Cover-Bild Nora Webster
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 29.03.2018
  • ISBN: 9783423146296
Colm Tóibín

Nora Webster

Roman
Giovanni Bandini (Übersetzer), Ditte Bandini (Übersetzer)

Colm Tóibíns Meisterwerk endlich im Taschenbuch

Er war »die Liebe ihres Lebens«. Als Maurice viel zu früh stirbt, verfällt Nora in einen Schockzustand. Im provinziellen Irland der Sechzigerjahre muss sie nun versuchen, ein selbstbestimmtes Leben als Frau und Mutter von vier Kindern zu führen. Sie sucht sich einen Job, färbt sich die Haare, um jünger auszusehen – ein Skandal in der Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und sie auf Schritt und Tritt beobachtet wird. Nora, katholisch und gleichzeitig unkonventionell, sucht mit grimmiger Intelligenz neue Wege für sich und ihre Kinder. Vor allem aber wächst sie über ihre Rolle als Mutter und Witwe langsam hinaus. Colm Tóibín gelingt das Porträt einer Frau, die sich allen widrigen Umständen zum Trotz die Echtheit ihrer Gefühle bewahrt und so schließlich Unabhängigkeit erlangt.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Hortensia13 in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2024

Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne

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Der Autor ist einer der wichtigsten irischen Autoren der Gegenwart und sein literarisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet. Sein Roman „Brooklyn“ wurde auch verfilmt.

Das Buch erschien 2014, die Handlung ...

Der Autor ist einer der wichtigsten irischen Autoren der Gegenwart und sein literarisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet. Sein Roman „Brooklyn“ wurde auch verfilmt.

Das Buch erschien 2014, die Handlung allerdings spielt in den 60er Jahren in Irland.

Nora Webster hat gerade ihren Mann verloren, er war die Liebe ihres Lebens und starb viel zu früh. Nora Webster kann mit der Situation nur sehr schwer umgehen. Da kommt so viel auf sie zu, worauf sie gerne verzichtet hätte. Täglich kommen Bekannte, die kondolieren wollen. Und immer wird neben einer Tasse Tee auch etwas Essbares erwartet und die Besucher nehmen sich stundenlang Zeit über Maurice zu reden und dann natürlich über sich selbst. Nora hätte gerne einfach mehr Zeit für sich selbst und für ihre Familie. Wir begleiten sie und ihre Familie in den ersten drei Jahren nach Maurices Tod.

Ihre Familie, das sind 2 Töchter, die bereits aus dem Haus und in der Ausbildung sind und zwei jüngere Söhne, Donal und Connor. Donal ist ca. 12 Jahre alt, als sein Vater stirbt, Connor zwei oder drei Jahre jünger, aber auf jeden Fall auch bereits in der Schule.

Interessant bei der sehr gemächlich fortschreitenden Handlung ist, dass Nora oft ganz anders entschieden hätte, als ihr Mann. Sie trifft klare Entscheidungen, oft auch von der Angst geleitet, nicht genug Geld für die Familie zu haben. Das Ferienhaus am Meer wird schnell verkauft, auch wenn es den Kindern leid tut. Sie geht wieder arbeiten und schließt nahtlos an die Stelle an, die sie vor mehr als 20 Jahre in der gleichen Firma schon begleitete. Und sie tritt der Gewerkschaft bei, auch gegen den Willen ihrer Arbeitgeber.

Es ist eine Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne. Nora ist durchaus selbstbestimmt und weiß, was sie will. Ihre Verwandten, von denen es viele gibt, wirken subtil auf sie ein, wenn ihnen Noras Ideen zu weit gehen. Sie können aber auch sehr direkt sein. Aber trotz mancher andersartiger Vorstellungen hat man doch immer das Gefühl, dass da ein ganz enger Zusammenhalt ist. Immer findet sich jemand, der sich Connors und Dolans annimmt, wenn abendliche Verpflichtungen anstehen oder Nora doch einmal verreisen muss oder will. Und die Tanten zahlen wie selbstverständlich das Schulgeld für die Kinder und richten Donal eine Dunkelkammer für die Entwicklung seiner Fotos ein.

Die Geschichte Irlands und die ersten Unruhen in Nordirland werden gestreift, sind aber nicht wirklich im Buch verarbeitet. Als abendliche Nachrichten spielen sie eine Rolle und die zweitälteste Tochter engagiert sich auch für die irische und katholische Sache, mehr allerdings ist sie an sozialer Gerechtigkeit interessiert.

Ich fand das Buch gut, aber nicht überragend und so empfehle ich es mit vier Punkten gerne weiter

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Wer bin ich?

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Irland, in den Sechzigerjahren. Als ihr geliebter Ehemann Maurice zu früh stirbt, überwältigt Nora die Trauer. Doch der Alltag und ihre vier Kinder verlangen nach ihr. Mühsam versucht sie das Leben wieder ...

Irland, in den Sechzigerjahren. Als ihr geliebter Ehemann Maurice zu früh stirbt, überwältigt Nora die Trauer. Doch der Alltag und ihre vier Kinder verlangen nach ihr. Mühsam versucht sie das Leben wieder aufzubauen, dass zertrümmert vor ihren Füssen liegt. Und das alles in den Konventionen, die alle von ihr erwarten. Doch Nora scherrt sich nicht um Skandale und wächst langsam über ihre Rolle als Mutter und Witwe hinaus.

Dem Autor gelingt wirklich ein besonderes Porträt einer Frau, die im Geist ihrer Zeit versucht ihre Unabhängigkeit zu finden und zu gewinnen. Ich hatte leider etwas Schwierigkeiten mit den politischen Diskussionen, da ich über das Irland in den Sechziger zu wenig weiss. Auch an den Schreibstil muss man sich etwas gewöhnen. Mir war auch der Umgang in der Familie fremd, was aber generell dem Zeitgeist zugeschrieben werden kann.

Mein Fazit: Eine Geschichte, die eher still daherkommt, über eine Frau, die versucht ihren Weg zu gehen. Wer Ahnung von Irland hat, wird diese Erzählung berühren und nachdenklich hinterlassen. 3 Sterne.

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