„Parasit ToGo“ ist die Geschichte eines Parasiten, erzählt aus eben seiner Sicht. Die geborene Tirolerin Claudia Klingenschmid veröffentlichte hiermit, nach einigen anderen Werken, ihren ersten Roman.
Zum Inhalt: Toxoplasma gondii, kurz ToGo, ist ein Parasit, der sich in seinen unterschiedlichen Wirten einnistet und dort sein „Un“wesen treibt. Sein Lebensziel ist es, in einer Katze zu landen, denn nur in diesem Lebewesen ist es ihm möglich, sich zu vermehren. ToGo kann das Verhalten seiner Wirte steuern und ganz nach Lust und Laune das jetzige Leben beenden, um in einen neuen, vielleicht besseren, Körper zu wechseln. Leben, Spaß haben, genießen, Wirt wechseln bevor es zu spät ist - das wars im Großen und Ganzen sollte man denken.
Meine Meinung:
Ein interessanter Blickwinkel – ein Buch, das ich so noch nicht gelesen habe.
Das Cover von „Parasit ToGo“ ist zwar einfach, jedoch treffend gestaltet. Mir gefällt es recht gut und der Titel ist einfach genial – ein Parasit zum Mitnehmen.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und einfach geschrieben, ohne Fachjargon etc. Da der Roman kein dicker Schmöker ist, lässt er sich gemütlich abends Kapitel für Kapitel lesen und man ist ohne Probleme auch mit nur wenig Zeit zum Lesen schnell damit durch. Die Länge der einzelnen Kapitel ist mir auch sehr sympathisch. Praktisch für eine kurze Abendbeschäftigung und ideal für Leute, welche keine elendslangen Beschreibungen mögen und gerne Bücher ohne Druck und mit Leichtigkeit lesen.
Der Roman ist in 8 Kapitel unterteilt, in jedem von ihnen befindet sich ToGo in einem anderen Lebewesen. Dies macht jedes Kapitel zu einer eigenständigen Geschichte. Anfangs konnte ich noch nicht besonders viel damit anfangen, in der zweiten Buchhälfte hat es mir jedoch immer besser und besser zugesagt und die einzelnen Situationen wurden tiefgründiger und spannender geschrieben. Ein Kapitel hat mir leider gar nicht gefallen, darin ging es für meinen Geschmack zu viel um das „Eine“. Aber gut, im nächsten Wirt (und Kapitel) wird ja wieder alles anders.
Am Ende angelangt, war ich nun doch positiv überrascht und froh, dass „Parasit ToGo“ einen würdigen Abschluss bekommen hat. Man wird als Leser sehr zum Nachdenken angeregt und was zu Beginn nicht viel Tiefgang hatte, bekam am Ende umso mehr. Der letzte Abschnitt ist eine Botschaft ans Gewissen, das Leben und den Sinn des Seins.
Fazit:
„Miyuki sorgte für die Pflanzen, die Pflanzen sorgten für sie. So bewusst nahm ich diesen Kreislauf zum ersten Mal wahr.“ Gedanken eines Parasiten, genannt ToGo.
Der Kreislauf des Lebens, Achtsamkeit, Wertschätzung, Lehren – die wirklich wichtigen Dinge.
Ein recht kurzes Buch für Leser mit Lust auf was Neues, Interessantes und etwas zum Schmunzeln aber auch Nachdenken. Auch wenn ich finde, dass der Text zu Beginn eher seicht war, gewann der Roman ab der Hälfte immer mehr an Tiefgang und Spannung. Durch die vielen einzelnen Geschichten pro Kapitel, die alle für sich stehen können, erwartet man nicht gleich, dass am Schluss alles einen Sinn ergibt.
Ála am Ende ist man immer g‘scheiter, war ich das auch am Ende von „Parasit ToGo“. Auch wenn ich das während des Buches nicht immer so empfand, bin ich nun doch froh, diesen Roman gelesen zu haben und meine Gedanken dadurch ein bisschen in die richtige Richtung gelenkt zu haben.