Der traurige Kommissar
Commissaris Bruno van Leeuwen trauert. Vor einiger Zeit ist seine Frau gestorben, mit der ihn eine tiefe, innige Beziehung verband. Doch verlassen hatte sie ihn im Grunde schon vor Jahren, als sie an ...
Commissaris Bruno van Leeuwen trauert. Vor einiger Zeit ist seine Frau gestorben, mit der ihn eine tiefe, innige Beziehung verband. Doch verlassen hatte sie ihn im Grunde schon vor Jahren, als sie an Demenz erkrankte und sich an immer weniger erinnern und ihn am Ende nicht einmal mehr erkennen konnte.
Da van Leeuwen zu Hause nicht schlafen kann, spaziert er des Nachts durch Amsterdam oder findet hin und wieder für ein paar wenige Stunden Schlaf – in der Bahnhofshalle. Bei einem seiner Gänge findet er einen jungen Mann tot in einer Gasse. Obwohl nichts auf einen gewaltsamen Tod hindeutet, beschleicht van Leeuwen ein Verdacht, der sich bei der von ihm angeordneten Autopsie auch bestätigt. Der junge Mann wurde mit einer Plastiktüte erstickt! Die Nachforschungen ergeben, dass der Mann als Lehrer mit sehr schwierigen Schülern gearbeitet hat und vor kurzem ein Film ins Internet gestellt wurde, der ihn in einer kompromittierenden Situation zeigt. Seine Lebensgefährtin gibt an, dass er schwer depressiv und suizidgefährdet gewesen sei. Hat er womöglich seinen eigenen Mörder angeheuert?
Als kurz darauf eine weitere Tote gefunden wird, eine schwer krebskranke Frau, ebenso mit einer Plastiktüte erstickt, weiß van Leeuwen, dass er es mit einem Serienmörder zu tun hat.
Die Sprache ist ungewöhnlich poetisch für einen Krimi. Selbst ein Besuch des Kommissars in der Pathologie wird anschaulich, aber eher lyrisch und metaphernreich als gruselig geschildert. Die Gedankengänge van Leeuwens oder so mancher Dialog scheinen teils philosophischer Natur zu sein. Unaufdringliche Vor- oder Rückblenden steigern zum Ende hin Dynamik und Spannung des ansonsten eher ruhigeren Krimis.
Die Reihe um Bruno van Leeuwen startete schon 2007, wurde aber neu aufgelegt, was sich meiner Meinung nach auf jeden Fall gelohnt hat!