Dieses Hörbuch hatte mich extrem schnell in seinen Bann gezogen. Ich hatte, kurz nachdem ich mich für das Rezensionsexemplar beworben hatte, einige Rezensionen gelesen und ein bisschen Angst, dass ich durcheinander komme, da die Geschichte relativ viele Protagonisten beinhalten sollte. Diese Angst wurde mir dann aber recht schnell genommen. Zu jeder Zeit habe ich gewusst, um wen es gerade in der Geschichte geht, auch wenn es mit Mika, Leah, Ben, Yuna und Tayo wirklich recht viele handelnde Figuren gibt.
Ulla Wagener, macht als Sprecherin ihre Sache großartig. Sie hat eine angenehme Stimme und eine schöne Art, die Geschichte zu erzählen. Ich mochte ihr gerne zuhören.
Leah ist die eigentliche Hauptfigur der Geschichte. Sie hat unheimliche Angst, dass man, wenn man im Traum stirbt, auch wirklich tot ist. Da sie immer öfter Träume hat, die sie zumindest an den Rand des Todes bringen, will sie am liebsten gar nicht mehr schlafen. Als sie jedoch muss, beweist sie, dass mehr in ihr steckt, als man zunächst annimmt. Sie stellt sich der Herausforderung und fängt an sich, und den anderen Teilnehmern des Spiels zu beweisen, dass sie in der Lage ist zu träumen und für sich und andere einzustehen.
Ben ist die Figur, die mir am meisten ans Herz gewachsen ist. Das war etwas, was mich extrem überrascht hat. Ich würde sagen, dass man Ben am besten mit raue Schale, weicher Kern beschreiben kann. In ihm steckt deutlich mehr, als der genervte junge Mann, als der er sich dem Leser und auch Leah zunächst präsentiert.
Yuna blieb mir total fern. Über sie kann ich eigentlich gar nichts sagen. Sie ist abweisend und macht es dem Leser nicht leicht, in ihr Inneres zu schauen. ich habe sie über die gesamte Geschichte nicht wirklich kennengelernt.
Tayo ist der Charakter, der mir persönlich am unsympathischten war. Tayo ist mit Vorsicht zu genießen. Er verfolgt seine eigenen Pläne und fast von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass er nicht ganz sauber spielt. Ich war immer auf der Hut, wenn Tayo auf der Bildfläche auftauchte.
In der Geschichte wird das Thema des luziden träumens aufgegriffen. Ein sehr spannendes Thema, zu dem ich mich auch schon einmal mit einem Sachbuch beschäftigt habe. Ich finde das Thema extrem vielfältig und, wie gesagt, spannend. Ich fand, dass Claudia Pietschmann das Thema super aufgegriffen und sehr schlüssig umgesetzt hat. Sie geht sogar noch einen Schritt weiter und entwickelt den Traumrekorder. Man schließt sich an den Rekorder an, träumt, nimmt seinen Traum auf und kann diesen dann ins Internet hochladen. Die Klicks, die man für seinen Traum erhält sind sowas, wie eine Währung. Leah und ihr Bruder können sich davon z. B. Lebensmittel und Medikamente kaufen. Ich gehe davon aus, dass sie sich mit dem Thema wirklich beschäftigt hat, dann man hatte nicht das Gefühl, auf logische Löcher zu stoßen. Spannend war, dass sie weiterhin die Frage in den Raum gestellt hat, ob es möglich ist, durch unterbewusste Beeinflussung im Traum, mit kleinen Videoschnipseln, die Menschen zu beeinflussen. Die vier Träumer decken hier ein großes Geheimnis auf und fördern Fakten zutage, von denen viele einflussreiche Leute, vor allem bei GoodDreams, lieber wollen, dass diese verborgen bleiben.
Die Geschichte war insgesamt logisch aufgebaut. Jede der an dem „Spiel“ teilnehmenden Figuren hat ihre eigene Geschichte und nachvollziehbare Gründe, warum sie an dem Spiel teilnehmen und den Preis gewinnen wollen. Die Charaktere werden gut dargestellt. Jeden von ihnen konnte ich vor mir sehen, ebenso wie die Umgebung, in der sie sich befanden. Der Schreibstil von Claudia Pietschmann ist eingängig und leicht zu lesen. Sie bringt die Figuren und Umgebungen dem Leser nahe, lässt aber genug Raum für eigene Fantasie.
Von mir gibt es 5 Sterne für einen Debütroman, der zu fesseln weiß und mit einer wirklich guten Plot-Idee daherkommt.