Rezension zu Eine wundersame Weihnachtsreise von Corina Bomann
Titel: Eine wundersame Weihnachtsreise
Autor: Corina Bomann
Verlag: Ullstein Buchverlage
Seitenzahl: 240
Genre: Weihnachtsroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 09.10.2015
Isbn: 978-3548287744
Klappentext:
Eigentlich kann Anna Weihnachten nicht ausstehen. Doch in diesem Jahr will sie mit der Familie feiern. Und so setzt sie sich in den Zug nach Berlin. Was folgt, ist ein unvorhergesehener Roadtrip der verschneiten Art: Nichts geht mehr, Anna muss sich mit Schneepflug und per Anhalter durchschlagen, und überall läuft in Dauerschleife Last Christmas. Auf ihrer Odyssee begegnet sie aufmüpfigen alten Damen, einem lebensklugen LKW Fahrer und einem Haufen Hippies. Doch so unterschiedlich diese Menschen auch sind, sie alle verbindet an diesem Tag das eine: Es ist Weihnachten.
Meinung:
Zugegeben, die Inhaltsangabe verspricht nichts Neues. Ein Weihnachtsmuffel, der vom Zauber der heiligen Nacht überzeugt wird und eine Reise, wie aus einem Roadmovie. Doch ist Corina Bomann diese Mischung geglückt.
„All dies Leute gaben vor, ihre Familie gut zu kennen. Sie trafen sich regelmäßig zu Grillenden und anderen Festivitäten, doch offenbar schienen sie dennoch nicht zu wissen, was ihre Liebsten wollten.“ - Seite 28
Anna wird nicht umsonst von ihrer besten Freundin als Grinch bezeichnet, kann sie Weihnachten doch so gar nichts abgewinnen. Doch dieses Jahr lässt sie sich von ihrem kleinen Bruder dazu erweichen, Weihnachten nach Hause, nach Berlin, zu kommen. Jedoch schläft sie im Zug ein und wacht an der Endhaltestelle erst wieder auf. Und damit beginnt ihre wirklich wundersame Odyssee, an der mit Sicherheit George Michael eine gewisse Mitschuld trägt.
Auf ihrem Weg nach Hause begegnen ihr die unterschiedlichsten Menschen und ihre Geschichten. Diese Aneinanderkettung von Begebenheiten wirken nicht immer authentisch. Aber das müssen sie auch nicht. Sie sollen erheitern und das schaffen sie auch. Besonders ein Gespann, dass Anna auf ihrer Reise kennenlernt, hat es mir angetan. Von ihnen, und auch den anderen Charakteren, hätte ich gerne noch mehr gelesen. Doch halte ich die Länge des Romans für völlig ausreichend. Ich war mit dem Buch innerhalb von einem Nachmittag bis in den Abend durch und als vorweihnachtliche Lektüre ist es daher wirklich sehr passend. Selbst auf die Kürze dieses Romans hat die Autorin es geschafft, ihrer Hauptprotagonistin eine Charakterentwicklung zu verpassen und die Figuren rundherum liebenswert erscheinen zu lassen. Hierzu trägt auch der angenehme Schreibstil bei, der sich flüssig und leicht lesen lässt.
Das Ende lässt viel Raum für Spekulationen, ist aber für meinen Geschmack perfekt gewählt. Alles in allem ein Weihnachtsroman, an dem man nicht viel aussetzen kann, sieht man von den vielen Zufällen, die geschehen, ab. Eine klassische Liebesgeschichte dürft ihr allerdings nicht erwarten (was bei mir jedoch zu Pluspunkten geführt hat).
Fazit:
Wenn ihr auf der Suche nach einem klassischem Buch für die Vorweihnachtszeit seit, das sich an einem Nachmittag mit einem leckeren Kakao und einer kuscheligen Decke gut lesen lässt, kann ich euch „Eine wundersame Weihnachtsreise“ nur ans Herz legen.
Es ist eine weihnachtliche Geschichte für das Herz, welche jedoch komplett ohne Romanze auskommt und trotzdem zu berühren weiß. Der Roman hätte länger ausfallen, die Personen hätten noch tiefer ergründet werden können, aber auch so konnte er mich sehr gut unterhalten.