbotenen Zeit. Das Grundthema des Buches Nationalsozialismus/Antisemitismus wird überzeugend umgesetzt.
1975: Nach einem schweren Autounfall sind Carlas Erinnerungen wie ausgelöscht, und sie setzt alles daran, die verlorene Zeit zu rekonstruieren. Der Journalist David Grant behauptet, sie sei auf der Suche nach ihrer Schwester gewesen, die vor sechzehn Jahren spurlos an der Küste von Cornwall verschwand. Doch kann sie ihm vertrauen? Lügen ihre Eltern sie an? Die Wahrheit führt Carla weit zurück in die Vergangenheit, in das Berlin der Dreißigerjahre, zu einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer verbotenen Liebe, aber auch einer schrecklichen Schuld. Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt. Die Autorin schafft es, das man sich gut in die Story hineinfindet. Die beklemmende Atmosphäre der 1930er Jahre kommt sehr authentisch rüber. Auch merkt man, das sich die Autorin mit den historischen Begebenheiten auseinandergesetzt und wunderbar eingebunden hat. Sowohl Haupt- als auch Nebenfiguren werden ausführlich beschrieben und bekommen ihren Raum. Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und ich kann ihn ohne wenn und aber weiterempfehlen. Ich vergebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Super Zusammenspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart

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Carla verliert nach einem Unfall ihre Erinnerungen der letzten Monate. Sie wird das Gefühl nicht los, dass ihr Vater und ihr Mann ihr etwas verschweigen. Als sie dann auch noch Aufzeichnungen, die sie ...

Carla verliert nach einem Unfall ihre Erinnerungen der letzten Monate. Sie wird das Gefühl nicht los, dass ihr Vater und ihr Mann ihr etwas verschweigen. Als sie dann auch noch Aufzeichnungen, die sie vor ihrem Unfall gemacht hat entdeckt wird sie in ihren Vermutungen bestätigt. Sie möchte heraus finden was vor ihrem Unfall passiert ist und stößt dabei auch auf rätselhafte Fragen was die Vergangenheit ihrer Eltern betrifft...

Erzählt wird einerseits in der Gegenwart aus der Sicht von Carla in den 70er Jahren, wie sie ihre Gedächtnislücken schließen will und dabei auf die Vergangenheit ihrer Eltern trifft, die in Nazi-Deutschland aufgewachsen und später nach England ausgewandert sind. Diese Passagen sind spannend erzählt und man möchte genauso wie Carla die aufkommenden Fragen beantwortet wissen. Dabei nimmt die Geschichte ungewohnte Wendungen an, die man anfangs so nicht vermutet hätte.

Außerdem nimmt uns die Autorin auch noch mit in die Vergangenheit, die in den 20er und 30er Jahren in Deutschland spielt. Hier wird aus der Sicht von Carlas Eltern Dora und Paul sowie Doras bester Freundin Edith und ihrer Jugendliebe Jules berichtet. Die Schicksale der jeweiligen Personen gehen sehr ans Herz und nicht nur einmal sind mir beim lesen die Tränen gekommen. Sehr besonders waren hier die Passagen aus Doras und Ediths Kindheit. Trotz unterschiedlicher Herkunft werden die beiden die besten Freundinnen. Umso merkwürdiger ist es, dass Dora später Edith nie wieder erwähnt hat. Viele Fragen kommen auf, die einem beim lesen rasant voran kommen lassen. Man möchte am liebsten das Buch erst wieder aus der Hand legen, wenn die aufkommende Frage beantwortet wird. Doch in der Zeit stellt sich schon längst wieder eine neue :)

Die Verknüpfung der beiden Zeitebenen sind der Autorin super geglückt, ohne das man zwischendurch den Faden verlieren könnte. Die emotionalen Schicksale, die Personen und Hintergrundinformationen (vor allem die über das dritte Reich, die man so noch nicht gelesen hat) waren alle berührend geschrieben. Dies ist definitiv ein Buch was ich nicht so schnell vergessen werde!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bitte nicht beim Lesen stören!

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Bei einem Unfall verliert Carla im Jahre 1975 ihre Erinnerungen an die letzten Monate. Gegen den Willen ihres Vaters und ihres Ehemannes beginnt sie diese Zeit zu rekonstruieren. Von dem Journallisten ...

Bei einem Unfall verliert Carla im Jahre 1975 ihre Erinnerungen an die letzten Monate. Gegen den Willen ihres Vaters und ihres Ehemannes beginnt sie diese Zeit zu rekonstruieren. Von dem Journallisten David Grant erfährt sie, daß sie auf der Suche nach ihrer vor 16 Jahren verschwundenen Schwester war. Dazu war sie auf dem Weg zum Flughafen. Sie wollte nach Berlin, um eine Spur in eine lange vergangene Zeit zu verfolgen. Als sie die Reise jetzt mit David antritt, entdeckt sie eine Geschichte, die für viele Beteiligte schmerzhaft ist. Auch Carlas Leben wird sich verändern, wenn sie die Wahrheit aufdeckt.

Ich finde es sehr mutig, zu einem so sensiblen Thema wie Alt-Nazis in der Zeit lange nach dem Krieg zu schreiben. Das ganze dann in eine so rührende Geschichte verpackt, berührt es den Leser und läßt wohl keinen kalt. Die Verknüpfungen zwischen der Kriegszeit und den 70er Jahren kommen erst nach und nach ans Licht und so entsteht eine gute Spannung. Man leidet mit den Personen im Krieg und fängt an, gewisse Personen richtig zu hassen. Da tut es einem auch nicht leid, wenn ein Bösewicht über die Klippen geht. In dieses Buch kann man sich so reinsteigern, daß man vergißt, daß es "nur" eine erfundene Geschichte ist. Am Besten, man schließt sich mit dem Buch irgendwo ein und kommt erst wieder heraus, wenn man alles gelesen hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nur die Wahrheit macht Dich frei

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London 1975. Die deutschstämmige Journalistin Carla Whitman leidet nach einem schweren Autounfall unter Gedächtnisverlust, die Erinnerung an die vergangenen Monate vor dem Unfall fehlen ihr. In ihrer Ehe ...

London 1975. Die deutschstämmige Journalistin Carla Whitman leidet nach einem schweren Autounfall unter Gedächtnisverlust, die Erinnerung an die vergangenen Monate vor dem Unfall fehlen ihr. In ihrer Ehe mit Ehemann Tom fühlt sie sich unwohl und hat ständig das Gefühl, dass er und auch ihre Eltern Paul und Dora Behringer sie belügen oder ihr etwas verheimlichen. Da Carla das Gefühl hat, dass die verlorene Zeit sehr wichtig für sie und ihr Leben ist, strengt sie eigene Nachforschungen an, um die ihr fehlenden Puzzlesteine wieder an ihren Platz zu setzen. Bei Gesprächen mit ihrem Ehemann Tom weicht dieser ihr immer wieder aus, auch ihr Vater Paul kann ihr nicht in die Augen sehen und ihre Mutter Dora lebt seit geraumer Zeit in einem Sanatorium in Cornwall, sie hat den Verlust der ältesten Tochter Anastasia, Carlas Schwester, vor rund 16 Jahren nicht verwunden, die von jetzt auf gleich spurlos verschwunden ist. Carla findet ein altes Notizbuch und eine Telefonnummer, die sie zum Journalisten David Gray führt. David stand vor dem Unfall mit Carla in Verbindung, weil er für seinen alten jüdischen Freund und Violinisten Jules Cohn nach einer engen Freundin von Carlas Mutter Dora suchte, Edith von Stettenheim. Diese ist nach dem zweiten Weltkrieg spurlos verschwunden, doch laut Carlas Vater Paul waren Dora und Edith gar nicht so eng befreundet. Carla und David begeben sich auf Spurensuche in die Vergangenheit und stoßen auf viele Geheimnisse und Wahrheiten, durch die Carla die Geschichte ihrer Eltern kennenlernt und die auch ihr eigenes Leben für immer verändern werden.

Nach ihrem ersten Roman „Die Schwestern von Sherwood“ legt Claire Winter nun ihr neues Buch „Die verbotene Zeit“ vor. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, zieht er den Leser doch bereits im Prolog völlig in Bann und fesselt ihn mit Vermutungen, Rätselraten sowie geschickt gelegten Wendungen bis zur letzten Seite. Die Handlung ist aufgeteilt in zwei Zeitebenen, zum einen begleitet der Leser Carla 1975 bei dem Versuch, ihre Erinnerungen wieder zu finden und ihr Leben zu ordnen. Die zweite Zeitebene beginnt im Berlin 1922 und zeichnet das Leben von Dora, Edith, Paul und Jules bis kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges ins Jahr 1946 auf. Der Spannungsbogen wird bereits auf den ersten Seiten aufgebaut und zieht sich durch die Zeitebenen hindurch bis zum Schluss. Der geschichtliche Hintergrund wurde von der Autorin sehr akribisch recherchiert und außerordentlich geschickt mit der Handlung verflochten. Die Beschreibung der Lebensumstände, der politischen Situation und auch der örtlichen Gegebenheiten wie auch die Grausamkeiten des Nazi-Regimes wirken sehr authentisch und lebensecht und bringen dem Leser einmal mehr diese Zeit ganz nah.

Die Charaktere sind sehr vielfältig und detailliert angelegt, so dass man sie sich wunderbar vorstellen kann. Man hat beim Lesen das Gefühl, als begleite man alte Freunde und schaue ihnen bei ihren Handlungen über die Schulter. Carla ist eine sehr sympathische, wahrheitsliebende Frau. Der Unfall und seine Folgen machen ihr schwer zu schaffen und lassen sie sich in ihrem eigenen Leben unwohl fühlen. Erst wenn sie alle Teile wieder an ihrem Platz weiß, kann sie sich wieder sicher fühlen. Carla ist intelligent, hartnäckig und folgt ihrer Intuition, die ihr den Weg weist, was Gut und Böse ist. David ist ein ehrlicher und sympathischer Mann, der bei der Hilfe für einen alten Freund auf Carla trifft und sich dadurch das Leben der beiden verändert. Er ist hilfsbereit und unterstützt Carla in all ihren Unternehmungen. Dora und Edith werden schon als Kinder Freundinnen, obwohl Dora die Tochter der Haushälterin ist und Edith die Tochter aus wohlhabendem Hause. Auch wenn beide vom Typ her grundverschieden sind, wachsen sie wie Schwestern zusammen und teilen ihre Freude und ihr Leid miteinander. Edith hat eine starke Persönlichkeit, trägt ihr Herz auf der Zunge und schert sich nicht um Konventionen. Dora dagegen ist die zurückhaltendere und empfindsamere, die sich alles sehr zu Herzen nimmt und daran zu zerbrechen droht. Die Entwicklung der Protagonisten innerhalb dieses Romans ist außerordentlich gelungen, sehr lebendig und realitätsnah. Gerade das macht dieses Buch sehr außergewöhnlich und lesenswert.

„Die verbotene Zeit“ ist ein Gesellschaftsroman mit historischem Hintergrund par excellence. Die Geschichte fesselt vom ersten Moment an und lässt einen nicht mehr los, bis man hinter alle Geheimnisse gekommen ist. Dabei wachsen einem die Protagonisten und ihre Schicksale so sehr ans Herz, dass man sie auch lange nach der Lektüre noch im Gedächtnis bewahren wird.

Eine absolute Leseempfehlung für diesen Roman, der seinesgleichen sucht. Ausgezeichnet gemacht, Frau Winter. Chapeau!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auf den Spuren der Familiengeschichte

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London, 1975: Carla hat durch einen Autounfall ihre Erinnerungen an die letzten sieben Monate verloren. Als sie versuchen möchte, die Zeit vor dem Unfall zu rekonstruieren, versucht ihr Mann Tom, sie davon ...

London, 1975: Carla hat durch einen Autounfall ihre Erinnerungen an die letzten sieben Monate verloren. Als sie versuchen möchte, die Zeit vor dem Unfall zu rekonstruieren, versucht ihr Mann Tom, sie davon abzuhalten. Welches Ziel verfolgt er damit? Bald findet sie heraus, dass sie mit einem berüchtigten Journalisten in Kontakt stand, um eine Frau zu finden, die angeblich mit ihrer Mutter befreundet war. Kann sie ihm trauen? Carla beschließt, den Spuren ihrer Familie in die Vergangenheit zu folgen. Diese führen sie ins Berlin der 1930er Jahre…

Das Buch beginnt mit einem kurzen, mysteriösen Prolog über eine kurze Begebenheit im Jahr 1959 in Cornwall. Eine junge Frau trifft an der Küste einen Unbekannten, der ihr etwas Entsetzliches erzählt. Wer ist sie, und was ist danach passiert? Eine Antwort auf diese Frage gibt das Buch erst einmal nicht, stattdessen springt es ins Jahr 1975, in dem ich Carla kennen lernte. Diese ist nach ihrem Unfall wieder zu Hause, kann sich aber nicht mehr an die vergangenen Monate erinnern.

Das Buch nimmt sich wenig Zeit, die Protagonistin und ihre Situation genauer vorzustellen. Bereits auf den ersten Seiten ist sie davon überzeugt, dass ihr etwas verheimlicht wird, und beginnt gleich damit, Fragen zu stellen. Ihr Mann wirkte auf mich von Beginn an absolut unsympathisch, während Carla eine mangelnde Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit an den Tag legt. Zu Beginn der Geschichte fühlte ich mich ihr daher nicht wirklich nahe, sondern nahm eher die Rolle einer distanzierten Beobachterin ein. Zum Glück entwickelt sich Carla im Laufe der Handlung stark weiter und wurde mir in diesem Zug immer sympathischer.

Immer wieder springt das Buch in die Vergangenheit und erzählt die Geschichte von Dora und Edith im Berlin der 1920er Jahre. Diese Rückblicke machen etwa die Hälfte des Buches aus und umfassen eine Zeitspanne von mehr als zwanzig Jahren. Die Erzählungen über die Freundschaft der zwei ungleichen Mädchen fand ich sehr schön. Mit Beginn der 1930er Jahre brechen schließlich düstere Zeiten an. Der Autorin ist es gelungen, darzustellen, wie sich die Atmosphäre in Berlin zuerst ganz schleichend und schließlich immer schneller verändert. In meist ruhigen Tönen erzählt sie von immer schlimmer werdenden Diskriminierungen, von wachsender Skepsis und Verzweiflung, aber auch von Freundschaft, Loyalität und Liebe.

In der Gegenwart plätschert das Buch leider lange Zeit vor sich hin. Während ich durch die Rückblicke allmählich eine Ahnung von dem bekam, was vorgefallen ist, kommt Carla mit ihren Nachforschungen zur sehr langsam voran. Es kommt zu interessanten Begegnungen, doch auf den großen Durchbruch wartet man vergebens. Bedeutende Enthüllungen ließen auf sich warten und führten dazu, dass es während Carlas Nachforschungen weniger große Emotionen gab, als ich erwartet hätte.

In der Vergangenheit wird die Situation wie nicht anders zu erwarten immer dramatischer. Hier rechne ich es Claire Winter hoch an, dass sie die dunkelsten Momente nur andeutet und auf brutalste Beschreibungen verzichtet. Auch so habe ich genug Bilder im Kopf, die mich erahnen lassen, was zu dieser Zeit passiert ist. Nach vielen Überraschungen und Wendungen in der Vergangenheit erwarten den Leser kurz vor Schluss schließlich auch große Enthüllungen in der Gegenwart. Diese konnten mich berühren und waren ein gelungener Abschluss des Buches. Insgesamt hat mir der Weg bis dorthin aber zu lange gedauert.

„Die verbotene Zeit“ erzählt von Clara, deren Suche nach ihren verlorenen Erinnerungen dazu führt, dass sie ihre Familiengeschichte erforscht. In Rückblenden erzählt das Buch gleichzeitig von zwei Freundinnen im Berlin der 1920er bis 1940er Jahre. Während mich die Rückblenden voll überzeugen konnten, haben mir bei Claras Nachforschungen in der Gegenwart zu lange große Emotionen und Überraschungen gefehlt. Dafür entschädigt schließlich ein starker Buchabschluss. Wenn ihr Familiengeschichten mit historischem Bezug mögt und es für euch auch gerne einmal ruhiger und dafür eindringlicher zugehen darf, dann solltet ihr zu diesem Buch greifen.